Unsere Spielvereinigung - Profil, Ausrichtung, Ziele, etc.

Man möchte sagen: Diese Saison gibt's nichts, außer den Jungen Einsatzzeiten zu geben.. 5/11 pro match: (Göttlicher19), Turtschan19, Mashigo18 Obermeier18, Ehlich22, Zimmermann19 (Ergänzung: Porta19, "Richter22", Keller17, Zentrich18, Kaltner18, Haimerl18, Bacher19, Maljojoki19, Bauer18!, Seidel17
Man beachte hierbei meine subjektiv gewählte Reihenfolge..

Können Zentrich, Kaltner, Haimerl noch die ganze Saison in der U19 spielen, wenn sie im Laufe der Saison 19 werden? Gibt's da nen Stichtag oder ist es das exakte Geburtsdatum?

Bacher und Maljojoki fielen fürs NLZ raus und nach den neuerlichen Verpflichtungen würden sie wohl nicht mehr wirklich berücksichtigt?
Das blüht ja nachfolgend dann auch Zentrich, Kaltner und Haimerl?!

Ausrichtung#1(Realistisch, ohne nachhaltigen Jugendkurs):
Das höchste, wohlgemerkt sportliche, Ziel könnte es werden dieses Jahr den 3. Tabellenplatz zu erlangen und wenn man diesen "sportlichen" Ansatz verfolgt, sollte es mindestens der 7. Tabellenplatz sein! Es wäre ratsam hier aber in jedem Fall einfach den 20. Spieltag ins Land ziehen zu lassen und bis dahin die Erwartungen zurückzuschrauben und nur von Spiel zu Spiel zu denken. Wir haben hier mit SW nen Top-Trainer, der die Mannschaft von Spiel zu Spiel groundet, sie erreicht und richtig gut einstellt, ohne abgehoben zu sein. Soviel Vertrauen hat SW bei mir!!

Ausrichtung#2(Realistisch, mit nachhaltigen Jugendkurs):
Man bleibt nem gewissen Jugendkurs treu, indem man mindestens 3-4 Nachwuchskickern konsequent die Stange hält (Turtschan19, Mashigo18, Obermeier18, Ehlich22,) und baut das Geflecht drumherum auf. Tabellenplatz 5-10 realistisch.

Ausrichtung#3(nachhaltig):
Oder man verfolgt andere Ziele, wohingegen dann die Neuverpflichtungen entgegen stünden, und man schweisst die Jungen verstärkt mit rein, ganz nach dem Motto, mindestens 5-7 junge Spieler pro Match, und pro Mannschaftsteil nur einen sog. Ankerspieler..
Ich fasse zusammen, dass wir dieses Jahr wohl kaum schlechter als der 12. Tabellenplatz werden können, selbst mit 7 jungen Spielern in der Startelf, denn ja, ..mal gewinnen werden wir wohl immer, mit unseren Jungs, die wohl nicht so hochgepriesen sind, wie hier manch einer in Spieltagsbeiträgen schreibt.
Das Problem in der Liga wird immer Körperlichkeit und Homogenität sein. Wir haben nämlich beides mit den Jungen nicht und da braucht sich auch keiner was vormachen. Deshalb ja auch das Thema Ankerspieler und DNA- Findung.

Ausrichtung#4(Risiko):
Man schweisst jetzt alles so zusammen nach Leistung, (schielt vielleicht sogar dieses Jahr noch auf den direkten Aufstieg-"unrealistisch"?!?) und plant dann aber spätestens nächstes Jahr oben mitzumischen. Das stünde dann aber dem Kapital, das die Spielvereinigung hat, entgegen, nämlich der Jugendausbildung!
Würde aber auf der anderen Seite die DNA-Findung/ Homogenität beschleunigen und das Thema Körperlichkeit in der Liga rückte mit einem Schlag in den Hintergrund.

Es wird ein schmaler Grad und mir erwehrt es sich auch, als ob mit Sandro Wagner nicht nur auf dem Trainerposten neue Impulse und Optionen geschaffen wurden, sondern auch im Bereich sportlicher Ausrichtung/ Leitung, einhergehend mit der Änderung von Zielen.
Hier scheint es möglich zu sein wirtschaftliche Auswirkungen/ Aspekte auszuklammern. Nicht ganz ungefährlich, wenn man bedenkt, dass es auch langfristige Einnahmen (Ausbildungsentschädigung) gäbe..

Zitate von @VorstadtFlo hierzu:
Aus dem Wer geht, wer bleibt, wer kommt - und wenn ja, wieviele ? -Thema:

Aus dem Alles Part II-Thema:

Ja, das ist prinzipiell eine wichtige Abwägung - wie gesagt, mir widerstrebt die klar erkennbare Tendenz auch ein bisschen, dass wir wohl bald roundabout 70-80% der Startelf _nicht_ mit jungen aus dem eigenen Stall besetzen. Grade, weil sich die Frage stellt, ob der Kurs einerseits nachhaltig dafür taugt, die Youngster zu fördern (und teuer zu verkaufen) oder andererseits, diese Saison den Aufstieg zu bewerkstelligen. Nüchtern betrachtet würde ich in beiden Punkten "Nein" sagen.

Allerdings denk ich, dass der Kas bissn ist. Sandro Wagner hat die Arrivierten sicher nicht gefordert, um sie auf der Bank zu parken und Manni Schwabl wird zu dem Zweck auch keine Gelder freigegeben haben. Ein offener Punkt ist noch, wie stark die Rotation greifen wird (grad mit Blick auf die Startelf)... Insofern auch mein etwas fatalistischer Vorschlag, es einfach zu genießen, wenn's am Ende immerhin schön anzusehenden, halbwegs erfolgreichen Fußball ergibt.
Zustimmung auch: Wo's tabellarisch hinführt, darüber kann man dann nach der Winterpause mal genauer nachdenken. Auf der einen Seite: Haching! Winter!! Auf der anderen Seite: Da ist immer noch was im Wachsen und die Konkurrenz muss die Saison auch erstmal ohne Formdellen über die Bühne bringen. Da schrecken mich jetzt 6 Punkte auf Bayern genauso wenig, wie ich ein Abrutschen ins Mittelfeld ausschließen würde.

