Blick über den Tellerrand: Deutsche Fußball-Ligen ohne Beteiligung der Elbestädter

Dec 7, 2019 - 11:21 AM hours
Ich hab' mir gestern das Eröffnungsspiel der RL West angeschaut. Dort trafen mit dem TSV Alemannia Aachen sowie dem Wuppertaler SV, zwei ehemalige Bundesligisten aufeinander. Der WSV gehörte dem Fußballoberhaus drei Spielzeiten (1972 bis 1975) an und die Alemannia brachte es sogar auf vier (1967 bis 1970 sowie 2006/07). Gleich in der Premierensaison 1972/73 belegte der WSV als Aufsteiger den vierten Platz und qualifizierte sich damit für den UEFA-Pokal. Die Alemannia wurde 1968/69 sogar Vizemeister hinter dem FC Bayern München. Allerdings reichte die beste Platzierung in der Vereinsgeschichte seinerzeit nicht für die Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb. Denn damals gab es neben dem seit der Saison 1955/56 ausgetragenen EP der Landesmeister und dem 1960/61 eingeführten EP der Pokalsieger, keinen weiteren Wettbewerb. Der UEFA-Cup wurde erst 1971/72 eingeführt.

Dennoch kam auch die Alemannia international zum Einsatz. Denn nach 1953 (1:2 gegen RW Essen) und 1965 (0:2 gegen Borussia Dortmund), erreichte Aachen 2004 zum dritten mal das Finale im DFB-Pokal. Dort verlor man zwar erneut mit 2:3 gegen den SV Werder Bremen. Da die Grün-Weißen allerdings gleichzeitig Deutscher Meister wurden, durfte Aachen im UEFA-Pokal an den Start gehen. Der Pokalsiegerwettbewerb war nach der Spielzeit 1998/99 eingestellt worden. Besonders beeindruckend war seinerzeit der Weg der Alemannia in das DFB-Pokalfinale. In der ersten Runde konnte sich der Zweitligist erst mit 3:4 im Elfmeterschiessen beim damals drittklassigen Regionalligisten FC Rot-Weiß Erfurt durchsetzen. In der zweiten Hauptrunde traf man dann am Tivoli auf den Bundesligisten TSV 1860 München. Auch hier fiel die Entscheidung zu Gunsten der Alemannia erst beim Showdown vom Punkt (5:4 i.E.). Im Achtelfinale kam man dann zu einem souveränen 0:5 Auswärtserfolg bei Eintracht Braunschweig, die in der damals noch drittklassigen RL Nord spielten. Ihr Meisterstück lieferte die Mannschaft allerdings im Viertelfinale ab, als man vor heimischen Publikum mit 2:1 gegen den FC Bayern München als Sieger vom Platz ging. Und in der Runde der letzten Vier konnte die Alemannia mit Borussia Mönchengladbach einen weiteren Bundesligisten aus dem Wettbewerb werfen. Die Partie endete mit 1:0. 2004/05 sorgte man dann im UEFA-Cup für Furore. Dort erreichte man das Sechzehntelfinale und bestritt dabei insgesamt 8 Spiele. Die Älteren unter euch werden sich bestimmt noch daran erinnern.

Mittlerweile ist die Alemannia in den Niederungen des Amateuerfußballs versunken und geht aktuell bereits in die elfte Saison in Serie in der RL West. Bis auf den Gewinn des Mittelrhein-Pokals in der Saison 2018/19, hatte der Verein in der letzten Dekade nicht mehr viel Grund zum Feiern. Auch wenn sich der ein oder andere Fußballfan in der Kaiserstadt wohl über den CL-Erfolg des FC Chelsea London in der 2020/21 gefreut haben dürfte. Denn den alles entscheidenden Siegtreffer zum 1:0 über Manchester City erzielte mit dem gebürtigen Aachener Kai Lukas Havertz ein Spieler, der in der Jugend seine Fußballschuhe für den TSV geschürt hat.

