Aktuelle sportliche Situation bei den Größten der Welt

Oct 17, 2022 - 7:43 PM hours
Danke für deinen wieder einmal umfassenden Blick auf das große Ganze, @ScottishLion daumen-hoch

Du hattest ja schon zur Winterpause darauf verwiesen, dass der FCM die beste Zweitliga-Hinrunde seiner Geschichte gespielt hat. Damals war ich in meiner Einschätzung noch zwiegespalten, weil mehr als die Hälfte der erreichten 20 Punkte bereits in den ersten fünf Spielen erzielt wurde (11). Aus den übrigen 12 Spielen war der Ertrag mit 9 Punkten ziemlich dürftig.

Die sieben Punkte, die nun aus den ersten vier Partien der Rückrunde eingefahren wurden, sind so ziemlich das Maximum, was ich im Vorfeld erwartete. Anstelle des Sieges gegen St. Pauli hatte ich zwar eher einen Dreier gegen Braunschweig auf der Rechnung und mit drei Punkten weniger wäre der BTSV noch ein gutes Stück weiter von uns entfernt. Nichtsdestotrotz bin ich mit diesem Start sehr zufrieden. Mich freut vor allem die Tatsache, dass wir nur zwei Gegentore in den vier Rückrundenspielen bekommen haben. Waren es davor in den Testspielen noch zwei Tore, die wir in jedem Spiel kassierten, mit ganz ähnlichen Fehlern und Patzern wie in der Hinrunde, hat die Mannschaft mit der Wiederaufnahme des Ligabetriebs unter Beweis gestellt, dass sie als geschlossene Einheit agieren kann und deutlich weniger Torchancen zulässt. Bis auf die unnötigen Tore gegen Braunschweig und Kiel wurden die Konzentrationsmängel reduziert und die brenzligen Situationen wesentlich konsequenter verteidigt.

Vor allem in der Schlussphase gegen St. Pauli hat mir gefallen, wie die Bälle kompromisslos aus dem Strafraum geschlagen wurden, wie sich Reimann bei jedem gefangenen Ball auf den Boden warf und Ruhe ausstrahlte. Die Zweikämpfe wurden wesentlich körperbetonter geführt, auch von den kleineren Spielern wie Atik oder El Hankouri. Nur mit diesem kollektiven Einsatz ist es möglich, in dieser Liga zu bestehen und es freut mich zu sehen, dass die Spieler offenbar dazugelernt haben.

Ich hoffe sehr, dass sich dieser Trend in den nächsten Wochen bestätigt, denn eine gute Defensive ist die Basis dafür, Spiele erfolgreich zu gestalten. Offensive Ideen und Kreativität sind reichlich vorhanden. Da mache ich mir nicht so viele Gedanken, dass wir bald auch wieder mehr Tore schießen werden. Aber es ist natürlich einfacher, Punkte zu sammeln, wenn du hinten maximal ein Tor bekommst. Das sollte Antrieb genug sein, um diese konstante Abwehrleistung in den nächsten Wochen fortzusetzen.
Hugonet fehlt ein Spiel gesperrt. Glück im Unglück, dass der Freistoß reingegangen ist.
Luca Schuler und Luc Castaignos laufen ihrer Form beim 1. FC Magdeburg hinterher. Magdeburg Blau-Weiß warf einen genauen Blick auf die beiden - und zeigt auch Lichtblicke auf.


Ich pack das mal hier rein. Jeremy aka virtualfootball hat unsere beiden Mittelstürmer unter die Lupe genommen. Er erklärt, warum Schuler aktuell den Vorzug erhält, warum beide im Formtief sind und wie sie dort herauskommen könnten.

Absolut lesenswert daumen-hoch
Zitat von becks_fan93
Luca Schuler und Luc Castaignos laufen ihrer Form beim 1. FC Magdeburg hinterher. Magdeburg Blau-Weiß warf einen genauen Blick auf die beiden - und zeigt auch Lichtblicke auf.


Ich pack das mal hier rein. Jeremy aka virtualfootball hat unsere beiden Mittelstürmer unter die Lupe genommen. Er erklärt, warum Schuler aktuell den Vorzug erhält, warum beide im Formtief sind und wie sie dort herauskommen könnten.

Absolut lesenswert daumen-hoch


Das Fazit sagt eigentlich alles: “ Für die nächsten Spiele gilt es, den beiden Akteuren möglichst viele Abschlussaktionen einzuräumen und sie besser in das Angriffsspiel zu integrieren, damit sie über die direkten Versuche vor dem Tor ihre Selbstsicherheit in der Offensive zurückerlangen können – dann werden auch die Tore wieder folgen. ”
Oder anders formuliert: wenn aus dem Mittelfeld nicht mehr kommt, werden sie es weiterhin schwer haben. Insbesondere Schuler wird zwar ab und zu mit langen Bällen hinter die Abwehr geschickt, was aber eher selten zu Großchancen führt. Steckpässe fehlen fast völlig. Krempicki und Condé gehen die Steckbälle ins Zentrum leider ab. Deshalb ist die Schwäche der MS auch eine Schwäche des ZM.
Mit einer Mütze Schlaf im Gepäck, möchte ich aus aktuellen Anlass mal wieder einen Blick auf die sportliche Situation beim 1. FC Magdeburg werfen. Nachdem der Karlsruher SC am 23. und 24. Spieltag jeweils mit 4:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern (A) sowie die SpVgg Greuther Fürth (H) gewonnen hatte, blickte ich der Partie bereits im Vorfeld mit leichten Bauchschmerzen entgegen. Dieses ungute Gefühl veränderte sich auch nicht, als die Badener am letzten Wochenende eine 0:1 Auswärtsniederlage beim Tabellenzweiten Holstein KIel hinnehmen mussten.

