Aktuelle sportliche Situation bei den Größten der Welt

Ich hatte Magdeburg auch vor der Saison schon als Geheimfavoriten auf dem Zettel. Die Arbeit und der fußballerische Ansatz waren in der Vorsaison einfach schon sehr überzeugend. Man hat es geschafft, die Mannschaft (weitesgehend) zusammenzuhalten und sich mit Arslan, Hugenot, Hoti, Amaechi und Fabisch extrem interessant verstärkt. Von den Neuzugängen mag zwar bisher nur Hugenot so wirklich eingeschlagen haben, aber der Grund dafür ist wohl schlicht und ergreifend, dass die Stammelf um Ceka, Schuler, Atik etc so gut aufspielt, dass keine großen Wechsel in der Startformation Sinn ergeben. Das mag zwar bitter für die zweite Garde sein, aber allein verletzungsbedingt werden sie sich früher oder später zeigen können.

Daher sehe ich bei euch sowohl qualitativ als auch quantitativ sehr ausgewogen an und bin mir sicher, dass ihr diese Saison ein richtiges Ausrufezeichen setzen könnt. Ob dies jetzt wirklich dazu ausreicht, um im Aufstiegsrennen zumindest mitflüstern zu dürfen, wird die Zukunft zeigen. Ich würde es zumindest nicht ausschließen, aber natürlich ist eine Saison verdammt lange, es können viele verammt nervige EIgendynamiken auftreten ("Fluch der guten Tat") Schalke und Hertha werden sich noch steigern und dann gibt es ja auch noch ein paar andere Zweitligisten, die ebenfalls gut arbeiten.

Sollte man am Ende der Saison "nur" eine grundsolide Runde spielen, bei der man im Tabellenmittelfeld landet und nie etwas mit dem Abstieg zu tun hatte, dann ist das immer noch als extrem großer Erfolg zu werten. Man darf an dieser Stelle nicht vergessen, woher man kommt und wie sehr Mannschaften wie Hamburg, Hannover, Paderborn, St. Pauli, Düsseldorf, Hertha, Schalke, Kiel, .... enteilt sind. Die vielen Jahre in der dritten Liga holt man in der Fernsehtabelle eben nur mühsam auf. Da habe ich als Fan von Fortuna Düsseldorf 2010 ebenfalls meine Erahrungen machen müssen.

Für mich ist Magdeburg aktuell die Mannschaft, die ich (nach meiner Lieblingsmannschaft) mit dem größten Interesse verfolge und - insofern es keine Überschneidungen gibt - live am Fernsehen einschalte. Ins Stadion hat es mich auch schon verschlagen. Ich habe ansonsten keine emotionale Verbindung zur Region. Ausschließlich due gute Arbeit von Christian Tietz und co ist dafür verantwortlich.

Wichtig wird sein, dass man das auch im Umfeld weiterhin so sieht. Je länger wir da oben in der Tabelle mitschwimmen, desto mehr wird die Erwartungshaltung steigen. Das kann schnell zum Bumerang werden, wenn man mal 3-4 Spiele am Stück verliert.
Sollten wir nach 34 Spieltagen einen einstelligen Tabellenplatz belegen, hätten wir eine sensationelle(!) Saison gespielt. Das sollte niemand vergessen. Das realistische Ziel kann nur der Klassenerhalt sein, eben weil wir finanziell zu den ganz kleinen Fischen der Liga gehören.
Für den Aufstieg habe ich aktuell euch, den HSV und Pauli auf dem Zettel. Bei Schalke und Hertha wird es darauf ankommen wie lange sie noch brauchen um sich zu finden. 15 oder mehr Punkte auf die anderen aufzuholen wäre eine absolute Mammutaufgabe für die beiden.
Wobei Schalke mit dem sich finden gern noch einen Spieltag warten darf.

Ich hoffe mal das wir alle (Klub Fans) das so sehen wie Du @08Mai1974 wir sind noch! nicht bereit für die Bundesliga. ES fehlt ein Stadion und die Infrastrktur die Bundesliga tauglich ist.
Die Fans sind es auf jeden Fall. Die Manschaft?
KLar wird es immer wieder Fans geben die den sofortigen Aufstig wollen. Doch realistisch gesehen sollten wir uns da noch Zeit nehmen.
Macht ja auch keinen Sinn Fahrstuhlmanschaft zu sein.