Doch nun zurück zur Aktualität. Seit der Saison 2018/19 sind aus der RL West der FC Viktoria Köln, SC Verl, Borussia Dortmund II, RW Essen sowie zuletzt Preußen Münster in die 3. Liga aufgestiegen. Und bis jetzt musste keiner dieser Meister absteigen. Das erhöht natürlich die Chancen für die ambitionierten Teams im Westen. Zum Favoritenkreis zählen neben Aachen und Wuppertal noch RW Oberhausen sowie der SV Rödinghausen (mit dem RWE-Rückkehrer Simon Engelmann). Darüber hinaus mischt meistens noch immer irgend eine Zweitvertretung ganz oben mit. Und viele haben da aktuell Schalke 04 auf der Rechnung, für die Pierre-Michel Lasogga auf Torejagd gehen wird. Auch Fortuna Köln traue ich durchaus eine gute Rolle zu. Evtl. kann auch Gladbach II (Vorjahresdritter) in den Titelkampf eingreifen.

Alemannia Aachen war mit durchschnittlich 9.162 Besuchern pro Heimspiel bereits in der letzten Saison der unangefochtene Zuschauerkönig unter den bundesweit 93 Regionalligisten. Und in den letzten Wochen wurde die Euphorie in der Stadt um den Verein immer größer. Die Fans wurden vorab aufgefordert alle in Gelb zum Eröffnungsspiel gegen den Wuppertaler SV zu kommen. Und genau das taten sie auch. Sage und schreibe 27.300 Zuschauer (davon 1.500 Anhänger des WSV), sorgten gestern für eine für Regionalligaverhältnisse überragende Kulisse. Zu Beginn gab es eine tolle Choreo der Fans und ab 19:30 Uhr rollte dann der Ball. Obwohl sich die beiden Mannschaften auf dem Platz weitgehend neutralisierten und es so gut wie keine Torchancen gab, feuerten die Schwarz-Gelben ihren Verein immer wieder mit "TSV, TSV.....-Sprechchören" an. Irgendwie kam mir das bekannt vor. Zwinkernd

Aachen ging durch ein Eigentor des WSV in der 20. Minute mit 1:0 in Führung. Und bis kurz vor dem Ende sah es auch ganz danach aus, als würde die Alemannia als Sieger vom Platz gehen. Aber in der Nachspielzeit bekam der WSV einen völlig unberechtigten Elfmeter zugesprochen, der zum 1:1 Ausgleich führte. Kurz danach fiel dann der Siegtreffer für die Wuppertaler. Der Schiedsrichter hat zwar seinen Fehler eingestanden, aber das hilft dem TSV jetzt auch nicht mehr weiter. Auf dem YT-Kanal von Sporttotal gibt es mittlerweile eine etwas mehr als acht Minuten lange Zusammenfassung der Partie. Dort könnt ihr euch neben der Choreo auch diese Szene mal selbst anschauen.

https://www.youtube.com/watch?v=X_i-JDIbo1M

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TSV 1860 München: DM: 1966
Pokalsieger: 1942,1964,1996 (HP), 2020 (LP)
1. FC Magdeburg: EP-Sieger: 08. Mai 1974
DDR-Meister: 1972,1974,1975
Pokalsieger: 7x, LP-Sieger: 11x, Drittligameister: 2018, 2022

This contribution was last edited by ScottishLion on Jul 29, 2023 at 11:07 AM hours
Nach 2996 Tagen Abstinenz ist es endlich wieder soweit: Der VfR Mannheim darf ein Ligaspiel in der Oberliga Baden-Württemberg bestreiten. Zum Auftakt der Saison 2023/2024 geht es am kommenden Samstag (15:30 Uhr) für den einzigen Oberliga-Vertreter aus dem Rhein-Neckar-Kreis zum FC 08 Villingen.