Alexander Kaltner wird übrigens in zwei Monaten 22. Insofern für die U19 auch definitiv raus. Zentrich und Haimerl können aber die ganze Saison spielen, das geht nach Jahrgängen (aktuell: 2003/2004) und niemand fliegt während der Saison raus.

Ich muss jetzt mal kurz Dampf ablassen - vielleicht überzogen, hoffentlich bald widerlegt. Und nicht ganz konstruktiv:

Mich beschleicht nämlich langsam der Gedanke, dass uns der unnötigste Abstieg aller Zeiten noch sehr, sehr lange schmerzen könnte. Und dass das Ende des Schmerzes nicht unbedingt in einem Wiederaufstieg liegen muss.

Kann natürlich sein, dass über die Winterpause der wagner'sche Groschen beim Team fällt, eine sehr mutmachende (haha!) _Rückrundenserie_ startet, die die wichtigsten Stützen an den Erfolg in der kommenden Saison glauben lässt, ein Adeyemi-Transfer Kohle für Transfers in die Kassen spült, Manni Schwabl dabei nicht daneben langt, alle fit bleiben, wir trotz starker Konkurrenz 21/22 durch die RL Bayern schneiden und die Relegation gleich mitabräumen, ein weiterer Großtransfer (Krattenmacher?) die nötigen Drittliga-Verpflichtungen finanziert, Manni Schwabl wieder nicht danebenlangt und wir jahngleich in die 2. Liga durchrauschen (von Zuggattungen will ich lieber nicht sprechen...) und schließlich Doppelmeistercoach Sandro Wagner auf Schultern durch den Sportpark getragen wird, ehe er sich zum VfB Stuttgart verabschiedet und damit die goldene Ära Lechleiter einläutet...

Gleichwohl: Der Möglichkeitskorridor dafür erscheint mir sehr gering. An sehr vielen Stellen. Man muss nicht immer vom Schlimmsten ausgehen, für den Klassenerhalt wird's schon reichen. Aber nach meinem Eindruck...
- Trägt der Kader aktuell schon nicht und wird zur nächsten Saison mit wachsendem Alter (Hain, Pisot, Stiefler, ggf. Stahl) und sinkender Lust auf weitere Treterrunden durch den Freistaat (die Jungen) mit neuem Schwund zu kämpfen haben...
- Kann man vermutlich mit einem nun wirklich verschärften Jugendkonzept zwar die Klasse dauerhaft halten, mehr aber eher nicht.
- Reicht selbst eine Millionen-Einnahme für Adeyemi vermutlich nur, um den Status Quo beim Kader-Budget zwei, drei Jahre stabil zu halten oder final "Harakiri" zu gehen...
- ...wobei wir ja auch wissen, dass es in der 3. Liga finanziell nicht wirklich besser wird...
- Wird die Regionalliga Bayern womöglich nur noch härter; man stelle sich vor, Bayreuth steigt auf, Würzburg geht runter und nächste Saison muss man sich mit Würzburg, Bayern, Schweinfurt, Wacker um den Relegationsplatz (!) prügeln.

Hinzu kommt, dass ich auch 16 Spiele und gut 3 Monate in die Saison hinein auf dem Rasen nicht wesentlich mehr erkennen kann, als redliches Bemühen bei den Jugendspielern und den unverbesserlichen Gesinnungstätern (Hain und Hobsch z.B., auf sehr unterschiedliche Weise), dazu individuelle Klasse bei Kickern wie Mashigo, Skarlatidis und bisweilen Ehlich und Fußball nach den zwei goldenen Maßgaben "schießt bitte nicht so oft aufs eigene Tor!" (Abwehr) und "gebt's am RM die Pille, der bolzt ihn Richtung MS, der ihn vielleicht reinmacht" (Offensive). Wobei Kyere leider noch an Punkt 1 feilen muss, nix für ungut...
Immerhin herrscht in dem Punkt vielleicht noch die größte greifbare Hoffnung, so ganz will ich noch nicht glauben, dass SW dem Team nix zu verklickern hat. Wenngleich das unerläuterte Wechselspiel Spielfeld-Bank-Tribüne mittlerweile ganz bittere Erinnerungen an den Herrn van Lent wachwerden lässt.

Kurz: Aus meiner Sicht haben wir nach 2,5 bösen Drittligajahren bislang noch keinen Turnaround, nur ein "Austrudeln" in der Abwärtsspirale, wobei der Bremsweg normalerweise oberhalb des Strichs enden dürfte. Und mir geht langsam so ein bisschen die Fantasie aus, wie dieser Verein nochmal die Kurve in den Profifußball kriegt. Also: Das Szenario ist oben beschrieben. Aber ganz ehrlich... Es gibt so viele Punkte an denen's ausbeißt, von den Finanzen über die Transferpolitik und die Altersstruktur des Kaders bis zu dieser Verletzungsserie, die schon vor 1,5 Jahren nicht mehr nach Zufall schmeckte.
Vielleicht hat jemand von euch den Hint, wie das laufen soll? Die High Potentials bleiben einfach alle bis der Aufstieg steht? Vom Gedanken her würd's mir gefallen...