Von daher habe ich bereits im Vorfeld einen Rückschlag erwartet. Dass der Club allerdings mit einem 0:7 die höchste Niederlage in der bisherigen Zweitligahistorie kassieren würde, damit hätte ich selbst in meinen schlimmsten Albträumen nicht gerechnet. Nichts desto trotz möchte ich zunächst einmal wieder einen Blick auf die Zahlen werfen und einen Vergleich zu den beiden bisherigen Runden in dieser Spielklasse ziehen:

2018/19
==> 26. Spieltag: Platz 16: 23 Punkte (Schnitt: 0,88)
==> Rückstand auf Rang 15 null Zähler, schlechtere Platzierung nur aufgrund der Tordifferenz
==> Vorsprung auf Rang 17 zwei und auf Rang 18 vier Zähler
==> Torverhältnis: 28:41 (-13)
==> 34. Spieltag: Platz 17: 31 Punkte (Schnitt: 0,91)
==> Rückstand auf Rang 15 sieben und auf Rang 16 vier Zähler
==> Torverhältnis: 35:53 (-18)

2022/23
==> 26. Spieltag: Platz 11: 31 Punkte (Schnitt: 1,19)
==> Vorsprung auf Rang 16 fünf, auf Rang 17 sechs und Rang 18, 10 Zähler
==> Torverhältnis: 34:45 (-11)
==> 34. Spieltag: Platz 11: 43 Punkte (Schnitt: 1,26)
==> Vorsprung auf Rang 16 neun, auf Rang 18 zehn und Rang 18, 13 Zähler
==> Torverhältnis: 48:55 (-7)

2023/24
==> 26. Spieltag: Platz 12: 31 Punkte (Schnitt: 1,19)
==> Vorsprung auf Rang 16 drei, auf Rang 17 vier und Rang 18, 13 Zähler
==> Torverhältnis: 38:41 (-3)

Nach dem 21. Spieltag (1:0 Heimsieg über den bis dahin ungeschlagenen FC St. Pauli) sah es mit einem Vorsprung von jeweils 6 Punkten auf die Ränge 16 und 17 für mich so aus, als würde der 1. FC Magdeburg bald die nötigen Punkte für den rechnerischen Klassenerhalt beisammen haben. Doch leider hat sich die Lage in den letzten Wochen erheblich verschlechtert. Denn seitdem holte man aus den folgenden fünf Spielen nur noch vier von möglichen 15 Punkten. Mit dem 0:7 in Karlsruhe hat man nun den absoluten Tiefpunkt in der bisherigen Saison erreicht. Damit belegt man in der Formtabelle den 17. Platz. Nur die SpVgg Greuther Fürth hat mit drei Zählern noch weniger Punkte in diesem Zeitraum gesammelt.

Durch das gestrige Debakel, wurde leider auch das bisher - gemessen am Tabellenplatz - überragende Torverhältnis in Mitleidenschaft gezogen. Der Club hatte zwar zuvor bereits 10 Niederlagen auf dem Konto. Aber dabei nur einmal mit mehr als einem Tor Unterschied verloren. Das war am 12. Spieltag (0:2 beim HSV).

Auch wenn die SV 07 Elversberg (35 Punkte), am Samstag zu Hause mit 0:2 gegen Holstein Kiel verloren hat, beginnt die Abstiegszone für mich erst mit dem 1. FC Magdeburg. So sieht es derzeit im Tabellenkeller aus:

12. 1. FC Magdeburg 31 Punkte, 38:41 Tore (-3)
13. SV Wehen Wiesbaden 31 Punkte, 30:34 Tore (-4)
14. FC Schalke 04 30 Punkte, 42:54 Tore (-12)
15. 1. FC Kaiserslautern 29 Punkte, 42:51 Tore (-9)
16. FC Hansa Rostock 28 Punkte, 24:41 Tore (-17)
17. Eintracht Braunschweig 27 Punkte, 25:39 Tore (-14)
18. VfL Osnabrück 18 Punkte, 24:53 Tore (-29)

In den letzten Wochen gab es immer wieder mal einige völlig unerwartete Ergebnisse. So konnte z.B. der Tabellenletzte Osnabrück am 23. und 24. Spieltag zwei Siege gegen Hannover 96 und den Hamburger SV einfahren. Danach gab es allerdings zwei Niederlagen gegen Kaiserslautern und Düsseldorf, womit der Abstieg für den Liganeuling wohl besiegelt ist. Doch davor gibt es ein ganz enges Rennen um die Plätze über dem Strich in der Tabelle. Der 1. FC Magdeburg muss dabei bis zum Saisonende noch gegen folgende Mannschaften antreten:

Hannover 96 (H)
SV 07 Elversberg (A)
Hamburger SV (H)
FC Hansa Rostock (A)
VfL Osnabrück (H)
1. FC Kaiserslautern (A)
SpVgg Greuther Fürth (H)
Fortuna Düsseldorf (A)

Natürlich sind da einige richtig dicke Brocken mit dabei. Wobei die Partien gegen Hansa Rostock und den 1. FC Kaiserslautern zu absoluten Schlüsselspielen werden könnten. Ich bin aber nach wie vor davon überzeugt dass die vorhandene Qualität im Kader ausreicht, um an einem guten Tag, grundsätzlich jeden Gegner in der Liga schlagen zu können. Wenn ihr einen Blick auf das Restprogramm der Ligakonkurrenz werfen möchtet, dann empfehle ich euch diese Übersicht.

Was mich trotz der gestrigen Klatsche optimistisch stimmt ist, dass man nach wie vor alles in der eigenen Hand hat und das Torverhältnis immer noch ganz deutlich für den 1. FC Magdeburg spricht. Dennoch müssen natürlich nach diesem blutleeren Auftritt in Baden, jetzt sämtliche Alarmglocken beim Club schrillen. Allerdings bin ich mir sicher, dass Otmar Schork und Christian Titz die Länderspielpause für eine gründliche Analyse nutzen und dabei auch die Entscheidungen in Sachen Aufstellung und Taktik hinterfragen werden.