An diesem Wochenende startet die Oberliga Baden-Württemberg in die neue Saison. Und nachdem die Stuttgarter Kickers nach insgesamt fünf Spielzeiten in Serie 2022/23 endlich den Wiederaufstieg in die Regionalliga Südwest geschafft haben, fehlt der Liga nun das große Zugpferd der letzten Jahre. Auch wenn mit dem SSV Reutlingen sowie der SG Sonnenhof Großaspach, ein früherer Zweitligist (SSV) sowie ein ehemaliger Drittligakonkurrent des 1. FC Magdeburg (SG), am Start sind. Wie die Fans des ehemaligen Stuttgarter Bundesligisten und Deutschen Vizemeister von 1908 in der Zeit der Fünftklassigkeit ihrem Verein die Treue gehalten haben, ist absolut herausragend: ENTWICKLUNG DER BESUCHERZAHLEN.

Während der Aufstieg der Kickers bundesweit für Schlagzeilen sorgte, hat sich mit dem Freiburger FC, eine andere ehemalige Größe des Deutschen Fußballs, nach der letzten Spielzeit still und leise aus der OL Baden-Württemberg verabschiedet. Die Breisgauer, die im Gegensatz zu ihrem mittlerweile übermächtigen Lokalrivalen SC Freiburg mit der Deutschen Meisterschaft von 1907 sogar einen bedeutenden Titel vorweisen können und zwischen 1977 und 1982 in der 2. Bundesliga am Start waren, stiegen mit 18 Punkten aus 34 Spielen als abgeschlagener Tabellenletzter, in die sechstklassige Verbandsliga Südbaden ab. Dafür schaffte mit dem Meister der Verbandsliga Nordbaden, dem VfR Mannheim, ein anderes ehemaliges Schwergewicht des Deutschen Fußballs nach acht schier endlosen Jahren, die Rückkehr in die Oberliga BW. Der am 1. August 1896 gegründete VfR Mannheim, war lange Zeit sogar die Nummer eins im Mannheimer Fußball. Den größten Erfolg feierte der Verein am 10.Juli 1949, als man im Finale um die Deutsche Meisterschaft vor 92.000 Zuschauern, Borussia Dortmund besiegte. Dabei gingen die Schwarz-Gelben 2x in Führung. Erst in der 85. Spielminute gelang dem VfR der Ausgleich. Und in der Verlängerung schoss dann Ernst Löttke in der 108. Minute mit seinem Treffer zum 3:2 Endstand die Mannheimer zum Titel. Löttke hatte zuvor auch schon den Ausgleich zum zwischenzeitlichen 1:1 in der 74. Minute erzielt. Das letzte mal dass der VfR zumindest drittklassig war, liegt mittlerweile schon lange zurück. Das war in der Saison 2001/02, in der damaligen Regionalliga Süd. In dieser Spielzeit absolvierte übrigens Waldhof Mannheim seine vorletzte Saison in der 2. Bundesliga. 2002/03 stieg man dann ab und träumt seitdem von der Rückkehr in die zweithöchste Spielklasse.

Bevor ich mich am 7.8.2015 bei tm angemeldet habe, war der VfR für mich ein völlig unbeschriebenes Blatt. Erst hier wurde ich durch den User @michrasman auf den Verein aufmerksam. Denn dieser trug das Wappen des VfR Mannheim und war oft im Forum des TSV 1860 München anzutreffen. Meistens ist er an den jeweiligen Spieltagen aktiv gewesen. Doch obwohl ich in zahlreichen Foren bei tm unterwegs bin, ist mir leider schon sehr lange kein Beitrag mehr von ihm untergekommen. Aber ich bin mir sicher, dass er sich über den Aufstieg des VfR gefreut hat. smile

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TSV 1860 München: DM: 1966
Pokalsieger: 1942,1964,1996 (HP), 2020 (LP)
1. FC Magdeburg: EP-Sieger: 08. Mai 1974
DDR-Meister: 1972,1974,1975
Pokalsieger: 7x, LP-Sieger: 11x, Drittligameister: 2018, 2022
Hauptsponsor peilt die 2. Bundesliga an - "Große Erfolgsgeschichte schreiben"

Beim KFC Uerdingen ist eine Woche vor dem Ligastart Euphorie zu spüren. 1000 Dauerkarten hat der Oberligist verkauft. Nun meldet sich der Hauptsponsor mit seinen Zielen zu Wort.