Realistisch ist immer das nächste Spiel gewinnen zu wollen, nicht mehr und nicht weniger.
Wenn dann ein Pl 7 +- für den Klub herausspringt ist das OK.
Ich meine,ich bin seit 75 Klub-Fan und würde mir wünschen das der Klub auch in die 1.Bl aufsteigt.
Doch immer alles im Rahmen der Mittel.

Nachdem wir mittlerweile bereits wieder ein Viertel der Saison 2023/24 hinter uns haben und am kommenden Wochenende auch noch die Länderspielpause auf dem Programm steht möchte ich die Gelegenheit nutzen, um einen Blick auf die aktuelle sportliche Situation beim 1. FC Magdeburg zu werfen. Man soll zwar bekanntlich den Tag nicht vor dem Abend loben, aber da der Club in der laufenden Spielzeit nur nach dem 1:1 Unentschieden gegen den SV Wehen Wiesbaden am 1. Spieltag nur einmal (mit Rang 10) in der zweiten Tabellenhälfte zu finden war, gilt mein Fokus der oberen Tabellenregion:

01. FC St. Pauli 19 Punkte, 18:6 Tore (+12)
02. Hamburger SV 17 Punkte, 17:10 Tore (+7)
03. 1. FC Kaiserslautern 17 Punkte, 18:14 Tore (+4)
04. Holstein Kiel 16 Punkte, 15:15 Tore (0)
05. Hannover 96 15 Punkte, 20:11 Tore (+9)
06. Fortuna Düsseldorf 15 Punkte, 15:7 Tore (+8)
07. SC Paderborn 07 14 Punkte, 14:15 Tore (-1)
08. 1. FC Magdeburg 13 Punkte, 18:15 Tore (+3)
09. Hertha BSC 12 Punkte, 18:16 (+2)
10. SpVgg Greuther Fürth 12 Punkte, 14:15 (+1)
11. SV 07 Elversberg 12 Punkte, 12:15 (-3)
12. FC Hansa Rostock 12 Punkte, 10:13 (-3)
13. 1. FC Nürnberg 12 Punkte, 13:18 (-5)

Mit bisher 18 erzielten Treffern (2,00 pro Partie), liegt der FCM gemeinsam mit dem FC St. Pauli, 1. FC Kaiserslautern sowie Hertha BSC, auf dem zweiten Platz im ligaweiten Vergleich. Ligaprimus ist Hannover 96 mit 20 Toren (2,22). Defensiv sieht es leider nicht so gut aus. Genau wie Holstein Kiel, der SC Paderborn 07, die SpVgg Greuther Fürth, SV 07 Elversberg und das Schlusslicht Eintracht Braunschweig, haben die Größten der Welt bereits 15 Gegentore (1,67 pro Spiel) kassiert. Damit teilt man sich mit den genannten Vereinen Rang 8 in der Liga. Die Nummer 1 in diesem Ranking ist - wenig überraschend - mit nur 6 Gegentrefferen (0,67), der aktuelle Spitzenreiter FC St. Pauli. Am schlechtesten schneidet hier mit 21 (2,33) der VfL Osnabrück gefolgt vom Bundesligaabsteiger FC Schalke 04 (20) ab. Was die Tordifferenz (+3) betrifft, rangieren die Elbestädter auf einem guten 6. Platz.

In der letzten Saison 2022/23 sah es in der 2. Bundesliga zum gleichen Zeitpunkt wie folgt aus:

01. Hamburger SV 21 Punkte, 14:5 Tore (+9)
02. SC Paderborn 07, 19 Punkte 25:10 Tore (+15)
03. SV Darmstadt 98, 18 Punkte 17:10 Tore (+7)
04. Hannover 96, 17 Punkte 17:12 Tore (+5)
05. 1. FC Heidenheim, 16 Punkte 14:7 Tore (+7)
06. Fortuna Düsseldorf 14 Punkte 16:12 Tore (+4)
07. 1. FC Kaiserslautern 14 Punkte, 18:15 Tore (+3)
08. Holstein Kiel, 12 Punkte 9:13 Tore (-4)
09. FC Hansa Rostock 12 Punkte, 9:13 Tore (-4)
10. Karlsruher SC 11 Punkte, 15:14 Tore (+1)
11. SSV Jahn Regensburg 11 Punkte, 7:14 Tore (-7)
12. FC St. Pauli 10 Punkte, 14:15 Tore (-1)
13. 1. FC Nürnberg 10 Punkte, 9:15 Tore (-6)

