Wie wurdet ihr zum BVB Fan?

Oct 24, 2017 - 8:58 AM hours
Wie wurdet ihr zum BVB Fan? |#51
Oct 24, 2017 - 5:31 PM hours
Als Essener Junge konnte ich mich nie zwischen Rot-Weiss und Schwarz-Weiß entscheiden. Für Fußball interessierte ich mich sehr, besonders aber für einzelne Spieler. Deshalb begann ich wie viele meiner Kumpels Ender der 1950er/Anfang der 1960er Jahre Fußballbilder zu sammeln. Was haben wir unseren Eltern Geld aus dem Kreuz geleiert, um an der Bude die Tüten mit den Bildern zu kaufen. Das waren aber nicht so labberige Klebebildchen wie heute, sondern Hardkarton-Bilder mit zahlreichen Informationen auf der Rückseite in der Größe einer Spielkarte.

Neben dem Fußballspiel auf der Straße war über einige Jahre hinweg bevorzugtes Spiel das "Schabbeln". Ich weiß heute noch nicht, warum das Spiel so hieß. Wir standen auf der Straße an der Bordsteinkante und warfen hintereinander ein Fußballbild oder eben ein "Schabbelbild" über den Bürgersteig Richtung Hauswand. Wer mit seiner Karte am nächsten an die Hauswand kam, durfte alle Bilder einsammeln, hoch in die Luft werfen und dabei "Schrift" oder "Bild" sagen. Alle Karten, die mit der Schrift oder dem Bild nach oben auf dem Bürgersteig lagen, hatte man gewonnen. Dann kam der mit dem zweitnächsten Schabbelbild dran usw. Das Größte war, wenn man es schaffte, das Schabbelbild so zu werfen, dass es nach perfektem Flug an der Hauswand stehen blieb. Dann hatte man direkt alle Bilder gewonnen, ohne sie hochwerfen zu müssen. Betitelt wurde dieser Kunstwurf (übrigens ohne jede sexuelle Anspielung) mit dem Satz: "Steher hält!" Allerdings gab es auch solche Wurfkünstler, die es gar nicht so selten schafften, einen "Steher" an der Hauswand abzuschießen, wenn sie mit Werfen an der Reihe waren. Überragende Kunst!

Große Namen waren damals Tilkowski, Aki Schmidt, Emmerich, Konietzka (BVB), Wolfgang Weber, Hans Sturm, Hans Schäfer, Overath (1. FC Köln), aber auch und nicht zuletzt Uwe Seele oder Charly Dörfel (HSV). Und so interessierte ich mich eben auch für deren Vereine, besonders seit der ersten Bundesligasaison 1963/64.

Der BVB "machte schließlich das Rennen" mit seinem Pokalsieg der Pokalsieger im Endspiel gegen Liverpool mit der sagenumwobenen Bogenlampe zum 2:1 für den BVB von "An-Jesus-Kommt-Keiner-Vorbei-Außer-Stan-Libuda".

Seitdem verstehe ich mich (selbstredend nur auf den Fußball bezogen) als Mischung aus BVB-Sympathisant und -Fan. Dass ich kein ausschließlicher BVB-Fan geworden bin, liegt im Wesentlichen an Bayern München, weil ich immer mitgefiebert habe, wenn es Vereinen gelang die Münchener zu besiegen und dabei auch noch attraktiven Fußball spielten. Besonders natürlich in den 1970er Jahren BMG oder auch später, wenn mal ein Underdog wie Werder Bremen Meister werden konnte.

Seit der Klopp-Phase allerdings bin ich wohl doch mehr Fan als Sympathisant des BVB.

(Zur Orientierung: Ich bin Jahrgang 1951.)

•     •     •

Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; 
aber soviel kann ich sagen, es muß anders werden, wenn es gut werden soll.
Georg Christoph Lichtenberg
Wie wurdet ihr zum BVB Fan? |#52
Oct 24, 2017 - 5:40 PM hours
Zitat von arche
Als Essener Junge konnte ich mich nie zwischen Rot-Weiss und Schwarz-Weiß entscheiden. Für Fußball interessierte ich mich sehr, besonders aber für einzelne Spieler. Deshalb begann ich wie viele meiner Kumpels Ender der 1950er/Anfang der 1960er Jahre Fußballbilder zu sammeln. Was haben wir unseren Eltern Geld aus dem Kreuz geleiert, um an der Bude die Tüten mit den Bildern zu kaufen. Das waren aber nicht so labberige Klebebildchen wie heute, sondern Hardkarton-Bilder mit zahlreichen Informationen auf der Rückseite in der Größe einer Spielkarte.