Zitat von reviersport
Die Fans hätten nach den Worten Schürmanns in der jüngeren Vergangenheit eine harte Zeit durchgemacht. Doch nach der Sanierung der Grotenburg werde es in dieser Saison wieder ein echtes Fan-Erlebnis mit mehr als 10.000 Zuschauern geben können.

Als der DFB-Pokalsieger von 1985 und langjährige Bundesligist (insgesamt 14 Spielzeiten), vor einigen Jahren noch mit dem 1. FC Magdeburg in der 3. Liga spielte, musste der Verein seine "Heimspiele" bekanntlich immer in anderen Stadien austragen. Diese Zeiten sind mittlerweile - zum Glück für die Krefelder - vorbei. Und das macht sich auch an den Zuschauerzahlen bemerkbar. So kam der KFC in der Saison 2018/19 in Liga 3 auf einen Schnitt von 4.164 Besuchern pro "Heimpartie". Die beiden Spielzeiten danach, kann man aufgrund von Corona nicht berücksichtigen. Nach dem Abstieg in die RL West waren es 2021/22 nur noch 1.024. Aber mit der Rückkehr in die Grotenburg, brachte man es dann in der letzten Spielzeit in der Oberliga Niederrhein schon wieder auf 1.922. Und damit belegte man hinter den Stuttgarter Kickers (3.456), den zweiten Platz im bundesweiten Ranking der Oberligisten. Zur besseren Einordnung sei hier noch erwähnt, dass der letztjährige Meister und Aufsteiger in die RL West, die SSVg Velbert 02, als Nummer 2 in der Z-tabelle "nur" auf 510 kam. Und der Schnitt der OL Niederrhein lag bei 306. Dass der KFC Uerdingen 05 in der abgelaufenen Saison mit 22 Punkten Rückstand auf Velbert nur den 6. Platz belegte, wertet die Besucherzahlen noch zusätzlich auf.

Da aus der OL Niederrhein aber jeweils nur der Meister aufsteigt, würde ich mich als Hauptsponsor mit Aussagen in Richtung 2. Bundesliga noch etwas zurücknehmen. Denn aktuell ist man - frühere Erfolge hin oder her - nur fünftklassig und muss erst einmal die Rückkehr in die RL West schaffen. Der Weg in den Profifussball ist also noch ziemlich weit. Vom Reden alleine, ist noch niemand aufgestiegen. Nichts desto trotz bin ich gespannt, wie sich unser ehemaliger Konkurrent in dieser Spielzeit schlagen wird. Und das mich dabei natürlich neben den sportlichen Ergebnissen auch die weitere Entwicklung der Besucherzahlen interessiert, wird wohl niemanden von euch wirklich überraschen. grins

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TSV 1860 München: DM: 1966
Pokalsieger: 1942,1964,1996 (HP), 2020 (LP)
1. FC Magdeburg: EP-Sieger: 08. Mai 1974
DDR-Meister: 1972,1974,1975
Pokalsieger: 7x, LP-Sieger: 11x, Drittligameister: 2018, 2022
Der SV Darmstadt 98 setzt auch weiter auf Torsten Lieberknecht und hat das noch bis 30. Juni 2025 laufende Arbeitspapier des früheren langjährigen Trainers von Eintracht Braunschweig, bis Sommer 2027 ausgedehnt:

https://www.kicker.de/absolutes-privileg-darmstadt-98-verlaengert-vorzeitig-mit-lieberknecht-962749/artikel