Was mich in Sachen Klassenerhalt ebenfalls positiv nach vorne blicken lässt, sind die folgenden drei Beiträge von KSC-Fans aus dem gestrigen ST-Thread:

Zitat von Klosterknabe
Ein kurzes Wort zu den Magdeburger Fans.
Ein anständiger Auftritt ohne Feuerwerk oder Gewalt. Und hinter der eigenen Mannschaft stehen, egal wie hoch man auf die Mütze bekommt. Hut ab, echt toll. Naja "Auswärtssieg" muss man dann nicht noch singen .
Sogar unsere Welle habt ihr mitgemacht. Sieht man sonst nie.
Also ihr seid echt stark. (eure Mannschaft war es heute nicht).
Alles Gute für euch
Bis bald
Übrigens anders als die bisherigen Fans aus dem Osten. Die Dresdner sind als Militärnazis aufgetreten und die Rostocker haben den halben Fanblock zertrümmert.
Insofern komplett positiv die Magdeburger.

Zitat von KurvensteherA4
Ich fand eure Auswärtafahrer heute echt super! Supporter bis zum bitteren Ende. Danke auch für die Fanprojekt-Unterstützung. Kommt gut heim.

Zitat von KSC_NUFC
Hallo aus Karlsruhe,

War heute nicht weit weg von Eurem Block.

Kompliment an Eure tollen Fans. Trotz üblem Spielstand aus Eurer Sicht viel Stimmung gemacht und alles friedlich geblieben. So soll es sein und so dürft ihr nächste Runde gerne wiederkommen.

Für diejenigen, die im Stadion waren, gute Heimreise!

Auch ich möchte an dieser Stelle wieder mal den Hut vor den Auswärtsfahrern des 1. FC Magdeburg ziehen. Im engen Schulterschluss mit dieser fantastischen Fanszene, wird der Club am Ende der Saison auch den erneuten Klassenerhalt feiern können. smile

•     •     •

TSV 1860 München: DM: 1966
Pokalsieger: 1942,1964,1996 (HP), 2020 (LP)
1. FC Magdeburg: EP-Sieger: 08. Mai 1974
DDR-Meister: 1972,1974,1975
Pokalsieger: 7x, LP-Sieger: 11x, Drittligameister: 2018, 2022

This contribution was last edited by ScottishLion on Mar 18, 2024 at 9:29 AM hours
Vielen Dank, dass du die aktuelle Lage wieder aufgreifst @ScottishLion ! Mich hat die Niederlage auch noch nicht los gelassen. Bevor ich eine Einschätzung geben kann, wollte ich mich nicht von der Emotionalität leiten lassen und habe mal ein paar Daten aus den jeweiligen Spielen der bisherigen Rückrunde zusammen getragen. Als Quelle der Zahlen dient Fotmob. In dem Link kann man chronologisch durch unsere Spiele scrollen und mit Klick auf das Ergebnis kommt man zum Spiel. Dort findet man dann eine unglaubliche Zahl an Statistiken. Für alle, die sich selbst ein Bild machen wollen:

https://www.fotmob.com/de/teams/8188/fixtures/1fc-magdeburg

Eigentlich könnte das auch in den Thread zu Zahlen zum Club. Aber bei der Analyse der sportlichen Situation passt es meines Erachtens hier auch gut rein.

Ich habe mich beim Erstellen auf ein paar wenige Daten beschränkt. Tore, Ballbesitz, Schüsse und Torschüsse sind sicherlich klar. Auch der xG Wert, wie hoch die Wahrscheinlichkeit aller Chancen je nach Schussposition insgesamt ist, sollte auch mittlerweile ein Begriff sein.
1,0 entspricht dort dann einem Tor. xG Standards bezieht nur die Chancen nach standards ein und xGOT gibt die Wahrscheinlichkeit auf ein Tor an, je nachdem wo der Ball auf das Tor geht und rein geht oder vom Torwart gehalten wird. Wie Fotmob die großen Chancen definiert, ist mir nicht ganz klar.

Da das Sammeln der Daten doch länger gedauert hat, kommt nur ein kurzes Fazit und die Auswertung zur aktuellen Lage dann mit einem weiteren Post in den nächsten Tagen.

——-
FCM:Wiesbaden
Tore 1 : 0
Ballbesitz 64% : 36%
Schüsse 12 : 9
Torschüsse 4 : 2
Ecken 9 : 1
xG 0,79 : 0,94
xG Standards 0,31 : 0,06
xGOT 0,83 : 0,69
Große Chancen 2 : 2
Ballberührungen im gegnerischen Strafraum 23 : 17

Fazit: Knapper Sieg, Wiesbaden sogar mit höherem XG. Hätte auch unentschieden sein können. Auch wenn man nicht viel zugelassen hat, war man offensiv ebenfalls harmlos.

——-
Braunschweig:FCM
Tore 1:0
Ballbesitz 31% : 69%
Schüsse 15 : 8
Torschüsse 7 : 4
Ecken 3 : 4
xG 2,45 : 0,77
xG Standards 0,3 : 0,51
xGOT 1,89 : 0,69
Große Chancen 2 : 0
Ballberührungen im gegnerischen Strafraum 32 : 16

Fazit: Verdiente Niederlage, in der Höhe durchaus glücklich. Hätte schlimmer ausgehen können.

——-
FCM:Kiel
Tore 1 : 1
Ballbesitz 68 : 32
Schüsse 21 : 8
Torschüsse 9 : 3
Ecken 12 : 4
xG 2,48 : 0,93
xG Standards 0,15 : 0,7
xGOT 2,50 : 0,16
Große Chancen 2 : 3
Ballberührungen im gegnerischen Strafraum 54 : 19

Fazit: Schwache erste Halbzeit. Insgesamt unnötiges Unentschieden. FCM mit mehr Chancen in Summe. Aber Kiel mit mehr Großchancen, die sie nicht oder nur ungenügend abschließen, dadurch geringer xG.