18. 1. FC Magdeburg, 7 Punkte, 12:22 (-10)

Am Ende der Saison stiegen Meister Heidenheim und der SV Darmstadt 98 mit jeweils 67 Punkten direkt in die 1. Bundesliga auf. Der Tabellendritte Hamburger SV (66), scheiterte in der Relegation am VfB Stuttgart. Den Weg in die die 3. Liga mussten der SV Sandhausen (28), Jahn Regensburg (31) sowie als Verlierer der Relegation gegen den SV Wehen Wiesbaden, Arminia Bielefeld mit 34 Punkten antreten. Rechnet man den aktuellen Punkteschnitt des 1. FC Magdeburg von 1,44 auf 34. Spieltage hoch, dann käme der Club am Ende auf 49 Zähler. Damit hätte man in der Abschlusstabelle der Vorsaison den 7. Platz belegt. Tatsächlich landete man mit 43 auf Rang 11. In der laufenden Runde belegten die Elbestädter bisher die Plätze 10, 5, 2, 4, 3, 5, 6, 7 und aktuell 8. Zum Vergleich: In der Saison 2022/23 war die beste Platzierung ein wenig aussagekräftiger 9. Platz nach dem 2. Spieltag. Ansonsten kam man nicht über einen elften Rang (insgesamt 7x in der Rückrunde) hinaus. Aufgrund der Zahlen sowie der bisherigen Auftritte der Mannschaft spricht doch vieles dafür, dass wir eine sorgenfreie Saison erleben werden.

In der Besuchertabelle belegt der 1. FC Magdeburg mit durchschnittlich 25.928 Besuchern pro Heimspiel, den 10. Platz. Damit steuert der Club auf einen neuen Vereinsrekord zu. Die meisten Zuschauer kamen bisher in diesen Spielzeiten:

1974/75: DDR-Oberliga: 22.923
2022/23. 2. Bundesliga: 22.710
1971/72: DDR-Oberliga: 22.231
2018/19: 2. Bundesliga: 20.224

Nicht nur der Club, sondern auch die 2. Bundesliga als gesamte Spielklasse, ist auf dem Weg zu einer neuen Bestmarke. So besuchten bisher durchschnittlich 27.757 Besucher die Partien in dieser Saison. Und damit liegt man ganz deutlich über den Rekord der Spielzeit 2022/23 mit 22.263.

Im DFB-Pokal ist der 1. FC Magdeburg nach einem 1:2 Auswärtserfolg beim SSV Jahn Regensburg am 14.08.2023, zum ersten mal seit der Spielzeit 2017/18 wieder in die 2. Hauptrunde eingezogen. Dort wartet allerdings - noch dazu auswärts - mit Holstein Kiel, ein sportlich extrem unangenehmer Gegner. Die Störche erreichten 2011/12 als Regionalligist das Viertelfinale, sowie als Zweitligist 2019/19 das Achtel- und 2020/21 sogar das Halbfinale. Auch wenn der Club am 3. Spieltag dieser Saison mit 2:4 in Kiel gewonnen hat, wird das eine ganz schwierige Aufgabe.

Zum Abschluss hier noch ein Ausblick auf die Pflichtspielgegner bis zur nächsten Länderspielpause:

20.10.2023: Hannover 96 (A)
29.10.2023: SV 07 Elversberg (H)
01.11.2023: Holstein Kiel (A)
04.11.2023: Hamburger SV (A)
12.11.2023: FC Hansa Rostock (H)

Außerdem steht heute um 13:30 Uhr noch ein Testspiel gegen Eintracht Braunschweig an.