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TSV 1860 München: DM: 1966
Pokalsieger: 1942,1964,1996 (HP), 2020 (LP)
1. FC Magdeburg: EP-Sieger: 08. Mai 1974
DDR-Meister: 1972,1974,1975
Pokalsieger: 7x, LP-Sieger: 11x, Drittligameister: 2018, 2022
Der FSV Zwickau ist weiter von der Insolvenz bedroht, scheint seiner Rettung aber näherzukommen. Doch nebenbei gilt es für den Regionalligisten auch, einen konkurrenzfähigen Kader auf die Beine zu stellen. Ob das gelingt, bleibt fraglich.

Zitat von kicker.de
Die Crowdfunding-Aktion "Fußball gehört den Fans" überschritt bereits nach drei Wochen die Auszahlungsschwelle von 250.000 Euro. Neben Dynamo, das für ein Benefizspiel in Zwickau-Eckersbach gastierte, unterstützen der 1. FC Magdeburg, Borussia Neunkirchen, Rot-Weiss Essen, der SSV Reutlingen 05, der VfB Lübeck und aus Österreich der SV Austria Salzburg die Aktion.

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TSV 1860 München: DM: 1966
Pokalsieger: 1942,1964,1996 (HP), 2020 (LP)
1. FC Magdeburg: EP-Sieger: 08. Mai 1974
DDR-Meister: 1972,1974,1975
Pokalsieger: 7x, LP-Sieger: 11x, Drittligameister: 2018, 2022
Quelle: www.mdr.de
Die Hoffnungen der NOFV-Regionalligisten auf einen in der Zukunft dauerhaft sicheren Aufstiegsplatz in die 3. Liga haben sich einstweilen zerschlagen. Die Vereine reagieren größtenteils mit Unverständnis.

Zitat von www.mdr.de
Und wie reagieren die Vereine auf die Entwicklung? Almedin Civa, Trainer des 1. FC Lok Leipzig, nimmt kein Blatt vor den Mund. Für ihn sei das Thema einfach nur "lächerlich": "In England gibt es 24 Vereine in der 3. Liga und in Deutschland schaffen wir es nicht mit 22 Vereinen, reden aber davon, dass wir die stärkste 3. Liga auf der Erde haben." Er sieht das Problem nicht beim NOFV, sondern in der ganzen gesellschaftlichen Entwicklung. Jeder denke nur an sich und seinen Vorteil. Von Solidarität keine Spur: "Man redet in Deutschland sehr viel, aber Taten kommen nicht."

Ich bin - wegen der Fanszene - wahrlich kein Fan von Lok Leipzig. Aber diese Aussage von Almedin Civa, kann ich 1 zu 1 unterschreiben. Auch für mich ist es absolut nicht nachvollziehbar, dass eine so große Fußballnation wie Deutschland mit 84,4 Millionen Einwohnern und jeder Menge toller Traditionsvereine nicht bereit ist, die 3. Liga auf 22 Vereine aufzustocken. England hat gerade mal 56 Millionen und leistet sich eine drittklassige Staffel mit 24 Klubs.

Und egal was da auch immer wieder an Gegenargumenten ins Feld geführt wird: Letztlich geht es doch fast allen Vereinen in den ersten drei deutschen Profiligen nur darum, den Status Quo aus eigenem Interesse beizubehalten. Dabei wären 5 Absteiger bei einer 22-er Liga m.E. durchaus zu verkraften. Aber wehe einer dieser Klubs landet dann plötzlich selbst mal wieder unerwartet in der Regionalliga: Dann ist das Gejammer groß.