Und damit jedenfalls zum Ausgangspunkt: Wie das in 17 Monaten nach dem Neustart auf Platz 3 in der 3. Liga so in die Binsen gehen konnte, ist kaum zu begreifen. Kaum zu begreifen ist auch, dass der Verein den Abstieg eine ganze Rückserie auf sich zurauschen gesehen und nicht gehandelt hat. Rückblickend: Nach Verl hätte man handeln müssen. Und einen Monat drauf hat's _jeder_ gewusst. Und selbst wenn's mal wieder die DFB-Auflagen waren: Hätte man halt _irgendwas_ getan. Unterberger auf die Bank setzen, Schromm reaktivieren, irgendwen mit Fußballlehrer jenseits des Rentenalters ehrenamtlich als Grußonkel neben Lechleiter stellen. Vielleicht hätt's LGK gemacht (dann natürlich sogar mehr als Grußonkel).
Es ist davon auszugehen, dass Manni Schwabl entweder nochmal (!) in die "Hammelliga"-Falle getappt ist, oder dass die Chancen auf eine Lizenz schlecht standen. Meine Herren. Wie ein Hobby einem so viel Frust bescheren kann...

Meine aktuelle These: Die realistischste mittelfristige Variante ist aktuell entweder eine Implosion oder ein Modell Wacker: Etat radikalst zusammenstreichen, auf Nachwuchs setzen - und in kühnen Träumen auf den Lucky Punch hoffen. Diese Saison läuft's ja vergleichsweise gut, muss man neidlos anerkennen...
This contribution was last edited by VorstadtFlo on Oct 21, 2021 at 8:12 PM hours

Ich hatte mich sogar noch auf die Regio gefreut, weil ich dachte wir können uns so ein bisschen frei schießen. Leider hab ich stattdessen aktuell ein ähnlich negatives Gesamtgefühl. Der Wurm ist jetzt einfach schon so lange drin und man scheint den Wendepunkt nach wie vor nicht gefunden zu haben. Bei der Personalie Wagner hatte ich mich gefreut weil ich dachte genau das brauchen wir, einen der laut ist mit Ecken und Kannten, der sich nichts sagen lässt. Ich will nach wie vor nicht ausschließen dass er es sein kann, nur seine Interviews sind leider nur noch monotone Lobhudelei über die paar Sachen die funktioniert haben und auf dem Platz zeigt sich nach wie vor wenig Idee. Das gute Gefühl ist so ein bisschen verflogen. Was allerdings ein bisschen Hoffnung macht ist dass man glaube ich den Wert der aktuellen Jugendarbeit schnell mal unterschätzt. Bisher fruchtet es zwar am oberen Ende nicht weil dort keine funktionierende Mannschaft steht, in die man die Jugend einbauen kann und dennoch denk ich dass es so sein könnte dass aus so starker Jugendarbeit fast zwangsläufig etwas entstehen muss. Nur muss Dafür in der 1. Mannschaft endlich mal wieder Fussball gespielt werden. Entweder Wagners Vision schlägt nach dem Winter ein oder es muss jemand neues Herr und dann Jemand mit Erfahrung, der schon gezeigt hat dass er sowas kann.

@Flo und Nurdie UHG

Ich teile absolut Eure Einschätzung der Situation!
Aus meiner Sicht ist jetzt Konsolidierung das oberstes Gebot. Dafür ist Kontinuität ein probates Mittel.
Aus den Erfolgen der Vorjahre unserer Nachbarn aus Giesing kann man schon einiges lernen.
Nachdem Michael Köllner übernommen hat, gab es eine weitgehend fest definierte erste Mannschaft und nur sehr wenige Wechsel in der Aufstellung. Es mag für den ein oder anderen Spieler ungerecht und frustrierend sein, aber anders bekommen wir niemals eine eingespielte Mannschaft hin.
Ich denke, dass dieses Mittel auch den Erfolg "der Feierabendfussballer" gegen unser Profilteam begründet.
Möglicherweise haben diese Mannschaften sowieso nur einen begrenzt qualitativ guten Kader, so dass sich die Mannschaften fast von selbst aufstellen.
Wenn wir dann in der Lage sind mit unser Ersten konstante und überzeugende Leistungen zu zeigen, sollten wir schrittweise an Veränderungen (Verbesserungen) arbeiten.

Wir brauchen einfach Struktur! Diese Fehlpass- und Gewürgefestivals müssen endlich aufhören!

Da wir generell einen ordentlichen Kader und einen hoffnungsvollen Nachwuchs haben, sollte alles, wie auch die nächsten Schritte möglich sein.

Weitesgehende Zustimmung an meine Vorredner.

Leider ist der Wurm ein Kringel und beißt sich buchstäblich dauernd hinten rein!

Der Abstieg war nicht nur völlig unnötig sondern auch selbstverschuldet! Ein Riesenkader und mindestens 6 Leute haben aus unerfindlichen Gründen nicht gespielt, obwohl sie auf der Gehaltsliste standen. Das man sich mit einem Spieler überwirft, kann schon mal vorkommen, aber mit 5 oder 6? Bigalke und auch J.P. Müller wurden nicht ansatzweise ersetzt! Sie waren natürlich spielerisch, aber auch mental extrem wichtig für die Mannschaft.
Übrig blieben Leisetreter, Duckmäuser und Verletzte. Alle die, den Mund aufgemacht haben, waren zumindest kurzfristig aus disziplinarischen Gründen auf der Tribüne…Da hat einfach die Mentalität in der Truppe gefehlt!
Bei der Zusammenstellung der Mannschaft blieben ein paar wichtige Faktoren völlig unberücksichtigt ( jedes Team braucht auch Persönlichkeiten).Wir haben so oft knapp verloren, so gut wie nie konnten wir wenigstens noch den Ausgleich erzielen….Zufall??
AvL hat mMn nie zu Haching gepasst! Auch ein Mentalitätsproblem!
Dann wurde der Jugendkurs ausgerufen, aus finanziellen Gründen. Abstieg konnte nicht mehr verhindert werden!
Jugendkurs war dann in der RL plötzlich kein Thema mehr, auf einmal war dann plötzlich Geld da?? Auch wenn sie vereinslos waren, von irgendwas müssen die auch leben…., bzw.Spieler wie Hobsch und Skarlatidis hätten uns zusammen mit einem neuen Trainer wahrscheinlich den Abstieg erspart!