Ich denke auch, dass die Mannschaft stabil genug ist, um wieder in die Spur zu finden. Dazu müssen natürlich solche kapitalen Fehler wie gegen Karlsruhe vermieden werden, um nicht ständig einem Rückstand hinterherlaufen zu müssen. In den vergangenen drei Spielen ist immer der Gegner in Führung gegangen und hat dadurch an Selbstvertrauen und Sicherheit gewonnen. Zudem ist auffällig, dass uns im ersten Durchgang jeweils kein Tor gelang und wir in den Spielen gegen Paderborn und Karlsruhe erst nach der Pause zwingender in den Angriffsversuchen wurden. In der Phase bis zur ersten Länderspielpause hatten wir eine bessere Durchschlagskraft, insbesondere durch die gute Form von Schuler, der in vier Partien am Stück das 1:0 machte. Es wird nun spannend, ob der Trainer weiterhin auf ihn vertraut und darauf hofft, dass er seine Durststrecke bald beendet, oder ob Castaignos in die Startelf rückt, der bei seinen letzten Einsätzen deutlich mehr Torgefahr erzeugte.

Formschwankungen, wie sie auch bei Ceka, Condé oder Heber auftreten, sind ganz normal für Spieler, die über nicht viel Zweitliga-Erfahrung verfügen. Mit den 13 Punkten, die wir auf dem Konto haben, können wir uns solche Durchhänger erlauben, ohne zu schnell in der Tabelle abzurutschen. Der nächste Block wird natürlich ganz wichtig, um wieder Fahrt aufzunehmen und möglichst schnell die halbe Miete für den Klassenerhalt (20 Punkte + X) zu erreichen. Die Gegner und deren Tabellenplatzierung sind eigentlich nebensächlich, da es auf die Tagesform ankommt und wir grundsätzlich in der Lage sind, jedes Spiel offen zu gestalten.

Was mir derzeit Hoffnung macht, ist die schnelle Rückkehr von Elfadli, der schon im Karlsruhe-Spiel einiges an Stabilität zurückgebracht hat. Hugonet könnte nach der Länderspielpause vielleicht auch schon wieder zur Verfügung stehen. Bisher blieben die Stammkräfte von langfristigen Verletzungen verschont. Hoffen wir, dass es so weitergeht. Zudem sorgen Spieler aus der zweiten Reihe wie Castaignos oder Arslan für neue Impulse und könnten in den nächsten Wochen größere Rollen einnehmen. Diesbezüglich erwarte ich mir von Ito und bislang eher unauffälligen Neuzugängen wie Nollenberger mehr positive Effekte.
This contribution was last edited by becks_fan93 on Oct 12, 2023 at 1:45 PM hours

Ich habe mir in den letzten Spielen, als oft Schuler und Castaignos zum Einsatz kamen, ab und zu die individuellen Statistiken der beiden Spieler angeschaut. Dabei kam raus, dass Schuler häufiger am Ball ist und eine höher Passquote und Zweikampfquote hat. Ich habe oft das Gefühl, dass Schuler mehr im Spiel eingebunden ist und auch mal ein Ball dem Gegner klaut etc. Castaignos macht momentan dennoch mehr Tore, weshalb ich es auch spannend finde, wer demnächst in der Startelf steht.



Die Hoffnung teile ich total. Elfadli und Hugonet könnten einen sehr positiven Einfluss haben und auch insgesamt war die Verletztenliste der ersten ca. 15 Spielern der Mannschaft bisher immer erfreulich kurz. Sollte es so bleiben, dann wird die Mannschaft in dieser Saison genug Punkte mitnehmen, um eine sorgenfreie Saison zu bestreiten.

Interessant finde ich, wie sich das zentralen und defensive Mittelfeld in den nächsten Monaten entwickelt. Eigentlich hätte ich dort auch Arslan erwartet. Er wird aber auf den Außenstürmerpositionen eingesetzt. Ansonsten spielen auf den 3 Positionen bisher Elfadli, Hugonet, Gnaka, Condé und seit ein paar Spielen Krempicki. Fabisch hat bisher keine Einsätze bekommen. Ich glaube, in diesem Mannschaftsteil haben wir das meiste Entwicklungspotenzial. Wenn es dort läuft, dann werden die Spiele gewonnen, wenn nicht, dann wird es schwierig. Bisher nehme ich die Leistungen dort als sehr wechselhaft war. Ich könnte mir deshalb vorstellen, dass im Winter sogar noch ein Spieler neu in diesem Bereich dazu kommt, wenn die geforderte Stabilität nicht erreicht wird.