Das die Vertreter der Teams aus der RL West und RL Südwest mit der aktuellen Regelung vollkommen zufrieden sind, braucht keinen zu wundern. Immerhin haben ja beide Staffeln mittlerweile einen garantierten Aufsteiger. Und da offensichtlich auch der Norden keinen Handlungsbedarf sieht, wird sich da auf absehbare Zeit leider nichts mehr ändern. Bayern mit seiner Vielzahl von Vereinen für welche die Regionalliga ohnehin das Höchste der Gefühle ist, kann auch noch einigermaßen damit leben. Der große Verlierer ist und bleibt aber die RL Nordost. Diese ist gespickt mit großen Traditionsvereinen der ehemaligen DDR. Und als wenn es nicht schon gereicht hätte dass man bei der Wiedervereinigung im Fußball - und das sage ich als Bayer - die Klubs aus der DDR massiv benachteiligt hat (nur die Platzierung in der letzten Saison im Osten wurde für die Eingruppierungen herangezogen), gibt es auch bei dieser aktuellen Thematik keine Bereitschaft, das Wort "Solidarität" mit Leben zu erfüllen.

Als Anhänger des 1. FC Magdeburg können wir diese ganzen Diskussionen eigentlich recht entspannt verfolgen. Denn zum Glück spielen die Elbestädter mittlerweile in der 2. Bundesliga. Aber wenn ich mir vorstelle, dass der Club aktuell in der RL Nordost am Start wäre, dann hätte ich jetzt einen noch dickeren Hals, als ich ihn aufgrund meines Gerechtigkeitsempfindens bereits habe. ugly

Edith:
Apropos Ligengöße: Die Bundesliga und die 2. Liga könnten m.E. beide durchaus 20 Vereine verkraften. Dafür würde es bei mir jeweils drei Direktabsteiger geben. Mit so einer Regelung könnte man sicher auch den Drittligisten eine 22-er Liga schmackhaft machen. Aber auch in Liga 1 und 2 will niemand den Kuchen der TV-Gelder auf noch mehr Mannschaften aufteilen. Womit wir wieder beim Thema der fehlenden Solidarität wären.

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TSV 1860 München: DM: 1966
Pokalsieger: 1942,1964,1996 (HP), 2020 (LP)
1. FC Magdeburg: EP-Sieger: 08. Mai 1974
DDR-Meister: 1972,1974,1975
Pokalsieger: 7x, LP-Sieger: 11x, Drittligameister: 2018, 2022

This contribution was last edited by ScottishLion on Aug 16, 2023 at 5:46 PM hours
Zitat von ScottishLion
Quelle: www.mdr.de
Die Hoffnungen der NOFV-Regionalligisten auf einen in der Zukunft dauerhaft sicheren Aufstiegsplatz in die 3. Liga haben sich einstweilen zerschlagen. Die Vereine reagieren größtenteils mit Unverständnis.

Zitat von www.mdr.de

Und wie reagieren die Vereine auf die Entwicklung? Almedin Civa, Trainer des 1. FC Lok Leipzig, nimmt kein Blatt vor den Mund. Für ihn sei das Thema einfach nur "lächerlich": "In England gibt es 24 Vereine in der 3. Liga und in Deutschland schaffen wir es nicht mit 22 Vereinen, reden aber davon, dass wir die stärkste 3. Liga auf der Erde haben." Er sieht das Problem nicht beim NOFV, sondern in der ganzen gesellschaftlichen Entwicklung. Jeder denke nur an sich und seinen Vorteil. Von Solidarität keine Spur: "Man redet in Deutschland sehr viel, aber Taten kommen nicht."

Ich bin - wegen der Fanszene - wahrlich kein Fan von Lok Leipzig. Aber diese Aussage von Almedin Civa, kann ich 1 zu 1 unterschreiben. Auch für mich ist es absolut nicht nachvollziehbar, dass eine so große Fußballnation wie Deutschland mit 84,4 Millionen Einwohnern und jeder Menge toller Traditionsvereine nicht bereit ist, die 3. Liga auf 22 Vereine aufzustocken. England hat gerade mal 56 Millionen und leistet sich eine drittklassige Staffel mit 24 Klubs.