Warum wurde nie rechtzeitig das Warum und Wieso jetzt wieder alles ganz anders ist, kommuniziert?


SW wurde geholt, sehr spät in der Vorbereitung ( zu spät?) als Trainer der 1. Mannschaft bekanntgegeben.
Ein Haufen sehr junger Spieler mit einem Haufen ziemlich alten Spielern sollte ein Team werden. Das ist nicht mal ansatzweise gelungen ( trotz Verletzungsmisere, Coronainfektionen und haufenweise englische Wochen ist das zu wenig)
Langsam muss endlich etwas passieren, auf dem Platz und in der Außendarstellung ( nicht von irgendwas schwadronieren und genau das Gegenteil machen, Herr Schwabl! Und weniger die Trainerbanküberdachung zerdeppern, sondern endlich (!) ein Team mit einem spielerischen Konzept entwickeln, lieber SW)
Es wird langsam Zeit, dass sich die Tristesse verabschiedet, denn sonst haben wir neue Tribünen, aber selbst die letzten Zuschauer vergrault!

Mir fehlt aktuell auch die Freude auf die Zukunft. Den katastrophalen finanziellen Zustand versuche ich meistens auszublenden und wahrscheinlich wird die Adeyemi-Beteiligung (wie hoch ist die eigentlich? 10%? 20%?) den Laden für die nächsten 2-3 Saisons über Wasser halten.
Aber sportlich ist das ja wirklich desaströs (zumindest als Absteiger und quasi einziger Profiverein) und ich hoffe, nächste Saison kann man wirklich oben angreifen. Aber SW ist für mich wirklich ein einziges Rätsel, hier kann ich mir so ziemlich jedes erdenkliche Szenario vorstellen: Er schmeißt hin, weil Manni ihm zu sehr auf die Nerven geht; er schmeißt hin, weil es sportlich immer näher Richtung Abstieg geht; Manni schmeißt ihn raus, weil man aus AvL gelernt hat; Welches Szenario gäbe es noch?
Am ehesten wünsche ich mir, und diese Hoffnung habe ich noch nicht ganz aufgegeben, dass man die Saison friedlich irgendwo zwischen Platz 3 und Platz 8 beendet und nächste Saison mit ein paar "erfahrenen" aus der U19 und gut integrierten "Oldies" (wenn diese noch nicht ihre Koffer gepackt haben) den Aufstieg schafft und Haino friedlich seine Schuhe an den Nagel hängen darf. Nachfolger sind dann Hobsch und Hasi.
Aber wie geht es dann weiter? Die 3.Liga wird nach wie vor nicht genug Fernsehgelder erhalten und man wäre wieder quasi bei Null bzw. beim Status des Börsengangs. Dass man wirklich durchmarschiert schließe ich theoretisch nicht aus, eventuell schafft man es wirklich die U19 und U17 zusammen zu halten und daraus ergeben sich ein paar Marseilers/Kiomourtzoglous/Mantls etc., die man es dies mal schafft, zu halten.
Das wäre heute der Blick durch die rosarote Brille und träumen ist meines Wissens nach nicht verboten.

Das gibt ziemlich gut meine Gedanken- und Gefühlslage im Hinblick auf den bereits zur Winterpause 20/21 deutlich drohenden Abstieg wieder vom Zeitpunkt, als ich den Thread erstellt habe.

Ein ganzer Haufen sehr valider Punkte. Insbesondere die fragliche Finanzlage nach einem (aktuell sehr hypothetischen) Aufstieg in Liga 3 ist offener denn je. Weitere Aktienverkäufe ggfs durch Kapitalerhöhungen sehe ich aktuell weit entfernt von einer realistischen Option. Strukturell hat sich ja auch gezeigt, dass Vereine mit einem durchschnittlichen Zuschauer-/Fanaufkommen von < 5000 pro Spiel massive Schwierigkeiten haben, sich in Liga 3 wirtschaftlich dauerhaft zu etablieren (Fortuna Köln, Großaspach, Lotte) und die haben kein NLZ zu finanzieren. Klar, das geht mal ein paar Jahre gut - v.a. mit einem starken Aufstiegskader im Rücken, aber danach kommt irgendwann fast zwangsläufig der Einbruch - dieses Saison ist Viktoria Köln ein Kandidat hierfür.

Das kann man allerdings in meinen Augen schon ein Stück weit dadurch relativieren, dass es Wagners erste Station als Trainer ist und viel mit für die meisten Spieler eher ungewohnten Formationen experimentiert wurde. Bei AvL war das System bis auf Nuancen eigentlich durch die Saison weg konstant das gleiche - mit Ausnahme des Auswärtsspiels in Meppen - und das Personal wurde unter AvL ja auch eher kurzzeitig munter durchgetauscht, die meiste Zeit hat immer der gleiche Stammkader gespielt und der Rest war einfach außen vor.




Ich denke, wenn man die drei Aussagen von Euch zusammenfasst, kommt man auf das Rezept, wie es wieder nach oben gehen kann.

