1. Spieltag: VfL Osnabrück - 1.FC Heidenheim 1846

Guess who is back in town, ladies.
Zurück auf der großen Fussballbühne nach jahrelanger Drittligatristesse, dem finanziellen Exodus und einer schaurigen Prognose für die kommenden Jahre hat es unser VfL wie Phoenix aus der Asche geschafft: zurück in Liga 2!
Dass dieser Satz zu Beginn dieser Saison fallen würde, hätte nichtmal der TP-Optimist iuvenal vermutet. Nun sollte sich seine jährliche Prophezeiung bewahrheiten.
Noch nie habe ich auf eine Saisonvorbereitung so sehr geschaut, wie auf die diesjährige.
Noch nie war meine Vorfreude auf die kommende Saison, wie auf die diesjährige.
Noch nie habe ich mir die Dauerkarte so schnell verlängert, wie in diesem Jahr. In den letzten Jahren war es stets ein Krampf zwischen „weil es sich ja so gehört in guten wie in schlechten Zeiten“ und „immerhin schmeckt bei uns das Bier“.
Hoffentlich schmeckt dies auch nach den zahlreichen Modernisierungsarbeiten an der altehrwürdigen Bremer Brücke noch bzw. müssen wir nicht für jedes Bier das Sparschwein schlachten, denn Schlachtmeister Wehlend möchte sicherlich dieses Jahr uns besonders melken.
Ich freue mich auf den Videobeweis an der Brücke und habe die leichte Befürchtung, dass dieser direkt am ersten Spieltag entscheidend eingreifen wird – zu wessen Gunsten auch immer. In anderen Ligen und Wettbewerben als der Bundesliga hat der Videobeweis ja bisher immer sehr gut geklappt, wieso nicht also auch in Liga 2!? Mal sehen. Vorhang auf, Feuer frei.

Unser VfL:
Im Vergleich zu den letzten Aufstiegen hat der VfL sich in diesem Jahr nicht vollends auf seine Aufstiegsmannschaft verlassen und diese nur punktuell ergänzt (wobei man definitiv von ergänzen und nicht von verstärken sprechen muss), sondern jeden Spieler auf den Prüfstand gesetzt hat und den Kader nicht nur quantitativ, sondern vor allem auch qualitativ auf ein neues Level gebracht.
Quasi jeder Mannschaftsteil wurde verstärkt. Ausgenommen vielleicht das Tor, wo weiterhin Nils Körber nach seiner verlängerten Leihe von der Hertha seinen Platz einnehmen wird. Dahinter setzen sich mit Kühn und Buchholz zwei erfahrene Leute.
In der Abwehr ist die Starting-4 noch äußerst ungewiss, da zuletzt Aufstiegsrechtsverteidiger Bashkim Ajdini mit Problemen zu kämpfen hat und auch noch Abwehrchef Mau Trapp auf unbestimmte Zeit mit Rücken ausfällt. Durch die Neuzugänge um den Osnabrücker Mo Heyer, dem Ösi Lukas Gugganig und dem Linksverteidiger Kevin Wolze hat der VfL aber auf jeden Fall ordentlich Zweitligaluft getankt.
Im Mittelfeld gesellt sich zur Doppel-6 um Blacho und dem Sheriff noch Bryan Henning (erstmal verletzt) und Sven Köhler. Auf den Außenpositionen hat Niklas Schmidt von Werder Bremen Stammplatzambitionen angemeldet, ebenso natürlich wie Ouahim und Alvarez, von Heider ganz zu schweigen. Auf den Außenbahnen dürfte daher der größte Konkurrenzplatz um die zwei Startplätze herrschen, zumal Etienne Amenyido bisher eine sehr gute Vorbereitung spielt.
Vorne drin macht Benni Girth da weiter, wo er in der letzten Rückrunde aufgehört hat: Tore schießen. Auch ein Kevin Friesenbichler scheint sich erstmal hinten anstellen zu müssen.
Bis nächste Woche kann noch einiges passieren und nicht unwahrscheinlich erscheint es, dass bis dahin zumindest noch ein neuer Rechtsverteidiger an die Brücke wechseln wird.

Der Gegner:
Mit dem 1. FC Heidenheim kommt ein seit einigen Jahren etablierter Zweitligist am ersten Spieltag an die Brücke und gibt seine Visitenkarte ab. Mit in Petto hat der dienstälteste Trainer Frank Schmidt den gebürtigen Osnabrücker Timo Beermann. Ebenfalls dabei ist die Heidenheimer Legende Marc Schnatterer, der mit mittlerweile 34 Jahren immer noch mit den besten linken Fuß der Liga besitzt. Vorne hat der FCH versucht den Abgang von Top-Scorer Dovedan mit dem Rostocker Biankadi, der uns letztes Jahr auch ein paar Bauchschmerzen bereitet hat, vergessen zu machen. Verzichten muss unser Gast auf seinen Torjäger Robert Glatzel, der noch rotgesperrt aus der vergangenen Saison die ersten beiden Spiele der Saison verpasst. Dies kann durchaus ein kleiner Vorteil für uns sein. Im letzten Testspiel der Vorbereitung hat man kurzer Hand den englischen Zweitligisten FC Middlesborough mit 5:1 nach Hause geschickt. Unser VfL muss sich also in Acht nehmen vor einem starken und vor allem defensiv kompakten Gegner.

Auf in die neue Saison!