Und egal was da auch immer wieder an Gegenargumenten ins Feld geführt wird: Letztlich geht es doch fast allen Vereinen in den ersten drei deutschen Profiligen nur darum, den Status Quo aus eigenem Interesse beizubehalten. Dabei wären 5 Absteiger bei einer 22-er Liga m.E. durchaus zu verkraften. Aber wehe einer dieser Klubs landet dann plötzlich selbst mal wieder unerwartet in der Regionalliga: Dann ist das Gejammer groß.

Das die Vertreter der Teams aus der RL West und RL Südwest mit der aktuellen Regelung vollkommen zufrieden sind, braucht keinen zu wundern. Immerhin haben ja beide Staffeln mittlerweile einen garantierten Aufsteiger. Und da offensichtlich auch der Norden keinen Handlungsbedarf sieht, wird sich da auf absehbare Zeit leider nichts mehr ändern. Bayern mit seiner Vielzahl von Vereinen für welche die Regionalliga ohnehin das Höchste der Gefühle ist, kann auch noch einigermaßen damit leben. Der große Verlierer ist und bleibt aber die RL Nordost. Diese ist gespickt mit großen Traditionsvereinen der ehemaligen DDR. Und als wenn es nicht schon gereicht hätte dass man bei der Wiedervereinigung im Fußball - und das sage ich als Bayer - die Klubs aus der DDR massiv benachteiligt hat (nur die Platzierung in der letzten Saison im Osten wurde für die Eingruppierungen herangezogen), gibt es auch bei dieser aktuellen Thematik keine Bereitschaft, das Wort "Solidarität" mit Leben zu erfüllen.

Als Anhänger des 1. FC Magdeburg können wir diese ganzen Diskussionen eigentlich recht entspannt verfolgen. Denn zum Glück spielen die Elbestädter mittlerweile in der 2. Bundesliga. Aber wenn ich mir vorstelle, dass der Club aktuell in der RL Nordost am Start wäre, dann hätte ich jetzt einen noch dickeren Hals, als ich ihn aufgrund meines Gerechtigkeitsempfindens bereits habe. ugly

Edith:
Apropos Ligengöße: Die Bundesliga und die 2. Liga könnten m.E. beide durchaus 20 Vereine verkraften. Dafür würde es bei mir jeweils drei Direktabsteiger geben. Mit so einer Regelung könnte man sicher auch den Drittligisten eine 22-er Liga schmackhaft machen. Aber auch in Liga 1 und 2 will niemand den Kuchen der TV-Gelder auf noch mehr Mannschaften aufteilen. Womit wir wieder beim Thema der fehlenden Solidarität wären.


Dein Ansatz ist nicht schlecht. Aber lass dann doch noch mal 2-3 Retorten-Klubs dazukommen, anstatt eben der von dir aufgeführten Traditionsvereine. Das möchte dann nun aber auch wirklich keiner mehr.

Alles zum Thema 3. Liga und RL bin ich komplett bei Dir. Ist einfach ein komplettes Unding.
Alleine diese verhältnismäßig komplizierte Aufstiegsregelung der Regionalliga (bspw. im Gegensatz zu: 3 Auf- und 3 Absteiger) lässt mich kopfschüttelnd zurück. Wenn ich so arbeiten würde, wie derjenige, der sich das ausgedacht hat, ….
Und beim DFB klopfen Sie sich wahrscheinlich noch auf die Schulter - klasse Idee!

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+++ FUSSBALLCLUB MAGDEBURG +++
Schon bedauerlich, dass man sich auf keine bessere Lösung einigen konnte und somit bleibt der Status Quo erhalten. Über Jahre wird nun schon versucht, diesen Wettbewerbsnachteil der Staffeln ohne direkten Aufstiegsplatz zu beseitigen. Aber keiner rückt vom eigenen Standpunkt ab und lässt sich auf Kompromisse ein, um ein neues System zu etablieren, von dem man auf lange Sicht profitiert. Das könnte man wirklich eins zu eins auf aktuelle gesellschaftliche Debatten übertragen. Bleiben wir aber mal bei diesem Thema.