——-
FCM:St Pauli
Tore 1:0
Ballbesitz 49% : 51%
Schüsse 9 : 11
Torschüsse 5 : 4
Ecken 2 : 4
xG 1,93 : 0,87
xG Standards 0,04 : 0,24
xGOT 1,54 : 1,74
Große Chancen 4 : 3
Ballberührungen im gegnerischen Strafraum 18 : 22

Fazit: Ausgeglichenes Spiel mit dem glücklichen Ende für uns. Hätte auch Unentschieden ausgehen können oder mit viel Pech eine Niederlage werden können.

——-
Hertha:FCM
Tore 3:2
Ballbesitz 40% : 60 %
Schüsse 21 : 12
Torschüsse 9 : 5
Ecken 9 : 4
xG 3,2 : 1,6
xG Standards 0,41 : 0,8
xGOT 2,1 : 1,39
Große Chancen 5 : 2
Ballberührungen im gegnerischen Strafraum 34 : 26

Fazit: Verdiente Niederlage, weil man auch früh die Rote Karte bekam. Berlin hatte durchaus Luft für einige weitere Tore. Wir haben aus unseren Chancen schon das Optimum herausgeholt.

——-
FCM:Schalke
Tore 3:0
Ballbesitz 70% : 30%
Schüsse 17 : 14
Torschüsse 4 : 3
Ecken 4 : 4
xG 1,87 : 1,07
xG Standards 0,1 : 0,06
xGOT 2,38 : 0,66
Große Chancen 2 : 4
Ballberührungen im gegnerischen Strafraum 31 : 26

Fazit: Extrem effiziente erste Halbzeit mit überdurchschnittlicher Ausbeute an Toren gemessen an den Chancen. Hätte in der zweiten Halbzeit auch noch kippen können. FCM mit super Schüssen, obwohl Schalke insgesamt mehr Großchancen hatte.

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Paderborn:FCM
Tore 0:0
Ballbesitz 45% : 55%
Schüsse 16 : 4
Torschüsse 5 : 1
Ecken 18 : 3
xG 0,99 : 0,21
xG Standards 0,46 : 0,04
xGOT 0,5 : 0,04
Große Chancen 1 : 0
Ballberührungen im gegnerischen Strafraum 37:12

Fazit: Offensiv war der Club fast komplett abgemeldet. Weil man defensiv gut stand, hat der SCP aus der Überlegenheit zu wenig Chancen kreiert. Hätte man auch knapp verlieren können. Unentschieden das Optimum aus diesem Spiel.

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FCM:Nürnberg
Tore 0:1
Ballbesitz 76% : 24%
Schüsse 15 : 5
Torschüsse 4 : 1
Ecken 8 : 2
xG 0,55 : 0,7
xG Standards 0,12 : 0
xGOT 0,84 : 0,51
Große Chancen 1 : 0
Ballberührungen im gegnerischen Strafraum 34 : 18

Fazit: Aus der eigenen Kontrolle strahlt der FCM zu wenig Gefahr aus. Nürnberg trotz viel geringerer Spielanteile ein wenig gefährlicher in den Aktionen, obwohl nur ein einziger Torschuss leider im Tor landet. Zwei Abseitstore, eins davon knapp, werden nicht gewertet. Niederlage wegen der mageren Ofeemsive zwar etwas unglücklich, aber viel zu wenig für einen Sieg des Clubs.

——-
Karlsruhe:FCM
Tore 7:0
Ballbesitz 40% : 60%
Schüsse 25 : 8
Torschüsse 12 : 2
Ecken 9 : 4
xG 3,24 : 0,77
xG Standards 0,64 : 0,17
xGOT 4,32 : 0,51
Große Chancen 7 : 2
Ballberührungen im gegnerischen Strafraum 37 : 16

Fazit: Toller Auswärtssupport! Danke an alle Auswärtsfahrer!


Insgesamt bin ich schon überrascht nach kurzer Aufarbeitung, dass wir bislang ganz gut weg gekommen sind in der Rückrunde. Das hätte auch anders laufen können. Damit hätte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet.
Ich werde in den nächsten Tagen mal die Gesamtbilanz zusammen tragen.

Schon jetzt lässt sich allerdings klar festhalten, dass die sorgenfreie Weiterentwicklung nicht oder nur bedingt stattgefunden hat. Am Ergebnis (Punktausbeute) ändert das jedenfalls bislang nichts. Man kann dem Trainer aber auch nicht vorwerfen, dass er nichts geändert hat. Nur gebracht hat es bislang punktetechnisch noch nicht mehr als in der Vorsaison zum gleichen Zeitpunkt. Man stand defensiv zwar in der Rückrunde bis auf gestern besser, jedoch komplett zulasten der offensiven Power.
Vieles wirkt offensiv zu einseitig, überhaupt nicht variabel, keine schnellen Umschaltaktionen mehr, keine Bälle in die Spitze/Tiefe, fast immer über Außen und dann meist auch über links, fast immer flach usw.
Die fehlende Variabilität macht uns dann ein Stück ausrechenbar.
This contribution was last edited by FairPlay65 on Mar 18, 2024 at 10:32 PM hours
Ich habe die 8 Spiele der Rückrunde (ohne das KSC-Spiel) zusammengefasst, wodurch sich nun folgende Statistik ergibt:

FCM : Gegner
Tore 7 : 6
durchschnittlicher Ballbesitz ca. 64% : 36 %
Schüsse 86 : 99
Torschüsse 36 : 34
Ecken 46 : 45 (davon allein 27 von Hertha und Paderborn)
xG 10,2 : 11,15
xG Standard 2,07 : 2,23
xGOT 10,21 : 8,25
Große Chancen 13 : 20
Ballkontakte im gegnerischen Strafraum 214 : 205