Das Mittelfeld ist eindeutig der Mannschaftsteil, indem aktuell die meiste Bewegung drin ist. Das defensive Gerüst mit Heber, Elfadli und Piccini sowie Bell Bell und Bockhorn ist einigermaßen gefestigt. Im zentralen Mittelfeld gibt es hingegen mehr personelle Wechsel, weil dort die Leistungsdichte höher ist und die konkurrierenden Spieler unterschiedliche Stärken besitzen. Da gibt es Hugonet, der vor seiner Verletzung eine gute kämpferische Note reingebracht hat, aber im Passspiel mit Luft nach oben. Gnaka hat sich zu einem guten Ballverteiler entwickelt, der aber auch gerne mal selbst ins Dribbling geht und sich in dieser Saison vermehrt vorne einschaltet. Condé ist eher der klassische Ballverteiler, der auch viele Meter macht.

In der Schaltzentrale kommt es darauf an, die richtige Balance zu finden. Es braucht ballsichere Spieler, die unter Gegnerdruck gute Lösungen finden und den Spielrhythmus bestimmen. Zudem müssen sie in den Zweikämpfen präsent sein und Bälle gewinnen, was nicht zu den Stärken von Krempicki und Arslan zählt. Daher sehe ich die beiden derzeit eher als Einwechselspieler, wenn man mehr ins Risiko gehen muss und neue spielerische Impulse benötigt. Andererseits ist ein Spieler wie Arslan mit seiner Qualität bei ruhenden Bällen eigentlich zu wertvoll, um ihn nur von der Bank zu bringen. Die beiden jüngsten Startelfeinsätze hat er sich verdient, aber an der Arbeit gegen den Ball beteiligt er sich kaum. Ob er sich mit 29 Jahren in diesem Bereich noch verändert, wage ich zu bezweifeln.

Wenn Atik nun wieder in die Startelf zurückkehrt, würde ich Condé zusammen mit Gnaka im ZM bevorzugen, weil sie aus meiner Sicht die beste Mischung aus Zweikampfstärke, Ballsicherheit und Kreativität darstellen. Arslan könnte man eventuell auf dem rechten Flügel aufstellen, wo Ceka zuletzt nicht mehr so überzeugte. Aber auch er konnte sich in den letzten zwei Jahren immer wieder aus schwächeren Phasen herausziehen und einen Schritt nach vorne machen. Das führt zu einem großen Konkurrenzkampf auf einigen Positionen, den Titz moderieren muss, weil jeder einen berechtigten Anspruch auf Spielzeit hat. Gleichzeitig ist es wichtig, eine gute Ausgewogenheit zwischen den einzelnen Spielertypen und ihren Fähigkeiten zu finden, um in diesem zentralen Mannschaftsteil die Oberhand zu gewinnen und die Spiele auf unsere Seite zu ziehen. Denn im nächsten Saisonblock müssen wieder deutlich mehr Punkte geholt werden, um in der aktuellen Tabellenregion zu bleiben.
This contribution was last edited by becks_fan93 on Oct 16, 2023 at 10:42 AM hours

In den nächsten Wochen stehen für den Club gleich mehrere wegweisende Spiele auf dem Programm:

29.10.2023: SV 07 Elversberg (H)
01.11.2023: Holstein Kiel (A) - DFB-Pokal
04.11.2023: Hamburger SV (A)
12.11.2023: FC Hansa Rostock (H)
25.11.2023: VfL Osnabrück (A)

Auch wenn der 1. FC Magdeburg alle bisherigen vier Zweitligaspiele gegen den HSV gewonnen hat, ist diese Begegnung - die übrigens am Samstag den 04.11.2023 um 20:30 Uhr unmittelbar nach dem sogenannten Calsico zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München in der 1. Bundesliga stattfindet - aus meiner Sicht erneut ein "Bonusspiel", bei dem man nicht zu verlieren und nur etwas zu gewinnen hat.

