31. Spieltag: FC Hansa Rostock - 1.FC Magdeburg

Samstag, 10.04.2021, 14.00 Uhr
Ostseestadion, Rostock

Anlässlich des 31. Spieltages der 3. Liga tritt der 1. FC Magdeburg zum Gastspiel beim DDR-Meister und FDGB-Pokalsieger von 1991 an, dem FC Hansa Rostock. Es ist bereits das zehnte Aufeinandertreffen in dieser Liga, wobei der letzte Sieg an der Ostsee vom 21.10.1978 datiert, als die Magdeburger dank einem Tor des Ex-Rostockers Joachim Streich mit 3:1 gewannen. Der Rekordtorschützer der DDR-Auswahl ist mit neun Treffern auch der Top-Torjäger dieses Duells.

Der letzte Sieg überhaupt gegen die Kogge gelang dem FCM am 09.09.2017 mit einem 2:0, wozu Philip Türpitz mit dem Führungstreffer beitrug. Er bildete damals in der Mannschaft von Jens Härtel die Flügelzange zusammen mit Tobias Schwede. Wie es das Schicksal will, kehrten beide Spieler Ende Januar zurück zu ihrem ehemaligen Erfolgstrainer und erhöhten die Anzahl an Akteuren mit Magdeburger Vergangenheit im Hansa-Kader auf sechs. „Torpedo“ zeigte sofort Wirkung und erzielte bei seinem Debüt mit einem seiner typischen Fernschusstore in der Nachspielzeit den Siegtreffer gegen den SC Verl, blieb seitdem jedoch ohne weitere Torbeteiligung. Nachdem Schwede anfangs nur als Joker zum Zug kam, absolvierte er die letzten drei Spiele über die vollen neunzig Minuten und lief zweimal davon sogar als Rechtsverteidiger auf. Flügelspieler Manuel Farrona Pulido fand im ersten Saisondrittel ebenfalls kaum Berücksichtigung, zahlte jedoch das Vertrauen, das ihm Härtel mit dem Startelfeinsatz gegen Bayern II gab, prompt mit einem Treffer zurück. Mittlerweile kommt er häufiger von Beginn an zum Einsatz und hat 4 Tore und 4 Vorlagen zu Buche stehen.

Als wichtiger Bestandteil im defensiven Mittelfeld hat sich Björn Rother etabliert, der schon zwei Mal traf, allerdings am vergangenen Spieltag in Dresden wegen einer Zahn-OP fehlte. Die meisten Einsatzzeiten aus der Reihe der ehemaligen FCM-Spieler hat jedoch Jan Löhmannsröben vorzuweisen, der aufgrund seiner flexiblen Einsetzbarkeit in der Abwehrzentrale und im defensiven Mittelfeld fast unverzichtbar für Härtel ist. Mit jeweils sieben gelben Karten führen Rother und Löhmannsröben die Sünderkartei der Rostocker an. Eine unglückliche Saison erlebt dagegen der treueste Härtel-Schützling Nils Butzen, der zu Saisonbeginn fünf Startelfeinsätze, unterbrochen von einem dreiwöchigen Ausfall aufgrund einer Bänderdehnung, bestritt und seit Mitte November wegen einer Schambeinreizung fehlte. Pünktlich zum Duell gegen seinen alten Arbeitgeber könnte er aber wieder einsatzfähig sein.

Zu den weiteren Leistungsträgern der Gastgeber zählen Mittelstürmer John Verhoek, der 9 Tore und 4 Vorlagen auf dem Konto hat. Mittelfeldspieler Bentley Baxter Bahn (5 Tore, 5 Vorlagen) kommt ebenso auf eine zweistellige Anzahl an Torbeteiligungen wie der offensiv ausgerichtete Rechtsverteidiger Nico Neidhart. Zudem steht mit Markus Kolke einer der besten Torhüter der Liga zwischen den Pfosten, der bereits zwölf Mal seinen Kasten sauber hielt und seit 425 Minuten ohne Gegentor ist. Seit dem 2:0 über den FSV Zwickau Mitte Dezember gewann Rostock, mit Ausnahme der Niederlage gegen Lübeck und der Unentschieden gegen 1860 München und Dresden, elf von vierzehn Spielen und erarbeitete sich damit einen beträchtlichen Vorsprung von sieben Punkten vor dem vierten Tabellenplatz. Im Spiel gegen den 1. FC Magdeburg fehlt neben Maurice Litka, der wegen eines Kreuzbandrisses bis zum Saisonende ausfällt, noch der Winterneuzugang Simon Rhein, der sich sofort in die erste Elf spielte, aber nun seine fünfte gelbe Karte absitzen muss.

Der 1. FC Magdeburg geht mit dem Rückenwind des überzeugenden 2:0 gegen den FC Ingolstadt in dieses Ostduell. Die Titz-Elf hatte das Spiel gegen den Aufstiegskandidaten über weite Strecken im Griff und spielte beide zwei hervorragende Tore heraus. Insbesondere Baris Atik und Kai Brünker harmonierten in der Offensive sehr gut und legten sich ihre Tore gegenseitig auf. Zudem konnte der Ausfall von Jürgen Gjasula im defensiven Mittelfeld durch Andreas Müller und Adrian Malachowski als Balleroberer und Aufbauspieler gut aufgefangen werden. Darin wird auch in diesem Spiel wieder ein entscheidender Faktor liegen, um das Offensivspiel der Rostocker zu unterbinden und durch präzises Umschaltspiel Räume zu nutzen. Aufgrund der guten Form beider Teams erwartet uns ein spannendes Ostduell, bei dem der Spielausgang völlig offen ist.