In den 8 Spielen beginnend ab Wiesbaden Zuhause bis Nürnberg Zuhause haben wir 7 Tore geschossen und nur 6 Tore bekommen. Davon war je ein Tor durch einen Elfmeter, glaube ich (El Hankourie gegen Schalke und Reese für Hertha). Zusätzlich könnte man noch die Standardtore hervorheben. Da bin ich allerdings nicht mehr ganz so im Bild. Ich erinnere mich an das Tor nach Ecke von Tobi Müller und auch an den langen Einwurf von Braunschweig, der dann zu dem Tor führte.
Insgesamt haben wir also aus dem Spiel heraus in diesem Zeitraum eigentlich wenige Tore bekommen. Allerdings auch kaum getroffen. Das sind soweit keine neuen Erkenntnisse!

In diesen Spielen hatten wir im Schnitt etwas unter 64% Ballbesitz und der Gegner demzufolge nur knapp ein Drittel der Spielzeit den Ball. Dennoch hat das gereicht, um letztlich mehr Schüsse abzugeben als der FCM. Die Gegner kamen nämlich auf 99 Schüsse und wir auf 86.
Davon gingen von unseren Jungs 36 Schüsse aufs Tor der Gegner und wir haben mit 34 Schüssen leicht weniger auf unser Tor bekommen.

Anhand der Positionen und Situationen zum Zeitpunkt des Schusses hätten wir statistisch 10,2 Tore schießen müssen, der Gegner sogar 11,15. wenn man das mit den tatsächlichen Toren vergleicht, haben beide Seiten weniger aus den Möglichkeiten gemacht.

Wenn man dann anschaut, wo die Bälle im Tor hätten eingeschlagen und daraus die Wahrscheinlichkeit auf ein Tor abschätzt (xGOT), liegen wir da fast exakt auf dem xG. Das bedeutet, unsere Schützen haben im Schnitt aus den Chancen auch die Bälle entsprechend aufs Tor gebracht. Die Gegner haben wiederum aus dem xG von 11,15 nur einen xGOT von 8,25 erzielt. Sie hatten also wesentlich schlechter abgeschlossen, als es statistisch zu erwarten wäre.

Aber insgesamt lässt sich auch hier eine sehr ausgeglichene Bilanz erkennen und keine „Dominanz“ unsererseits.
Insgesamt zeigen auch die einzelnen Spiele eher, dass wir bis auf das Kiel-Spiel ein besseres Ergebnis erzielen konnten, als die Werte es vermuten lassen könnten.

Deutlicher ist das Verhältnis in Groß-Chancen gewesen und dabei klar gegen uns. Auch ohne das KSC-Spiel haben wir 20 große Chancen zugelassen und nur 13 selbst herausgespielt. Doch wie definiert fotmob große Chancen?

Definition große Chance (laut FAQ bei fotmob): Eine Situation, in der davon auszugehen ist, dass ein Spieler ein Tor schießen wird, in der Regel in einer Eins-gegen-Eins-Situation oder aus nächster Nähe, wenn der Ball freie Bahn zum Tor hat und der Schütze wenig bis gar nicht unter Druck steht. Strafstöße werden immer als Großchancen betrachtet.

Wie gesagt, ist mir nicht ganz klar, was hinter dieser allgemeinen Definition für Werte stecken. Eines wird jedoch deutlich. Wir haben ganze 20 Situationen zugelassen, in denen der Gegner eigentlich ein Tor hätte schießen müssen/können/sollen. Zu unserem Glück wurden die Situationen wohl entweder in letzter Sekunde entschärft, Schüsse geblockt oder anderweitig geklärt, wodurch sich diese Chancen nicht merklich im xG widerspiegeln.
Unsere defensive Stärke (also die wenigen Gegentore) in diesen Spielen ist scheinbar also auch zumindest teilweise durch das Unvermögen der Gegner im Abschluss begründet oder generell der Unfähigkeit, die Situationen besser zu nutzen.

Die Ballkontakte im gegnerischen Strafraum konnten wir insgesamt mit 214 zu 205 ebenfalls leicht für uns entscheiden. Aber auch hier wird deutlich, dass aus doppelt so viel Ballbesitz nicht wesentlich mehr Strafraumszenen ergeben haben als beim Gegner. Klar kommt es immer auf die Anzahl an Kontakten pro Szene an. Aber insgesamt ist dies definitiv ausgeglichen.

Diese Zahlen zeigen insgesamt, dass wir anhand der gegnerischen Chancen und auch der Qualität statistisch mehr Tore hätten fangen müssen. Auch wir hätten etwas mehr Tore schießen können, aber insbesondere der Blick auf die großen Chancen zeigt, dass wir trotz unserer Kontrolle dem Gegner zu viele richtig gute Situationen ermöglichen.

All dies ist nun im KSC-Spiel nach Murphy’s Gesetz leider perfekt gegen uns gelaufen.
Der Gegner hatte 7 klare Groß-Chancen, die die Stürmer wegen ihrer Klasse und vor allem auch guter Form eiskalt genutzt haben. Die statistische Abweichung, die zuvor noch positiv für uns ausging, wurde in diesem Spiel extrem hart auf das erwartbare Maß korrigiert durch 7 Tore.

Das bedeutet für die nächsten Spiele vor allem zwei Dinge:
1. Es muss gelingen, die klaren Groß-Chancen des Gegners zu unterbinden
2. mehr eigene Gefahr in der Offensive zu erzeugen

Das sind ebenfalls keine neuen Erkenntnisse. Gerade deshalb ist es entscheidend, welche Schlüsse man aus dieser letzten Partie zieht.
This contribution was last edited by FairPlay65 on Mar 19, 2024 at 12:12 PM hours
Vielen Dank für die statistische Auswertung der bisherige Rückrundenspiele, @FairPlay65 daumen-hoch

Allerdings kann man diese Zahlen wieder ganz unterschiedlich interpretieren. Der höhere Wert bei den zugelassenen xG gegenüber den tatsächlichen kassierten Toren resultiert vor allem aus dem Braunschweig-Spiel. Das Spiel ging verloren, egal ob 0:1 oder 0:3.