Neben dem Fußballspiel auf der Straße war über einige Jahre hinweg bevorzugtes Spiel das "Schabbeln". Ich weiß heute noch nicht, warum das Spiel so hieß. Wir standen auf der Straße an der Bordsteinkante und warfen hintereinander ein Fußballbild oder eben ein "Schabbelbild" über den Bürgersteig Richtung Hauswand. Wer mit seiner Karte am nächsten an die Hauswand kam, durfte alle Bilder einsammeln, hoch in die Luft werfen und dabei "Schrift" oder "Bild" sagen. Alle Karten, die mit der Schrift oder dem Bild nach oben auf dem Bürgersteig lagen, hatte man gewonnen. Dann kam der mit dem zweitnächsten Schabbelbild dran usw. Das Größte war, wenn man es schaffte, das Schabbelbild so zu werfen, dass es nach perfektem Flug an der Hauswand stehen blieb. Dann hatte man direkt alle Bilder gewonnen, ohne sie hochwerfen zu müssen. Betitelt wurde dieser Kunstwurf (übrigens ohne jede sexuelle Anspielung) mit dem Satz: "Steher hält!" Allerdings gab es auch solche Wurfkünstler, die es gar nicht so selten schafften, einen "Steher" an der Hauswand abzuschießen, wenn sie mit Werfen an der Reihe waren. Überragende Kunst!

Große Namen waren damals Tilkowski, Aki Schmidt, Emmerich, Konietzka (BVB), Wolfgang Weber, Hans Sturm, Hans Schäfer, Overath (1. FC Köln), aber auch und nicht zuletzt Uwe Seele oder Charly Dörfel (HSV). Und so interessierte ich mich eben auch für deren Vereine, besonders seit der ersten Bundesligasaison 1963/64.

Der BVB "machte schließlich das Rennen" mit seinem Pokalsieg der Pokalsieger im Endspiel gegen Liverpool mit der sagenumwobenen Bogenlampe zum 2:1 für den BVB von "An-Jesus-Kommt-Keiner-Vorbei-Außer-Stan-Libuda".

Seitdem verstehe ich mich (selbstredend nur auf den Fußball bezogen) als Mischung aus BVB-Sympathisant und -Fan. Dass ich kein ausschließlicher BVB-Fan geworden bin, liegt im Wesentlichen an Bayern München, weil ich immer mitgefiebert habe, wenn es Vereinen gelang die Münchener zu besiegen und dabei auch noch attraktiven Fußball spielten. Besonders natürlich in den 1970er Jahren BMG oder auch später, wenn mal ein Underdog wie Werder Bremen Meister werden konnte.

Seit der Klopp-Phase allerdings bin ich wohl doch mehr Fan als Sympathisant des BVB.

(Zur Orientierung: Ich bin Jahrgang 1951.)



Schöne Story....so voller Nostalgie !
Gefällt mir eh , der Thread..der ist mal so herrlich friedlich und unaufgeregt !!
Von junger Geschichte bis hin zum Oldie.
Als Essener Junge...ihr hatte schon Fussballer...Hrubesch...Mill...die haben regelmäßig die zweite Liga zerlegt!

•     •     •

chapi Povlsen
Möller Reus
Zorc Sousa

Dede Kohler Cesar Piszczek

Klos

BANK: Subotic, Kuba; ,Rosicky ,Freund, Heinrich, Weidenf, Riedle, Mill, Sammer,
"Die Einstellung ist wichtiger als die Aufstellung". (M.Sammer)
Wie wurdet ihr zum BVB Fan? |#53
Oct 24, 2017 - 5:46 PM hours
Ente Lippens nicht zu vergessen.
Da mussten an der Hafenstrasse in der Bundesliga sogar die Bayern mit Müller und Beckenbauer dran glauben.
Lippens wäre heutzutage ein absoluter Superstar.
Die Legende besagt, dass Bert Vogts nach einem Spiel gegen RWE weinend in der Kabine gehockt hat, so sehr hatte Williiiiii ihn auf dem Platz ausgewackelt.
This contribution was last edited by Ersatzoffizieller on Oct 24, 2017 at 5:51 PM hours
Wie wurdet ihr zum BVB Fan? |#54
Oct 24, 2017 - 6:16 PM hours
Zitat von Ersatzoffizieller

Ente Lippens nicht zu vergessen.
Da mussten an der Hafenstrasse in der Bundesliga sogar die Bayern mit Müller und Beckenbauer dran glauben.
Lippens wäre heutzutage ein absoluter Superstar.
Die Legende besagt, dass Bert Vogts nach einem Spiel gegen RWE weinend in der Kabine gehockt hat, so sehr hatte Williiiiii ihn auf dem Platz ausgewackelt.