• Es muss ein stabiles funktionierendes Gerüst an erfahrenen Spieler existieren, um die herum man die Nachwuchsspieler ein- und aufbauen kann. Zu den Säulen auf dem Platz müssen qua Vertragslaufzeiten Pisot, Schwabl, Stiefler, Skarlatidis und Vunguidica (alle bis 2024) und leistungsbedingt auch Hobsch und Hain gehören. Das bedeutet nicht, dass die alle immer gleichzeitig spielen müssen, aber diejenigen, die auf dem Platz stehen, müssen voran gehen, zuallererst mit Leistung. Nur in einer funktionierenden Mannschaft haben Nachwuchsspieler überhaupt eine echte Chance sich im Herrenfußball zu akklimatisieren; wir sollten dringend darauf achten, die Spieler, die uns (zumindest mir persönlich) aktuell die meiste Freude bereiten - nämlich unsere U17 und U19-Bundesligateams - nicht zu verheizen.
• Eine klare Idee und Vorgabe, wie die SpVgg Unterhaching Fußball spielen will mit zwei gut verstandenen Grundordnungen (gerne 4-2-3-1 und 3-4-2-1), aus denen heraus dann bei Bedarf in Nuancen variiert werden kann.
• Man muss sich von Spielern trennen, die den Sprung vom Talent zum Stammplatzkandidaten nicht geschafft haben und/oder aufgrund der Konkurrenzsituation auf ihrer Position kaum Perspektive auf Einsätze haben. Ich sehe hier in erster Linie Kaltner, Mensah und Maljojoki, aber auch Richter und Bacher sind für mich Wackelkandidaten.
• Man muss die Jungen wieder (weiter) sinnvoll ein- und aufbauen, nicht mal von Beginn an bringen und dann wieder zwei Wochen nicht berücksichtigen. Wichtig ist für den Verein dabei natürlich auf relativ langfristige Verträge hinzuarbeiten (die z.B. mit niedrigen Ausstiegsklauseln versehen sein können, für den Fall, dass der Aufstieg bis zum Jahr 20xy nicht gelungen ist). Dabei sollte man die Jungs durchaus mit einbeziehen in die Leistungs- und Potenzialanalyse, die man im NLZ mit Sicherheit ohnehin vornimmt. Denn bei Spielern wie Ehlich wird es vielleicht für die Bundesliga nicht reichen, aber wer mittelfristig das Zeug zum 3. Liga-Stammspieler hat, sollte auf jeden Fall seine faire Chance bekommen.

Klar, da ist viel Hoffnung und Wunsch aus meiner Fanseele dabei, aber eine Alternative dazu sehe ich momentan nicht. Wenn man jetzt (ein halbes Jahr nach dem ausgerufenen 80%-Jugendkurs) für die nächste Saison nochmal einen Kader wie 16/17 zusammenstellt - falls man es denn finanziell überhaupt könnte - macht man sich in der Außendarstellung, aber auch bei den eigenen Nachwuchsspielern nachhaltig und endgültig unglaubwürdig.

Ich versuche hier mal die Diskussion um Finanzen, Stadion, 3. Liga-Lizenz und Trainer zusammen zu führen. Es ergibt in meinen Augen wenig Sinn, diese Aspekte isoliert zu diskutieren. Für mich hängt das alles in einem größeren Kontext zusammen mit der Frage der Ausrichtung der SpVgg Unterhaching für die mittel- und langfristige Zukunft.

Als Ausgangslage Ende März 2023 lässt sich kurz zusammenfassen:

1.) Die Finanzsituation ist weiterhin undurchsichtig, seit Dezember wurden die Monatsgehälter nicht mehr pünktlich bezahlt. Laut Präsident handelt es sich dabei um „kurzfristige Liquiditätslücken“, aber keine prinzipiell bedenkliche Situation. Nix Genaues weiß man nicht.

2.) Weiterhin wartet der avisierte Kauf des Sportparks von der Gemeinde seit Jahren auf Vollzug - nach Angaben von Vereinsoffiziellen soll die Finanzierung ja nicht das Problem sein - und ist seitens der Gemeinde wohl auf Eis gelegt. Auch hier ist als Außenstehender nicht ersichtlich, woran es genau hakt. Der Pachtvertrag wurde nach Verärgerung im Gemeinderat wegen Verhandlung mit dem Football-Team Munich Ravens zum 30.06.2023 gekündigt und muss damit zur neuen Saison neu ausgehandelt werden.

3.) Die Lizenz für die 3. Liga wurde beim DFB fristgerecht beantragt - man möchte dieser Tage ein „immerhin“ hinzufügen. Öffentlich kommuniziert der Präsident seit Wochen Zweifel, ob der DFB die Lizenz erteilen wird - bzw. ob die Auflagen für die SpVgg zu erfüllen sein werden. Im Zuge dessen hat Schwabl angekündigt, die Lizenz nicht auf Kosten des Nachwuchs realisieren zu wollen; soll heißen: Am NLZ soll nicht gespart werden um die Lizenz für die 3. Liga zu erhalten.

4.) Zu guter Letzt hat in der Woche nach dem Sieg im Spitzenspiel gegen die Würzburger Kickers Cheftrainer Sandro Wagner seinen Abschied zum Saisonende angekündigt. Wagner hat seinen Abschied etwas kryptisch mit den Worten begründet, er wolle „im Sommer die Perspektive wechseln und einen Schritt in eine andere Richtung gehen“. Als Nachfolger favorisiert die Vereinsführung - wie bereits zu Saisonbeginn für den Fall eines Wagner-Abschieds angekündigt - den bishergen NLZ- und U19-Cheftrainer Marc Unterberger.