Bei den anderen vier Duellen sieht das ganz anders aus. Zunächst wartetet mit dem Aufsteiger Elversberg ein Gegner, der in den letzten Wochen richtig durchgestartet ist. Dabei sah es zu Beginn der Spielzeit überhaupt nicht danach aus. Denn aus den ersten vier Spielen gegen Hannover, Rostock, Kaiserslautern und Düsseldorf, holte man gerade mal einen Punkt. Doch seitdem hat der SVE-Express richtig Fahrt aufgenommen. So kamen aus den weiteren sechs Partien 14 Zähler dazu. Das entspricht für den Zeitraum vom 5. bis 10. Spieltag einem Punkteschnitt von 2,33. Beim 1. FC Magdeburg waren es nur 5 Zähler (0,82 pro Partie).

Nur drei Tage später müssen die Magdeburger Jungs in der 2. Runde des DFB-Pokals in die Landeshauptstadt von Schleswig Holstein zum Deutschen Meister von 1912 und 13-fachen Landespokalsieger Holstein Kiel reisen. Die Störche standen in ihrer Historie bereits zweimal (1940/41 und 2020/21) im Halbfinale und das Brett dass man beim aktuell Tabellendritten der Liga zu bohren hat, ist verdammt dick. Auch wenn man am 3. Spieltag in der Liga an gleicher Stelle mit 2:4 gewinnen konnte.

Im DFB-Pokal ist die Rechnung ganz einfach: Dort zählt nur das Weiterkommen. Aber das gleiche gilt auch für die Störche und es bleibt abzuwarten, welche der beiden Mannschaften sich in diesem Duell durchsetzen wird. Wobei natürlich der Heimvorteil und die Erinnerung an diese Pokalsensation, für viel Rückenwind bei den Störchen sorgen wird. Holstein kann es zu Hause in einem K.O.-Wettbewerb mit jedem Gegner aufnehmen.

Mit Hansa Rostock gastiert nach dem Spiel gegen den HSV dann eine Mannschaft im HKS, die zur Zeit auch nur einen Punkt weniger hat als der Club. Und die Vergangenheit hat gezeigt, dass der Ausgang der Partien zwischen diesen beiden Mannschaften nur schwer vorherzusagen ist. Der VfL Osnabrück steht zwar mit gerade mal 6 Punkten zur Zeit nur auf dem vorletzten Platz in der Liga, aber ich muss hier niemanden erzählen, zu was die Lila-Weißen an der Bremer Brücke an einem guten Tag fähig sind.

Ich möchte Elversberg, Rostock und Osnabrück nicht zu nahe treten. Aber aus den Partien gegen diese drei Gegner, sollte der Club mindestens 6 Punkte holen. Sonst könnte es passieren, dass man nach einem überragenden Saisonstart nun doch wieder dauerhaft in die untere Tabellenhälfte gezogen wird. Dass diese Gefahr durchaus besteht, zeigt ein Blick auf die Formtabelle der letzten 5. Spieltage. Dort haben unsere kommenden Gegner allesamt besser abgeschnitten als der Club. Und ehrlich gesagt hatte ich das so gar nicht auf dem Radar:

02. SV 07 Elversberg 13 Punkte
10. Hamburger SV 7 Punkte
11. Holstein Kiel 7 Punkte
13. VfL Osnabrück 5 Punkte
15. FC Hansa Rostock 3 Punkte
17. 1. FC Magdeburg 2 Punkte

Es wäre also ganz fatal, sich noch länger von dem wirklich sehr guten Saisonstart (Platz 3 nach dem 5. Spieltag mit 11 Punkten), blenden zu lassen. Man ist mittlerweile auf dem harten Boden der Realität gelandet. Natürlich ist der FCM im HKS eine Macht. Aber da ich in der letzten Saison in LIga 3 erleben musste wie der SVE als Aufsteiger durch die 3. Liga marschiert ist und wie deren Formkurve aktuell steil nach oben zeigt, habe ich mit einem Blick auf die Partie am kommenden Sonntag leichte Bauchschmerzen. Nichts desto trotz muss der Auftrag für diese Begegnung lauten, drei Punkte einzufahren und damit den aktuellen Negativtrend zu stoppen. Sollte man diese Partie und womöglich auch noch das anschliessende Pokalspiel verlieren, dann könnte man in eine gefährliche Abwärtsspirale geraten. Das gilt es mit allen Mitteln zu verhindern.
This contribution was last edited by ScottishLion on Oct 24, 2023 at 8:17 AM hours