Beim Pauli-Spiel verhinderte Reimann mit seinen Paraden einen Rückstand, wir hatten unsererseits wenige gute Chancen. Daher war der Sieg nicht unverdient, aber glücklich.

Bei Hertha waren wir mit drei Gegentoren gut bedient. Genauso hätten Schalke und Paderborn uns 1-2 Tore einschenken können.

Nürnberg hatte bei seinen Abseitstoren die klareren Abschlusspositionen als wir im gesamten Spiel. Aber auch hier gilt: verloren haben wir so oder so.

Unter dem Strich sind wir etwas zu gut davongekommen und die 11 erzielten Punkte täuschen ein wenig über die tatsächlichen Spielverläufe hinweg.

Es bleibt dabei, dass wir konteranfällig sind und durch Aufbaufehler gelegentlich Chancen auflegen. Diese gegnerischen Chancen sind in der Regel klarer und hochkarätiger, während viele unserer Abschlüsse gegen tiefstehende Abwehrreihen entstehen, wo die Trefferwahrscheinlichkeit niedriger ist. Deswegen sammeln wir auch mehr Ballberührungen im gegnerischen Strafraum, um die freie Lücke zu suchen. Genau diese Tatsache hat Condé in der Medienrunde vor dem KSC-Spiel angesprochen, dass man im Umschaltspiel eher zu freien Schüssen kommt, als wenn man sich den Gegner zurechtlegen muss. Das meine ich, als ich im STT davon sprach, einen Plan B zu erarbeiten. Wir müssen häufiger schnell umschalten und eine offene gegnerische Deckung zielstrebiger bespielen.

Meiner Meinung nach muss Atik auch wieder zu mehr Abschlüssen kommen. Er hat von allen Offensivspielern die beste Schusstechnik, aber nutzt sie zu selten. Im Interview mit dem "Nickitaka"-Podcast meinte er, dass er mittlerweile mannschaftsdienlicher spielt und sich mehr fallen lässt, um den Ball nach vorne zu tragen. Das ist zwar lobenswert, aber dadurch kommen seine Schussqualitäten weniger zur Geltung. Wenn wir ein spielstärkeres Mittelfeld hätten, könnte er sich wieder mehr auf die Abschlussaktionen konzentrieren.

Am Spannendsten wird aus meiner Sicht aber die Frage, wie wir nach dem Fehlerfestival nun den Spielaufbau gestalten. Titz wird wahrscheinlich nicht vom flachen Spielaufbau mit den breit stehenden IV und den hohen AV abrücken. Reimann wird weiterhin eine zentrale Rolle einnehmen. Hier stellt sich die Frage, wie selbstbewusst und sicher die Spieler nach dem Debakel in den kommenden Wochen agieren werden. In dieser Hinsicht waren zu Beginn der Rückrunde schon weniger Hochrisikopässe zu sehen und das muss nun wieder mehr verinnerlicht werden.
Trotz der 0:1 Auswärtsniederlage des TSV 1860 München beim Tabellenletzten SC Freiburg II, habe ich am letzen Samstag einen sehr schönen Fußballtag erlebt. Das lag an dem - wieder mal - 2:1 Last-Minute-Erfolg von Bayer 04 Leverkusen gegen die TSG Hoffenheim und der direkt anschliessenden und völlig unerwarteten 0:2 Heimniederlage des FC Bayern München gegen Borussia Dortmund. Denn spätestens nach diesen beiden Ergebnissen, glauben selbst die größten Optimisten im Fanlager der Roten (allen voran mein Lieblingscousin), nicht mehr an eine erneute Titelverteidigung des Rekordmeisters. Ich persönlich freue mich sehr, dass wir nach 11 Titeln des FCB in Serie, nun endlich mal wieder einen anderen Deutschen Meister erleben werden. Hinzu kommt, dass Xavi Alonso und seine Mannschaft eine fantastische Saison spielen und es richtig Spaß macht, diesen Mentalitätsmonstern rund um so einen Ausnahmespieler wie Flo Wirtz, beim Kicken zuzusehen.

Der 1. FC Magdeburg, hat mir in der laufenden Saison ebenfalls bereits einige wunderschöne und unvergessene Momente beschert. So z.B. die wilde Achterbahnfahrt beim 6:4 Heimerfolg am 5. Spieltag über Hertha BSC oder zuletzt das 3:0 beim Abendspiel gegen den FC Schalke 04 vor 27.038 Zuschauern im HKS. Damit hatte der Club nach 23 Spieltagen bereits 30 Punkte auf dem Konto und der Vorsprung auf die Ränge 16 und 17 betrug jeweils satte 8 Zähler. Auch wenn - vor allem mit einem Blick auf die zweite Halbzeit - der Erfolg über die Königsblauen zu hoch ausgefallen ist, hätte ich nach dieser Begegnung eine Wette darauf angenommen, dass der FCM in dieser Saison den Klassenerhalt schaffen wird. Doch nach den letzten drei Niederlagen in Folge gegen den 1. FC Nürnberg (0:1), Karlsruher SC (7:0) sowie Hannover 96 (0:3), würde ich dass nicht mehr tun. Denn weil gleichzeitig die Konkurrenz im Tabellenkeller in den letzten Wochen extrem gut gepunktet hat, liegt man nur noch ganze zwei Zähler von Rang 16 und drei vor Platz 17. Damit befindet sich der Club - wie es Baris Atik nach der Partie gegen die Niedersachsen formulierte - "knallhart im Abstiegskampf".