Ente Lippens kam etwa Mitte der 1960er Jahre zu Rot-Weiss, danach auch Mann Burgsmüller. Anfang der 1960er Jahre spielte auch der Torhüter Herkenrath und ein gewisser Otto Rehhagel bei Rot-Weiss. Kann man schon sentimental werden.

Habe mir mal bei wikipedia "bekannte Spieler" angesehen und muss gestehen, dass ich einige Namen über die Jahrzehnte hinweg gar nicht mehr mit Rot-Weiss in Verbindung gebracht hätte - außer Helmut Rahn selbstverständlich. Ein paar Beispiele:
- Mario Basler
- Werner Lorant
- Sascha Mölders
- Norbert Nigbur
- Mesut Özil
- Jürgen Röber
- Jürgen Wegmann
usw.

Bei Schwarz-Weiß taucht neben Trimhold auch z.B. ein gewisser Oliver Bierhoff auf.

Wer weiß noch, in welchem Spiel sich Ente Lippens mitten im Spiel auf den Ball gesetzt hat (und vom Platz geflogen ist?)?

•     •     •

Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; 
aber soviel kann ich sagen, es muß anders werden, wenn es gut werden soll.
Georg Christoph Lichtenberg

This contribution was last edited by arche on Oct 24, 2017 at 6:20 PM hours
Wie wurdet ihr zum BVB Fan? |#55
Oct 24, 2017 - 6:47 PM hours
Ich muss gestehen, bei mir war es purer Zufall, die Farbe ist Schuld. Ich selbst erinnere mich nicht mehr, kann nur von den Berichten meiner Eltern erzählen.
Mit ca. 2-3 Jahren (1992-93 herum) war gelb scheinbar meine Lieblingsfarbe. Wenn eine gelbe Mannschaft im Fernsehen war, hatte ich mich gefreut. Und wenn in dem Spiel dann ein Tor gefallen ist, habe ich gejubelt. Nach einiger Zeit habe ich dann sogar verstanden, dass ich nur dann jubeln darf, wenn die gelben ein Tor schießen, davor habe ich auch Gegentore bejubelt stark . Zu der Zeit spielten glaube ich viele in gelb, Dresden, Bayern, Frankfurt... aber da mein Bruder schon Bayernfan war ist es bei mir Dortmund geworden, und dass, seitdem ich denken kann und bevor "Erfolg" für ich ein greifbarer Begriff war, auch wenn es letztlich wohl eine Rolle spielte, da konnte ich am häufigsten jubeln.

•     •     •

Nati = Nationalmannschaft der Schweiz

Warum wollen so viele die deutschen Nationalspieler bei der Schweiz sehen?
Wie wurdet ihr zum BVB Fan? |#56
Oct 24, 2017 - 7:21 PM hours
Zitat von arche

Zitat von Ersatzoffizieller

Ente Lippens nicht zu vergessen.
Da mussten an der Hafenstrasse in der Bundesliga sogar die Bayern mit Müller und Beckenbauer dran glauben.
Lippens wäre heutzutage ein absoluter Superstar.
Die Legende besagt, dass Bert Vogts nach einem Spiel gegen RWE weinend in der Kabine gehockt hat, so sehr hatte Williiiiii ihn auf dem Platz ausgewackelt.


Ente Lippens kam etwa Mitte der 1960er Jahre zu Rot-Weiss, danach auch Mann Burgsmüller. Anfang der 1960er Jahre spielte auch der Torhüter Herkenrath und ein gewisser Otto Rehhagel bei Rot-Weiss. Kann man schon sentimental werden.

Habe mir mal bei wikipedia "bekannte Spieler" angesehen und muss gestehen, dass ich einige Namen über die Jahrzehnte hinweg gar nicht mehr mit Rot-Weiss in Verbindung gebracht hätte - außer Helmut Rahn selbstverständlich. Ein paar Beispiele:
- Mario Basler
- Werner Lorant
- Sascha Mölders
- Norbert Nigbur
- Mesut Özil
- Jürgen Röber
- Jürgen Wegmann
usw.

Bei Schwarz-Weiß taucht neben Trimhold auch z.B. ein gewisser Oliver Bierhoff auf.

Wer weiß noch, in welchem Spiel sich Ente Lippens mitten im Spiel auf den Ball gesetzt hat (und vom Platz geflogen ist?)?


