Michael Zorc [Sportlicher Leiter]

Riesen Fußstapfen für Herrn Kehl. Hoffe er kann sie auch nur annähernd ausfüllen.
Ich hoffe Susi hat noch viele viele Jahre im Ruhestand, gern mit dem ein oder anderen Erfolg SEINES Vereins!
Vielen Dank Michael Zorc.

Konnte das Spiel heute leider nicht sehen und hoffe, er hat den Abschied bekommen den er verdient hat. Mir wird gerade bewusst, dass ich den BVB ohne Susi nicht kenne. In früher Kindheit noch als Spieler, dann als immer angenehmer und extrem erfolgreicher Funktionär. Alle Erfolge des Vereins, die ich miterlebt habe, sind ganz eng mit ihm verbunden.

Ich hoffe aus ganzem Herzen, dass Menschen in ferner Zukunft über Kehli das gleiche sagen werden. Die Fußstapfen in die er tritt, sind auf jeden Fall riesig. Trotzdem bin ich wirklich froh, dass da eine weitere Vereinslegende nahtlos übernimmt. Mit Zorc und Schmelle gehen grade zwei der letzten, die die BVB-DNA, die uns vor einem Jahrzehnt so erfolgreich gemacht und mich den Verein wieder hat lieben lassen, gelebt haben wie keine anderen. Ob das Fußballgeschäft es heute noch hergibt, weiß ich leider nicht, aber es wäre wünschenswert, wenn neue Geschichten geschrieben werden.

Ein sehr großer Sportsmann! Ich ziehe meine Bergmannskappe.
This contribution was last edited by Laszlopapp on May 15, 2022 at 12:04 PM hours

https://www.youtube.com/watch?v=DMyfpvKlZ9s

Das Video kann man auf jeden Fall empfehlen, da sind viele O-Töne vom Samstag zusammengefasst.

Ich weiß nicht, wie oft es das überhaupt jemals bei einem anderen Verein in der Bundesliga gab, aber beim BVB kann man definitiv sagen: keine andere Person in der über 100-jährigen Vereinsgeschichte hat den Verein so sehr geprägt wie Michael Zorc.

Man muss sich mal folgendes vorstellen: Zorc ist Rekordspieler des BVB, zweiter bei den Rekordtorschütze des BVB, Rekordmannschaftskapitän des BVB (9 Jahre lang Kapitän - keiner war länger Kapitän in der Vereinsgeschichte) und gehört zu den Spielern mit den meisten gewonnenen Titeln in der Vereinsgeschichte.
Selbst wenn Zorc also niemals nach seiner Karriere Sportdirektor geworden wäre, wäre er eine legendäre Persönlichkeit beim BVB gewesen, wo man vergleichbare Karriere bei einem einzigen Verein auch bei anderen Bundesligavereinen nur ganz selten gesehen hätte.

Und man muss sich mal folgendes vorstellen: Zorc war unglaubliche 24 Jahre lang Sportdirektor bei diesem Verein. Wie oft hat es das in der Geschichte der Bundesliga gegeben? Mir fällt da sonst nur Uli Hoeneß ein, der etwas über 30 Jahre lang Sportdirektor/Manager war. Ansonsten wüsste ich jetzt nicht, wer da in der Bundesligageschichte an Zorc rankommt. Und wie er in der Zeit den BVB sportlich aufgebaut und zu großen Erfolgen und vielen Titeln geführt hat.
Selbst wenn Zorc also nie Spieler gewesen wäre, sondern nur Sportdirektor, würde er zu den überragenden Persönlichkeiten eines bestimmten Vereins in der Bundesligageschichte zählen.

Das besondere ist aber, dass bei Zorc beides zusammenkommt: die Spielerkarriere, die für sich genommen fast schon einzigartig und beispiellos in Deutschland ist, und die Managerkarriere, die ebenfalls für sich genommen fast schon einzigartig und beispiellos in Deutschland ist. Beides zusammengerechnet, also die 44 Jahre beim Verein (fast durchgehend in zentraler prägender Rolle), sucht Zorcs Karriere seinesgleichen. Als ähnlich einflussreiche Persönlichkeit eines Vereins fällt mir sonst nur Uli Hoeneß ein, wobei das bei dem weniger gleichmäßig zwischen Spielerkarriere und Managerkarriere aufgeteilt ist, denn Hoeneß ist im Gegensatz zu Zorc weit davon entfernt, der Rekordspieler, Rekordtorschütze und Rekordkapitän seines Vereins zu sein.

Und zu guter Letzt, was fast genauso ungewöhnlich ist für jemanden mit Zorcs Vita: er hat (nach über 40 Jahren im Verein) zum richtigen Zeitpunkt selbstbestimmt den Absprung geschafft. Eigentlich wollte er ja auch schon vor einem Jahr gehen, da hat Watzke ihn wegen Corona nochmal zu einem Jahr länger überredet. Viele andere Legenden ihrer Clubs bleiben viel zu lange, können sich nicht von ihrem „Baby“ und ihrem bisherigen Leben lösen, und in den letzten Jahren fragen sich dann alle Fans nur noch (ob offen oder im Geheimen), wann der endlich weggeht. Man muss nur mal bei Hoeneß gucken, bei dem die letzten Jahre in Bayern auch nur noch ein Trauerspiel waren, wo er sich krampfhaft an seinem Posten & Einfluss im Verein festgehalten hat und auch die Fans gegen sich aufgebracht hat.
Das ist Zorc nicht passiert. Er überlässt jetzt ohne erkennbares Festklammern selbstbestimmt seinem selbstgewählten Nachfolger Kehl das Feld (obwohl Zorc mit seiner Machtposition im Verein und seinem Alter von Ende Fünfzig noch locker Jahre weiter hätte machen können). Das sagt auch etwas über Zorcs Charakter aus - wenn einer nach 44 Jahren und in einer gefestigten, uneingeschränkten Machtposition einfach so selbstbestimmt gehen kann, und anderen das Feld überlässt.
This contribution was last edited by Krisl on May 19, 2022 at 5:51 PM hours

Habe mir gerade auf BVB TV "Deine Träume wurden unsere Geschichte: das Michael-Zorc-Abschiedsinterview" mit Josef Schneck und Nobby Dickel angesehen.

Dabei ist mir noch einmal in besonderer Weise klar geworden, in welch riesige Fußstapfen Sebastian Kehl einerseits steigt und wie sehr der BVB andererseits gerade mit Kehl, der als Spieler von Zorc verpflichtet wurde, Kontinuität fortsetzen will und möglicherweise auch muss.

Wenn jemand Borussia Dortmund ist, dann du.
Als Spieler erfolgreich, als Sportdirektor erfolgreich.
Morgen ist der erste Tag seit 1978 wo du nichts mit dem BVB zu tun hast.



DANKE !