So, und jetzt habe ich mal versucht, all das in meinem Kopf zu einem konsistenten Bild zusammenzufügen, bin mir aber nicht abschließend sicher, inwieweit das funktioniert hat. Meine Gedanken dazu sind folgende:
1.) Finanziell ist die SpVgg in der aktuellen Form unterhalb der 2. Bundesliga strukturell ein Minusgeschäft. Die Adeyemi-Millionen im Sommer schätze ich rückblickend als überlebensnotwendig ein. Wie allerdings ohne nennenswerte strukturelle, planbare Einnahmequelle (Fernsehgelder, Zuschauereinnahmen) dauerhaft ein Profikader und DFB-zertifiziertes NLZ unterhalten werden kann, sehe ich (weiterhin) nicht. Spätestens mittelfristig stellt sich hier die Frage, ob…
a)… es gelingt sich sportlich für die 2. Bundesliga zu qualifizieren (hier ist viel Fantasie gefragt)
b)… es gelingt eine Einnahmequelle zu generieren und die Kostenstruktur so zu konsolidieren, dass ein kostendeckender Betrieb mit Fußball in der 3. Liga möglich wird.
c)… man sich demnächst gezwungenermaßen auf den Weg der Reamateurisierung macht (machen muss).

2.) Ob der geplante Stadionkauf wirklich seit Jahren nur an irgendwelchen Planungsdetails seitens der Gemeinde hängt, während die Finanzierung von Vereinsseite auf soliden Beinen steht, darf im Lichte der jüngsten Entwicklungen zumindest leise bezweifelt werden. Falls es sich doch so darstellt, sollte es ja an sich kein Problem sein, den Stadionkauf nach Klärung etwaiger Details bzgl. des Flächennutzungsplans durchzuziehen und die Footballer wie geplant als Mieter mit ins Boot zu holen. Ob das dann am Ende tatsächlich eine lohnende Investition ist, müsste sich noch zeigen, denn generell scheint mir fraglich, ob es finanziell nachhaltig ist, ein Stadion mit Unterhalts- und Sanierungsaufkommen von ca. 1 Million Euro jährlich zu erwerben statt zu pachten.

3.) Beim Punkt Lizenz und Kader sehe ich persönlich so viele große Fragezeichen, dass es mir schwer fällt, alles sinnvoll einzuordnen. Aber von vorn. Nach einer unangenehm langen Findungsphase zum Beginn der letzten Saison haben wir eine starke Rückrunde gespielt. Mit Pisot, Stiefler, Hobsch hat sich eine Achse von Führungsspielern herauskristallisiert, um die herum - ganz im Sinne des proklamierten „Hachinger Wegs“ - Eigengewächse wie Zentrich, Lamby, Bauer, Westermeier, Porta oder Hausmann eingebaut werden konnten. Im Sommer wurden dann (mal wieder) viele höherklassig erfahrene, ältere und teurere Spieler verpflichtet, von denen ich einzig Vollath als komplett überzeugend empfinde (Fetschs Leistungen sind in Ordnung, von M. Welzmüller und Basti Maier bin ich enttäuscht). Verbunden mit den Neuverpflichtungen war auch eine deutlich ältere Startelf, in der - konträr zum „Hachinger Weg“ - nur noch vereinzelt Nachwuchskräfte einen Platz finden konnten (Westermeier bis zur Verletzung, Krattenmacher, teilweise Mashigo und Zentrich). Für mich war klar: Wenn man so einen Kader zusammenstellt, dann kann das Ziel nur Meisterschaft und Aufstieg lauten. „Eine Mannschaft aufbauen“ wie Wagner mehrfach kommuniziert hatte, ergibt mit einer Startelf, in der mindestens die Hälfte der Spieler 28+ Jahre alt ist, keinen Sinn. Bekommen wir jetzt (auch) aufgrund des vermutlich teuersten RL-Kaders Probleme mit der 3. Liga-Lizenz, wäre es für mein Empfinden eine größere Enttäuschung als der 4. Platz hinter Wacker Burghausen in der letzten Saison.

Ich oute mich jetzt auch gerne als „Frevler“, denn für mich müsste da auch mal ein, zwei Jahre das NLZ hinten anstehen - was nicht heißen soll, dass ich es dicht machen möchte, sondern die Ausgaben eben ggfs. auch soweit zurückschrauben, dass man vielleicht vorübergehend eine Kategorie in der DFB-Zertifizierung verliert. Die Alternativen wären…
a)… mit größtenteils demselben Kader nächstes Jahr erneut die Meisterschaft anzupeilen, was viele offene Fragen und Risiken birgt, u.a.: Wie soll es dann nächstes Jahr finanziell klappen? Können sich die Jungs nochmal motivieren oder fallen sie in ein Loch? Wenn es sportlich nicht klappt, wie viele Anläufe kann man sich mit Profistruktur noch leisten?
b)… mit einem günstigeren Kader (ein paar Ankerspieler und den Rest aus dem Nachwuchs) den nächsten Versuch angehen, wobei man sich dann ernsthaft fragen lassen müsste, warum man den teuren und (finanziell) zum Scheitern verurteilten Ansatz dieses Jahr überhaupt gewählt hatte.

Noch ein kurzer Rückbezug zur finanziellen Situation: Als Regionalligist liegen die zu erwartenden Einnahmen durch Ablösesummen für die Top-Talente (aktuell Krattenmacher und Mashigo) eher im niedrigen bis maximal mittleren fünfstelligen Bereich. Mit überzeugenden Auftritten in Liga 3 könnte sich das allerdings schnell vervielfachen. Ich sehe überhaupt nicht, wo die RL finanziell vorteilhaft sein sollte, außer beim Lizenzierungsverfahren.