Dass wir wieder in die untere Tabellenhälfte gezogen werden könnten, wäre nach dem guten Start natürlich ärgerlich. Aber es ist die Tabellenregion, in der ich uns weiterhin verorte. Wir haben in den letzten Wochen gesehen, dass die Mannschaft noch nicht so stabil ist, wie wir das gerne hätten. Es gibt noch einige Formschwankungen, selbst bei Leistungsträgern der Rückrunde wie Heber oder Condé. Die Neuzugänge haben uns nur in der Breite verstärkt, heben uns aber nicht auf ein höheres Niveau. Bei vielen Spielern scheint die Leistungsgrenze erreicht und die ist dort angesiedelt, dass wir in dieser Liga mit vielen Mannschaften gut mithalten können, aber wir noch sehr stark von Spielverläufen sowie von Atiks Leistungen abhängig sind. Läuft ein Spiel nicht in unsere Richtung oder hat Atik keinen guten Tag, ist es sehr wahrscheinlich, dass wir das Spiel nicht gewinnen.

An dieser Stelle möchte ich aber auch anbringen, dass Durststrecken von fünf Spielen ohne Sieg ein Stück weit normal sind, für eine Mannschaft, die zum Durchschnitt der Liga zählt. Von den finanziellen Voraussetzungen liegen wir sogar weit hinten, wie in einem anderen Thread schon einmal aufgezeigt wurde. Aus dieser Perspektive betrachtet, sollte eigentlich nur der Abstand zu den Abstiegsplätzen maßgeblich dafür sein, ob wir uns auf sportlicher Seite im Soll befinden. Bei aktuell sechs Punkten Vorsprung auf Platz 16 müssen noch nicht die Alarmglocken schrillen, aber man sollte selbstverständlich alles dafür tun, um den Abwärtstrend zu stoppen.
This contribution was last edited by becks_fan93 on Oct 24, 2023 at 9:19 AM hours