Zitat Hermann Winkler: "Der Regionalverband Nord hat nein gesagt. Ihnen reicht die Regelung, dass man alle drei Jahre direkt aufsteigt und wir uns immer abwechseln."

Logisch, dass bei den Vereinen im Norden weniger Bereitschaft für Veränderungen besteht, denn kaum einer hat dort Ambitionen, geschweige denn die strukturellen Voraussetzungen, um einen Drittliga-Aufstieg anzustreben. Das sieht bei den Vereinen im NOFV-Bereich anders aus. Cottbus, Chemnitz, Erfurt, Jena und sicherlich bald auch wieder Zwickau wollen unbedingt nach oben, weil sie die Anforderungen der 3. Liga kennen und sie leichter erfüllen könnten als sämtliche Vereine in der Nord-Staffel. Nachvollziehbar, dass man sich dort mit dem aktuellen Modus zufrieden gibt und keine Zugeständnisse machen will. Dennoch wäre eine Solidarität mit den Interessen und Bedürfnissen der Ostvereine wünschenswert.

Gleiches gilt für eine mögliche Aufstockung der 3. Liga. Die Medienerlöse müssten auf mehr Vereine aufgeteilt werden, es gäbe vier Termine zusätzlich im Spieljahr und fünf Absteiger. Allesamt keine utopischen Forderungen, aber im Zweifel bleibt man doch lieber bei dem, was man hat. Wir können uns wirklich glücklich schätzen, dass Schork und Titz uns vor zwei Jahren vor dem Abstieg in die Regionalliga bewahrt haben. Denn bevor Titz das Traineramt übernahm, standen wir mit anderthalb Beinen bereits in der vierten Liga.

Ich hoffe dennoch, dass sich der NOFV weiterhin für eine Reform einsetzt. Bis dahin bleibt den Vereinen nichts anderes übrig, als alles dafür zu tun, die Relegation zu meistern. So sieht es auch der NOFV-Chef:

"Zur Wahrheit gehört aber auch, dass wir die letzten drei Relegationsspiele verloren haben. Wir müssen sportlich stärker werden mit unseren Mannschaften. Das ist das große Ziel."
This contribution was last edited by becks_fan93 on Aug 17, 2023 at 1:17 PM hours
Vilzings Keeper macht das Rennen: 90-Meter-Hammer von Maxi Putz zum „Tor des Monats“ gekürt
Der Treffer bekam sogar Stimmen aus Südkorea.

Auf dem Youtube-Kanal des Bayerischen Fußball-Verband gibt es ein Interview mit dem Torhüter, in dem auch der Treffer noch einmal zu sehen ist. Maxi Putz ist erst der elfte Torhüter, der diese Auszeichnung erhalten hat. Herzlichen Glückwunsch! cool

https://www.youtube.com/watch?v=6snH9MB8Ras

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TSV 1860 München: DM: 1966
Pokalsieger: 1942,1964,1996 (HP), 2020 (LP)
1. FC Magdeburg: EP-Sieger: 08. Mai 1974
DDR-Meister: 1972,1974,1975
Pokalsieger: 7x, LP-Sieger: 11x, Drittligameister: 2018, 2022
Quelle: www.fupa.net
"Für eine weltoffene Stadt Magdeburg mit gelebter Integration"
Der im März 2022 gegründete FC International, bestreitet heute dass erste Pflichtspiel der Vereinsgeschichte. Gegner in der Stadtliga Magdeburg ist der SV Beyendorf.

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TSV 1860 München: DM: 1966
Pokalsieger: 1942,1964,1996 (HP), 2020 (LP)
1. FC Magdeburg: EP-Sieger: 08. Mai 1974
DDR-Meister: 1972,1974,1975
Pokalsieger: 7x, LP-Sieger: 11x, Drittligameister: 2018, 2022
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