4.) Dass Wagner uns verlässt, um woanders als Trainer zu arbeiten, ist aus rein karrieretechnischer Sicht nur sinnvoll, wenn intern bereits klar ist, dass es mit der 3. Liga bei uns nichts wird. Als Aufstiegstrainer hätte Wagner nämlich die Möglichkeit auf Antrag sofort in den nächsten DFB-Lehrgang zur Pro-Lizenz aufgenommen zu werden, auch wenn er die übrigen Kriterien nicht vollständig erfüllen kann. Denkbar wäre aber natürlich auch, dass Wagner seine Entscheidung für den Trainerberuf an sich noch einmal überdenken oder aber als Co-Trainer bei einem Verein aus der 1. oder 2. Bundesliga den nächsten Schritt machen möchte.
Marc Unterberger erfüllt indes - soweit ich nichts übersehen habe - _nicht_ die Kriterien für eine Teilnahme am Pro-Lizenz-Lehrgang, da hier eine dreijährige Tätigkeit (als A-Lizenz-Inhaber) als Trainer einer A-Jugend in der Junioren-Bundesliga oder einem NLZ vorgeschrieben ist. Sollte es mit dem Aufstieg sportlich und finanziell am Ende irgendwie doch klappen, wird das aber sicher nicht zum Knackpunkt, an dem es doch noch scheitert. Im Zweifelsfall macht man Unterberger einfach zum Teamchef und den Lizenzinhaber Bierofka zum (Co-)Trainer.


Kurzes, wenn auch immernoch etwas planloses, Fazit meinerseits: Es sieht von den öffentlich bekannten Indikatoren tendenziell so aus, als würden wir an der Lizenzerteilung für die 3. Liga scheitern und müssten uns mit mindestens einem weiteren Jahr Regionalligafußball in der Vorstadt arrangieren. Nach meiner persönlichen Meinung sollte der Verein jedoch _alles_ unternehmen, um irgendwie sportlich _und wirtschaftlich_ die Voraussetzungen für den Aufstieg zu schaffen. Wann die Voraussetzungen sportlich nochmal so gut stehen - bzw. ob überhaupt - scheint aktuell eine offene Frage zu sein.

Danke fürs Aufschlüsseln und Räsonieren! Ein komprimierter Thread zum Thema macht auch sicher Sinn, von Stadion über Lizenz und Finanzlage bis zu Trainer fasert's doch grad etwas aus. Was natürlich eher am Aufpoppen einer ganzen Vielfalt an Problemlagen liegt, als an der Forumsstruktur...

Vorweg noch kleine Anmerkungen:
- Ich hab gestern rund um Hankofen noch ein paar Hinweise zur Finanzlage bekommen. Ist aus zweiter Hand, aber vertrauenswürdig. Wichtig daraus auf jeden Fall: Nach meinen Informationen hat die zweite Runde des Gehaltsproblems nicht die Mannschaft betroffen, sondern einzelne Personen im Umfeld. Das ist natürlich dennoch ein Problem. Aber kein ganz so frappierendes.
- Die Trainerlage würde ich ein ganz klein wenig anders sehen: Wenn Wagner (ohne drei Jahre Berufserfahrung) den direkten Sprung in den Fußballlehrerlehrgang hätte machen dürfen, dann darf das Unterberger auch. Ggf. unter dem im anderen Thread erwähnten "Kunstgriff" als "Teamchef" fürs Saisonende. So oder so sind wir uns ja aber einig, dass das ein lösbares Problem ist.
- Evtl. muss man auch die Kosten für den Stadionbetrieb etwas anders lesen - nach den jüngsten Kupka-Informationen hat der Verein ja bereits in den vergangenen Saisons einiges vom laufenden Betrieb gestemmt. Das ändert aber nicht zwingend was an meiner Einschätzung zur Stadionfrage. MMn bleibt das ein Minusgeschäft, das in der RL keinen Sinn ergibt. Und auch in der 3. Liga nicht. Dafür kann man mich jetzt steinigen, aber: Womöglich ist eine geteilte Pacht mit den Ravens der Königsweg. Das kann doppelt Geld sparen - einerseits über einen günstigen Pachtzins, andererseits, weil die SpVgg ja wohl bitte nicht mehr auf eigene Kosten den Greenkeeper für ein EFL-Team gibt. (Oder wenn, dann nur gegen fürstliche Entlohnung.) Am Ende könnte eine Entlastung des Etats stehen. Und die haben wir bitter nötig. Ein neues Vereinsheim zu bauen und da irgendwann 2026 mal ein paar hundert Quadratmeter Bürofläche vermieten zu können, ist (auch qua Zinslage) aus meiner Sicht ein Luftschloss, bei dessen Betreten der finale Genickbruch droht.

Ansonsten ist für mich die Finanz-Frage das absolute Prio-Thema, fast gleichauf (und jedenfalls verknüpft) mit der Lizenz. Dahinter folgt das Sportliche, dahinter das Stadion. Wichtig ist, dass das Team eine potenziell profitaugliche Spielstätte hat, der Rest ist "nice to have". Und das ist nicht der Moment für "nice to have".

Punkt 1: Finanzen
Da kommt ja am Donnerstag die große Aussprache auf der HV. Ich bin sehr gespannt, wie Manni Schwabl eine "positive Fortführungsprognose" herleiten will - lasse mich aber gerne überraschen. Nach Stand der Zahlen ist die aktuelle Aufstellung der AG (inklusive NLZ) ein übles Fass ohne Boden - mit einem gewaltigen Schlund. Ohne Mäzene oder einen heftig zahlungskräftigen Sponsor (nicht Alpenbauer...) _und_ massive Einsparungen (oder einen Zweitligaaufstieg) gehen hier auf Sicht die Lichter aus. Und das führt zu...