Fast genau ein Drittel der Saison ist vorbei, darum möchte ich kurz oder auch ein weniger länger ein Zwischenfazit ziehen. Der Saisonstart war sehr furios und lies viele von mehr als nur gesichertem bzw. unterem Mittelfeld der Liga träumen. Auch ich schließe mich da nicht aus. Nach fünf Spieltagen stand der FCM auf dem 3. Platz mit 11 Punkten und hatte drei Spiele gewonnen und zweimal unentschieden gespielt unteranderem gegen den immer noch ungeschlagenen Tabellenführer St. Pauli.
In diesem ersten Abschnitt viel auf, das oftmals gleich die erste Chance genutzt wurde vom FCM, bzw. eigentlich muss man sagen von Luca Schuler. Gegen Wiesbaden nach 29 Minuten, gegen Braunschweig nach 22 und gegen Kiel nach 2 Minuten. Einzig gegen Hertha bei dem völlig verrückten Spiel war das anders.
Diese Phase war also einerseits von Spielglück geprägt, da man eigentlich immer 1:0 in Führung gegangen ist, andererseits aber auch von viel Selbstvertrauen und Überzeugung, die man sich dann automatisch durch den guten Start erarbeitet hat.
Hier möchte ich gerne das Mittelfeld hervorheben um Daniel Elfadli und Jean Hugenot, die meiner Meinung nach einen sehr großen Anteil daran gehabt haben und mir richtig gut gefallen haben.
Der Höhepunkt war dann die erste Halbestunde gegen Schalke 04, die meiner Meinung nach eine der besten in der 2. Liga war unter Titz. Völlig verdient hat man 2:0 geführt und hätte noch deutlich höher führen müssen. Dann hat man Schalke leider völlig unnötig durch einen individuellen Fehler von Lawrence wieder ins Spiel gebracht und leider war man dann machtlos gegen die Wucht der Schalker.
Das war leider dann ein Bruch im Saisonverlauf und ab dem Zeitpunkt ist man nicht mehr mit 1:0 in Führung gegangen, sondern kassierte stets das 0:1. Es fällt auch zusammen mit dem Ausfall von Jean Huegnot und auch Daniel Elfadli, welches ich neben dem fehlenden Selbstvertrauen, als einen sehr großen Grund sehe für die aktuelle Situation.
Das erstmal zu dem Saisonverlauf, der jetzt zumindest mit einer guten Leistung im Pokal vielleicht seine erneute Wendung bekommt.
Zum Abschluss möchte ich noch auf die Spieler individuell eingehen. Oben dazu meine persönliche beste Aufstellung.
Dominik Reimann machte eine ordentliche Saison bisher mit sehr viele starken Paraden, aber ich finde zu vielen Schwächen am Fuß. Natürlich immer noch besser als viele andere in der 2. Liga, aber ich frag mich immer ob Pollersbeck nicht noch besser wäre. Diese Frage stellt sich aber aktuell eigentlich nicht, da er viel zu oft verletzt ist. Hoffentlich kann er in der Winterpause endlich Fuß fassen und angreifen.
Zu den beiden Außenverteidigern Bockhorn und Bell Bell kann ich eigentlich nur positives schreiben. Ich finde sie sehr gut für den FCM geeignet und haben beide gutes 2. Liga Niveau. Der große Knackpunkt ist da leider die Back-up Situation, da muss unbedingt nachgelegt werden. Hoffentlich hilft das Geld aus dem DFB-Pokal dafür. Ich finde nicht das El-Hankouri ein geeigneter AV ist, aber im Notfall geht es noch.
In der Innenverteidigung sehe ich Piccini und Heber als absolut gesetzt an. Problem leider, dass Piccini viel zu oft verletzt ist und Heber leider ungeahnte Ungenauigkeiten zum Teil drin hat diese Saison. Aber immer noch gutes Niveau für Liga 2. Aber auch hier ist die Back-up Situation schwierig. Erste Alternative ist für mich Hoti, auch wenn ich noch nicht allzu viel gesehen habe. Sollte Piccini ausfallen, kann man sicherlich auch mal über Hugenot nachdenken.
Das Mittelfeld ist dann wirklich der beste Mannschaftsteil von Spitze bis Breite. Denn Elfadli, Hugenot, Gnaka, Conde, Krempicki und Arslan sind echt richtig gut für die 2. Liga. Besonders hervorheben möchte ich neben den beiden eher defensiven Elfadli und Hugenot, Gnaka und Krempicki. Die beiden haben so eine hohe technische Klasse und so ein hohes Spielverständnis, gerade von Krempicki bin ein riesen Fan auf Grund seiner Qualitäten. Wenn man da an den Anfang denkt echt überragend, kommt als Vereinsloser nach nicht berauschenden Jahren bei Duisburg durch ein Probetraining zum FCM und setzt sich durch und ist ein wichtiger Teil in Liga 2. Dies zeigt mal wieder die herausragenden Qualitäten von Titz Spieler weiterzuentwickeln und die richtigen Positionen bzw. Aufgaben für diese Spieler zu finden.
Jetzt ist es doch sehr lang geworden, deswegen höre ich jetzt auf. Die Offensive ist aber auch gut und wenn fit tolles Niveau.
Zusammenfassend kann man festhalten, des gerade in der Defensive die Kaderbreite fehlt und Hugenot ein sehr wichtiger Baustein des Erfolges ist. Zudem die aktuelle Phase eben durch beide Punkte, sowie auch ein wenig fehlendem Spielglück, zu erklären und sollte keine Sorgen machen. Auch hier wird man wieder rauskommen, wie immer unter Christian Titz.
Abschließend möchte ich noch zu Nollenberger und Lawrence etwas sagen. Ich finde beide haben kein 2. Liga Niveau, zumindest für das Spiel des FCM. Beide haben zu große Schwächen in der Technik und anderen Bereichen. Lawrence erachte ich als Sicherheitsrisiko, wenn er spielt und bei Nollenberger kann man im immerhin zu Gute halten, dass er nicht auf seinen Positionen eingesetzt wird, aber auch da den FCM glaube ich nicht nach vorne bringt.
Ab 22:30 Uhr kann dann eure Aufholjagd beginnen. (;
This contribution was last edited by hsvjannek on Nov 4, 2023 at 12:12 PM hours