Die Niederlage gegen Hannover 96, wurde im entsprechenden ST-Thread bereits ausführlich diskutiert und ich hab' dort einige interessante und gute Beiträge dazu gelesen. An dieser Stelle möchte ich nun das Restprogramm der Abstiegskandidaten unter die Lupe nehmen. Mit einem Blick auf die Tabelle nach dem 27. Spieltag, beginnt die gefährdete Zone für mich mit dem 11. Platz:

11. SV 07 Elversberg, 35 Punkte, 39:48 Tore (-9)
Magdeburg (H), St. Pauli (A), Schalke (H), Paderborn (A), Hertha (H), Nürnberg (A), Karlsruhe (H)

12. SV Wehen Wiesbaden, 31 Punkte, 30:35 Tore (-5)
Rostock (A), Düsseldorf (H), Kaiserslautern (A), Fürth (H), Kiel (H), Braunschweig (A), St. Pauli (H)

13. 1. FC Magdeburg, 31 Punkte, 38:44 Tore (-6)
Elversberg (A), Hamburg (H), Rostock (A), Osnabrück (H), Kaiserslautern (A), Fürth (H), Düsseldorf (A)

14. FC Schalke 04, 31 Punkte, 42:54 Tore (-12)
Hannover (A), Nürnberg (H), Elversberg (A), Düsseldorf (H), Osnabrück (A), Rostock (H), Fürth (A)

15. Eintracht Braunschweig, 30 Punkte, 30:39 Tore (-9)
Düsseldorf (A), Hannover (H), Osnabrück (A), Hamburg (H), Fürth (A), Wiesbaden (H), Kaiserslautern (A)

16. 1. FC Kaiserslautern, 29 Punkte, 43:54 Tore (-11)
Hamburg (A), Fürth (A), Wiesbaden (H), Kiel (A), Magdeburg (H), Hertha (A), Braunschweig (H)

17. FC Hansa Rostock, 28 Punkte, 24:43 Tore (-19)
Wiesbaden (H), Hertha (A), Magdeburg (H), St. Pauli (A), Karlsruhe (H), Schalke (A), Paderborn (H)

18. VfL Osnabrück, 21 Punkte, 25:53 Tore (-28)
Fürth (H), Kiel (A), Braunschweig (H), Magdeburg (A), Schalke (H), St. Pauli (A), Hertha (H)

https://www.restprogramm.com/restprogramm/liga/Zweite_Liga/

Der VfL Osnabrück holte in der Vorrunde nur ganze 9 Punkte aus 17 Spielen. Aber auch wenn seitdem 12 weitere aus nur 10 Begegnungen dazugekommen sind und die Mannschaft zuletzt mit 0:1 in Wiesbaden gewonnen hat, wird der Liganeuling am Ende der Spielzeit wieder in die 3. Liga absteigen. Dafür ist der Rückstand in der Tabelle auf den Relegationsplatz mit acht Zählern, bei nur noch sieben ausstehenden sieben Partien, einfach zu groß.

In diesem Zusammenhang, lohnt sich ein Blick auf die Rückrundentabelle. Denn dort belegt der SV Wehen Wiesbaden - der in der Vorrunde mit 22 sogar noch zwei Zähler mehr als der 1. FC Magdeburg gesammelt hat - mit 9 Punkten den letzten Platz. Wenn man sich das Restprogramm der Hessen anschaut kann ich mir durchaus vorstellen, dass die Mannschaft am Ende direkt absteigt. Beim letzten - im Kampf um den Klassenerhalt so extrem wichtigen Spiel gegen den VfL Osnabrück - waren nur 6.130 Besucher in der BRITA-Arena. In der 2. Bundesliga hat nur der Aufsteiger SV 07 Elversberg mit 8.742, einen noch niedrigeren Zuschauerschnitt als die Hessen (9.172). Wobei das Stadion der Saarländer lediglich ein Fassungsvermögen von 10.000, die BRITA-Arena dagegen Platz für 15.295 Besucher bietet. Ein Abstieg des SVW wäre - bei allem nötigen Respekt - kein Verlust für die Liga.

Die SV 07 Elversberg hat nach den in der bisherigen Saison gezeigten Leistungen sehr gute Karten, den Klassenerhalt zu schaffen. Der Vorsprung auf Rang 16 beträgt sechs und auf Platz 17 sieben Zähler. Sollte man - was hoffentlich nicht passieren wird - am kommenden Samstag um 13:00 Uhr zu Hause gegen die Größten der Welt gewinnen, dann werden die Saarländer auch in der nächsten Spielzeit zweitklassig sein. Da lege ich mich heute schon fest. Es bleibt allerdings abzuwarten, ob nicht die 0:5 Auswärtsniederlage am letzten Wochenende in Braunschweig, bleibende Spuren in der Mannschaft hinterlässt und der Aufsteiger in eine Abwärtsspirale gerät. Die Eintracht belegte nach der Hinrunde mit 14 Punkten den vorletzten Platz. Doch in der Rückrundentabelle rangiert man mit 16 Zählern auf Platz 6. Derzeit spricht vieles dafür, dass die Niedersachsen die Klasse halten werden. Zumal man mit Osnabrück, Wiesbaden und Kaiserslautern, noch auf drei andere Kellerkinder trifft.