War auf jeden Fall beim KSC.
http://www.spiegel.de/einestages/schraege-fussballer-a-948990.html
Wir schweifen ab. Hier gehts um den BVB.
Aber ist einfach eine schöne Erinnerung.
This contribution was last edited by Ersatzoffizieller on Oct 24, 2017 at 7:24 PM hours
Wie wurdet ihr zum BVB Fan? |#57
Oct 24, 2017 - 8:17 PM hours
Zitat von Ersatzoffizieller
Zitat von arche

Zitat von Ersatzoffizieller

Ente Lippens nicht zu vergessen.
Da mussten an der Hafenstrasse in der Bundesliga sogar die Bayern mit Müller und Beckenbauer dran glauben.
Lippens wäre heutzutage ein absoluter Superstar.
Die Legende besagt, dass Bert Vogts nach einem Spiel gegen RWE weinend in der Kabine gehockt hat, so sehr hatte Williiiiii ihn auf dem Platz ausgewackelt.


Ente Lippens kam etwa Mitte der 1960er Jahre zu Rot-Weiss, danach auch Mann Burgsmüller. Anfang der 1960er Jahre spielte auch der Torhüter Herkenrath und ein gewisser Otto Rehhagel bei Rot-Weiss. Kann man schon sentimental werden.

Habe mir mal bei wikipedia "bekannte Spieler" angesehen und muss gestehen, dass ich einige Namen über die Jahrzehnte hinweg gar nicht mehr mit Rot-Weiss in Verbindung gebracht hätte - außer Helmut Rahn selbstverständlich. Ein paar Beispiele:
- Mario Basler
- Werner Lorant
- Sascha Mölders
- Norbert Nigbur
- Mesut Özil
- Jürgen Röber
- Jürgen Wegmann
usw.

Bei Schwarz-Weiß taucht neben Trimhold auch z.B. ein gewisser Oliver Bierhoff auf.

Wer weiß noch, in welchem Spiel sich Ente Lippens mitten im Spiel auf den Ball gesetzt hat (und vom Platz geflogen ist?)?


War auf jeden Fall beim KSC.
http://www.spiegel.de/einestages/schraege-fussballer-a-948990.html
Wir schweifen ab. Hier gehts um den BVB.
Aber ist einfach eine schöne Erinnerung.


Einmal das und die Abschweifung ist nicht mal eine, weil Lippens von 1976 bis 1978/79 fast drei Jahre beim BVB war.
http://www.schwatzgelb.de/2015-11-10-von-frueher-willi-lippens-die-ente-wird-70.html

•     •     •

Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; 
aber soviel kann ich sagen, es muß anders werden, wenn es gut werden soll.
Georg Christoph Lichtenberg
Wie wurdet ihr zum BVB Fan? |#58
Oct 25, 2017 - 7:39 AM hours
Ich stamme aus Kassel. Das ist fußballerisches Niemandsland und die Eintracht ist selbstverständlich tabu.

Anfangs war ich eher pro FC Köln - wie jemand hier schon geschrieben hat aus einem Grund: Pierre Littbarski (einfach Hammer, der Typ).

Das ging so bis zur WM 1990. Dadurch wurde mein Fußballherz richtig geweckt (ich als 8Jähriger). Danach schaute ich also auch Bundesliga (Sportschau, samstags um 6 nach dem Baden grins). Die prägende Saison war 1991/92 und da war es ein echter Dreikampf. Die Eintracht viel in meiner Gunst ja raus, also blieben Stuttgart und der BVB, da ich ein Gewinnerteam wollte.

Die Borussia hatte einfach die geileren Trikots, geileren Fans, Chappi und keinen Guido Buchwald (der sieht immer aus, als wenn der gleich weint). Folglich hatte ich mich frühzeitig in der Saison festgelegt.

Auch wenn es in dieser Saison nicht reichen sollte, war meine Wahl doch weise, denn die folgenden Jahre machten überwiegend Spaß. Irgendwann ist man dann so mit einem Verein verbunden, dass es keine Wechselmöglichkeit mehr gibt - nicht dass ich das jemals vorhatte.


Da ich den BVB nur über Umwege gefunden habe, wollte ich meinem Sohn die Wahl erleichtern. Direkt nach der Geburt bekam er die Mitgliedschaft und allerlei Fanartikel. Es war nicht leicht, die letzten Jahre für ein Kind, Baujahr 2007, und all diesen Bayernfans in seiner Klasse und im Verein. Aber ich habe meine Leidenschaft weitergegeben und er ist standhaft geblieben stark

•     •     •

1978 - 2022: Danke, Susi!

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