Punkt 2: Lizenz
Die Drittligalizenz ist absolut essenziell! (Die Relegationsfrage, das kann immer schiefgehen, lass ich mal außen vor.) Und da bin ich voll bei dir, da muss das NLZ hinten anstehen. Evtl. nicht als Ganzes, aber wie du schreibst: Notfalls muss man halt auf die Premiumklassifizierung mal ein, zwei, drei Jahre verzichten. Das ist als Signal an Talente auch kaum schlimmer als die beiden BL-Abstiege.
Selbst im schlimmsten Fall bedeutet ein Drittligaaufstieg eine Mio. Fernsehgelder. Wenn's uns also finanziell knüppelhart trifft, muss man evtl. ein sportliches bitteres Jahr in Kauf nehmen, hat aber die Chance, darauf zumindest ein bisschen gestärkt hervorzugehen.
Und zwar so:
Kader abspecken, gerade - ggf. bis auf Vollath, Pisot, Stiefler, Fetsch oder Hobsch - bei den Arrivierten. Volle Spielzeit-Power für die Youngster. Für die dürfte das attraktiv für eine Vertragsverlängerung sein, anders als die RL Bayern. Als Nebeneffekt winkt ein fetter Jugendtopf vom DFB. Und Rampenlicht samt ggf. deutlich höherer Ablösesummen für die stärksten der Jungen. Dazu müsste man auf Zuckerl wie Privatjetanreisen verzichten und vorübergehende Einschnitte am NLZ vornehmen. Geht dieser Plan halbwegs auf, steigt man zwar mutmaßlich wieder ab - aber man dürfte das Minus gegenüber einer weiteren RL-Saison um einen sehr ordentlichen sechsstelligen Betrag senken. Bei guten Ablösen für Krattenmacher, Westermeier, Mashigo, Anspach (...) evtl. auch um einen schönen siebenstelligen. Zudem könnte sich Haching jetzt wirklich mal als "Projekt Jugend forscht" einer breiten Öffentlichkeit präsentieren. (Und positive Überraschungen in Form von Platz 16 sind natürlich nicht ausgeschlossen, wenn man's denn erstmal probiert.)

Andererseits kann man mMn davon ausgehen, dass bei einem RL-Verbleib erstaunlich schnell und möglicherweise für immer die Profi-Lichter ausgehen. Wir können in der RL selbst bei noch so großen Einschnitten auf sportlichem Profiniveau nicht auf eine schwarze Null kommen, unmöglich. Und wenngleich ich glaube, dass für Krattenmacher auch in diesem Szenario eine nette sechsstellige Summe drin ist, wird's danach schnell düster werden. Womöglich kann auch ein stark zurückgekehrter Westermeier noch mal was einbringen. Aber das sind alles Tropfen auf den heißen Stein: Das verpufft dauerhaft, noch ehe die Winterpause anbricht.
Wenn Haching aber erstmal zwischen Eichstätt und Aubstadt auf Platz 11-14 rumdümpelt, wird der Rest der Veranstaltung ebenfalls sehr schnell in die Knie gehen. Weitere Sponsoren hauen ab, der Zuschauerschnitt sinkt, Jugendspieler werden lieber früher als später gehen - und da hilft uns auch das schönste NLZ gor nix, wenn die Allerbesten in der U17 für nen Appel und ein Ei gehen und sich die nächststärkere Fraktion vielleicht zwar für die 3. Liga empfiehlt, aber eher so 20.-60.000 Euro in die Kasse spült. Wenn überhaupt.

Wunder sind auch in Szenario zwei möglich (bockstarke, nibelungentreue Nachwuchs-Jahrgänge z.B.), aber ich glaube, man muss sich wirklich vor Augen führen: Die Alternative zu einem Aufstieg wird mutmaßlich gröber ausfallen als z.B. bei Wacker. Die haben vermutlich einen Finanzgrundstock vom Namensgeber - und kein millionenteures NLZ! Das wird evtl. nicht mal ganz an den Terminus "semiprofessionell" heranreichen! Bei konservativer Interpretation der Zahlen wäre ohne Ablöseperspektiven neben einem full blown NLZ jeder Cent (!) in den Profikader "Harakiri". Hankofen + vereinzelte Premium-Talente könnte ein Vergleichsmaßstab sein.

Und deshalb hoffe ich sehr, sehr, sehr, dass das Präsidium diese Gefahren sieht und entsprechend agiert. Bitter ist natürlich, dass es dieses Jahr die Relegation gibt, das ist enorm unangenehm für die Planung und aus geschilderten Gründen ein Ritt auf der Rasierklinge. Aber aus meiner Sicht müssen wir da rein - und müssen auf Gedeih und Verderb gewinnen.

Zum Sportlichen: Wie von dir richtig gesagt, ist die aktuelle sportliche Situation (Startelf mit Altersschnitt größer 27) bei einem Verzicht auf die Lizenz ein Eingeständnis einer fatalen Fehlplanung. Wir würden da ohne Kader, ohne Talente im "Schaufenster", ohne Herrenfußballerfahrung bei den kommenden Leistungsträgern rausgehen - und als goldene Ananas gibt's eine DFB-Pokal-Teilnahme. Das kann nicht der Plan gewesen sein. Wenn doch, wäre er jedenfalls massiv bescheuert.
Das Thema hat sich aber quasi (fast) erledigt. Nächste Saison wird's so oder so anders aussehen, auf der Trainerbank und auf dem Rasen. Einziger konstruktiver Schluss daraus wäre evtl., dass bei einem Lizenzverzicht ab sofort so viele Junge wie möglich auflaufen müssen - jedenfalls so viele, dass wir uns noch zur Meisterschaft und damit (zur Ananas) in den DFB-Pokal robben können. Wenn das SW nicht passt, kann er ja gehen, wär jetzt auch schon wurscht.

PS: Wagners Abgang seh ich jedenfalls nicht als handfesten Fingerzeig Richtung Nicht-Aufstieg. Der Junge hat ein großes Ego - für wahrscheinlicher halte ich, dass es intern oft genug mit Manni Schwabl gerauscht hat (Göttlicher, Gehaltszahlungen), sodass er jetzt den Weg eines geringeren Widerstands geht und sich einen Plan z.B. als Hospitant, Jugendcoach, Co-Trainer in einem wesentlich größeren Verein zurechtgelegt hat.
This contribution was last edited by VorstadtFlo on Mar 26, 2023 at 7:03 PM hours