Der 1. FC Kaiserslautern hat vor kurzem mit Friedhelm Funkel einen ganz erfahrenen Trainerfuchs unter Vertrag genommen. Und die Tatsache dass man gestern mit einem 0:2 Auswärtserfolg beim 1. FC Saarbrücken in das Endspiel um den DFB-Pokal eingezogen ist, dürfte bei der Mannschaft und dem gesamten Umfeld so viel positive Energie freisetzen, dass man auch 2024/25 wieder zum Teilnehmerfeld in der 2. Bundesliga gehört. Beim FC Schalke 04 kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass der Verein absteigt. Sollte das passieren wäre es sogar fraglich, ob man überhaupt die erforderliche Lizenz erhält. Falls nicht, würde man direkt bis in die RL West durchgereicht. Das würde ich diesem großen und schillernden Traditionsverein wirklich nicht wünschen. Die Hansa-Kogge möchte ich eigentlich auch gerne weiterhin in der 2. Bundesliga sehen. Aber natürlich nicht zu Lasten des FCM.

Ich bin am letzten Sonntag mit einem guten Gefühl aufgestanden. Trotz der historischen 0:7 Niederlage beim KSC hatte ich die Hoffnung, dass die Mannschaft von Christian Titz nach der Länderspielpause beim Heimspiel im HKS gegen Hannover 96, eine deutlich sichtbare Reaktion zeigen würde. Doch der Auftritt der Mannschaft, hat mich ziemlich ratlos zurückgelassen. Dass man gegen die abgezockten Niedersachsen - die noch eine Chance auf den Bundesligaaufstieg haben - durchaus auch zu Hause verlieren kann, war mir natürlich bewußt. Aber die Art und Weise, liegt mir selbst drei Tage später immer noch im Magen.

Obwohl sich die Lage weiter zugespitzt hat, braucht die Mannschaft - mehr denn je - weiterhin die bedingungslose Unterstützung der Fans. Deshalb konnte ich es auch nicht verstehen, warum es bereits wenige Minuten nach Beginn der Partie, Pfiffe gegen die eigene Mannschaft gab. Denn bei der hat das Debakel in Karlsruhe ganz offensichtlich tiefe Wunden hinterlassen. Nichts desto trotz, hat sich natürlich Luca Schuler mit seinen Aussagen nach dem Spiel, keinen Gefallen getan. Aber bei ihm lagen wohl nach 0:10 Toren aus den letzen beiden Partien die Nerven blank. Was aus meiner Sicht besonders bitter ist: Unter dieser Flut an Gegentreffern hat auch das zuvor für diesen Tabellenplatz herausragende Torverhältnis stark gelitten.

Natürlich kann und darf man hinterfragen, ob die offensive Spielweise des 1. FC Magdeburg in dieser körperlich so robusten Liga auf Dauer geeignet ist, um sich hier dauerhaft zu etablieren. Aber dass ist eine wichtige Grundsatzfrage, mit der sich die Verantwortlichen erst nach dem Ende der Saison und bei der Kaderplanung für 2024/25 ganz intensiv beschäftigen sollten. Dass wir in den kommenden Spielen natürlich trotzdem defensiv wieder stabiler stehen müssen, versteht sich dabei von selbst. Da nur noch 7 Spiele zu absolvieren sind und die ganze Mannschaft komplett auf das System von Christian Titz eingestellt ist, würde m.E. auch ein Trainerwechsel zu diesem späten Zeitpunkt nichts mehr bewirken. Wir haben ja seinerzeit bei der Entlassung des letzten großen Erfolgstrainers Jens Härtel gesehen, was am dabei am Ende unter dem Strich rausgekommen ist.

Ich kann es drehen und wenden wie ich will: Nachdem ich noch vor einigen Wochen fest davon ausgegangen bin, dass der rechnerische Klassenerhalt nur noch eine Frage der Zeit ist, wurde ich nun eines Besseren belehrt. Hier im Forum gab es dahingehend immer wieder mal mahnende Stimmen, und die haben nun leider recht behalten. Wobei ich mir sicher bin, dass die sich alle in ihrer Annahme liebend gerne getäuscht hätten. Für den 1. FC Magdeburg stehen jetzt die Wochen der Wahrheit auf dem Programm. Beginnend mit der nächsten Partie in Elversberg, die in der Rückrunde genau wie der Club 11 Punkte geholt haben, gibt es nur noch Endspiele. Und die Elbestädter wären sehr gut beraten, den rechnerischen Klassenerhalt noch vor dem letzten Spieltag einzutüten. Denn dann muss man auswärts bei Fortuna Düsseldorf antreten. Die haben den FCM in dieser Saison im Pokal und der Liga bereits zweimal besiegt und für die geht es evtl. am 34. Spieltag noch um den Aufstieg in die 1. Bundesliga.

Am 08. Mai 2024, jährt sich zum 50x der Gewinn des Europapokals der Pokalsieger. Danach stehen die letzten beiden Ligaspiele auf dem Programm. So toll wie sich der Verein in den letzten Jahren auf allen Ebenen entwickelt hat wäre es ein ganz herber Rückschlag, wenn man in die 3. Liga absteigt. In solch kritischen Situationen ist Angst und die damit verbundene Unruhe - auch wenn sie bei der großen Lieben zum eigenen Verein absolut nachvollziehbar ist - immer ein ganz schlechter Ratgeber. Von daher müssen das Trainerteam, alle Spieler und die gesamte Anhängerschaft zu einem verschworenen Haufen werden, der in den nächsten Wochen nur ein gemeinsames Ziel verfolgt: Den Klassenerhalt. Wenn dieser Schulterschluss gelingt und alle an einem Strang ziehen, dann wird der 1. Fußballclub Magdeburg e.V., auch in der nächsten Saison in der 2. Bundesliga spielen. Davon bin ich trotz der aktuellen sportlichen Krise nach wie vor überzeugt.

•     •     •

TSV 1860 München: DM: 1966
Pokalsieger: 1942,1964,1996 (HP), 2020 (LP)
1. FC Magdeburg: EP-Sieger: 08. Mai 1974
DDR-Meister: 1972,1974,1975
Pokalsieger: 7x, LP-Sieger: 11x, Drittligameister: 2018, 2022

This contribution was last edited by ScottishLion on Apr 3, 2024 at 4:31 PM hours
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