DFB-Pokal: Eintracht Braunschweig - Borussia Dortmund

Drei Wünsche
1. Bitte keine 3er bzw. 5er Kette
2. Bitte Fabio Kaufmann auf seiner rechten Außenbahn und Bär auf links , sowie ohne Kroos und Abdullahi
3. Bitte ein achtbares Ergebnis nochmal alles raushauen für uns leidgeprüften FANS

Wie kann man den bisherigen Spielverlauf bloß negativ sehen? Was haben einige hier denn bitte erwartet? Man spielt als Aufsteiger in die 2. Liga gegen einen Anwärter auf den Titel und hält seinen Möglichkeiten entsprechend ganz gut mit. Das meiste wird sehr gut weg verteidigt und man hatte auch schon seine Chancen. Das Tor war mehr Glück für Dortmund als Unvermögen von Braunschweig, weil Hummels der Ball einfach vor die Füße springt. Ansonsten ist man voll im Soll

Sorry, aber das war für mich eher ein besseres Testspiel. Dortmund reichte eine unterdurchschnittliche Leistung mit einer besseren B-Elf. Wir kriegen wieder mit der ersten Chance einen rein und sind bis auf eine Ausnahme komplett harmlos. Die Wechsel von DM sind für mich symbolisch für das gesamte Spiel: Mutlos. Vielleicht will man sich lieber an der knappen Niederlage hochziehen.

Ich bin überzeugt davon, dass Dortmund mit der Leistung gegen ein besseren Zweitligisten arge Probleme bekommen hätte. Aber um uns zu schlagen, dafür braucht man derzeit nicht viel.

Ich kann die Forderungen nach einem Sieg gegen den BVB hier nicht verstehen. Auf welchem Planeten leben einige hier? Das war ne gute Leistung.

Ja, ich hatte mir hinten raus auch mehr Mut erhofft...aber man muss auch die derzeit nicht so einfache Lage der Eintracht in Betracht ziehen.
Und wer hier ernsthaft fordert, gegen einen angeschlagenen BVB unbedingt die Chance aufs Weiterkommen zu fordern, hat ja sowas von null Ahnung von Fußball. Technisch ist der BVB selbst für viele andere Bundesligisten ne andere Liga.

Das war defensiv insgesamt sehr gut, und wäre Koby nicht weiterhin so wirkungslos, hätte die Eintracht auch ein Scharnier in Richtung Offensive gehabt.

Wydra, Nikolaou, Wiebe und sogar Schlüter waren heute insgesamt sehr gut.

Bester Mann für mich war aber Kammerbauer! Super Zweikampfführung und intelligentes Passspiel. War sehr positiv überrascht von ihm.

Dortmund hat 23 Fouls gemacht, Eintracht 10. Das illustriert das Problem deutlich. Warum spielt der Champions-League-Teilnehmer so viel aggressiver als der vom Abstieg bedrohte Zweitligist? Warum haben wir nicht drei oder fünf gelbe Karten mehr als Dortmund? Warum ist man nicht an die absolute Schmerzgrenze gegangen? Was gab es denn bitteschön zu verlieren?
Paderborn hat gegen Union, Ulm gegen Schalke und Fürth gegen Hoffenheim mehr in die Waagschale geworfen, und wir haben auch noch gegen eine Mannschaft gespielt, die bekannt für ihr Motivationsproblem und ihre Larifari-Kultur ist.
Das war eins der wichtigsten Spiele in der Karriere einiger Spieler und hätte eins für die Vereinsannalen werden können. Stattdessen wird es halt passend eingerahmt zwischen einer Niederlage gegen Greuther Fürth und einer anstehenden Niederlage gegen Erzgebirge Aue.
Die Einstellung von Wydra hätte dem Rest auch gut getan. Selbst Sky findet, dass mehr drin gewesen wäre.

Ach Leute. Ich möchte gar nicht viel schreiben, aber wenn ich hier von einem "Motivationsproblem" lese und dem Anspruchsdenken, man müsste sich gegen Dortmund jetzt richtig reinhängen, was man anscheinend anhand von Foulspielen und gelben Karten sinnvoll messen könnte, dann, ja ...

Muss ich an dieser Stelle mal anmerken, wie sich der Fußball doch insgesamt gewandelt hat, seitdem Graf, Rische und Co. ein 0:1 gegen den großen BVB im DFB-Pokal gedreht haben. Wo soll ich anfangen? Der BVB war 2005 nicht annähernd das was er heute ist und die Schere zwischen Arm und Reich lag vor rund 15 Jahren noch nicht so extrem auseinander wie das heute der Fall ist.

In der Jugendarbeit gab es keine "Superfreaks" wie Bellingham, Reyna oder Moukoko, die mit 16-17 als weltweite Top Talente debütieren und mehr Bundesliga-Einsätze vor ihrem 18. Geburtstag haben werden, als der durchschnittliche Eintracht-Star am letzten Tag seiner Karriere.

Jedenfalls ...

Begab ich mich heute mit dem Gefühl vor den Fernseher, ein 0:5 oder gar eindeutigeres Ergebnis erwarten zu können. Die Erwartungshaltung gemäß der Marktwertunterschiede, der Qualität des Kaders und den üblichen Ergebnissen, wenn der BVB mit Spiel-Laune mal eben andere Erstligisten wie Köln in ähnlicher Manier zerlegt, war einfach realistisch.

Und letztendlich freue ich mich dann, wenn wir nicht nur defensiv erfolgreicher wegkommen als in den meisten Liga-Spielen, sondern wir auch noch unglücklich durch einen Standard das Gegentor bekommen, den es nicht hätte geben dürfen.

Das war heute im Kollektiv ein gestärkter Auftritt und eine zufriedenstellende Reaktion auf das Fürth-Spiel. Schlüter, oder auch Schlütinho wie er heute nach seinem Dribbling vor dem an ihm nicht gegebenen Foul kurz vor dem Dortmunder Strafraum heißen könnte, machte für mich das beste Spiel im BTSV-Trikot. Das wohlgemerkt bei Gegenspielern wie Reyna und Sancho.

Die Viererkette wirkte wesentlich kompakter und bei den langen Bällen profitierten wir davon keinen 3. Innenverteidiger im tiefen Raum als nicht vorhandene Anspielstation zu verlieren. Durch Bär hatten wir 2 Tore auf dem Fuß und verlieren letztendlich unglücklich, für mich im Gesamtbild "vor großer Kulisse", denn auf diese Spiele fallen immer ein wenig mehr Augen als auf den üblichen Liga-Alltag, haben wir uns ganz gut verkauft.

Wenn man Fan des Underdog ist und gegen den Goliath spielt, darf man nicht zuviel erwarten, wenn man rational an die Sache herangeht. Da man aber Fan ist, spielen Emotionen und Hoffnung mit, der Übermannschaft doch irgendwie ein Bein zu stellen, vielleicht eine glückliche Situation, ein Elfmeter oder ein abgefälschter Ball.

Nach einem etwas schwächeren Start in die Partie, hat sich die Eintracht im Rahmen ihrer Möglichkeiten gesteigert und ein ziemlich gutes Spiel abgeliefert. Dafür gebührt der Mannschaft der notwendige Respekt. Man merkt nicht unerwartet natürlich die limitierte Technik und auch das geringere Tempo. Dortmund, sicher geschwächt und aktuell nicht in Hochform, ist aber immer noch Dortmund.

Ärgerlich ist, dass der Freistoß, der zum frühen Tor führte, kein Foul von Wiebe war. Allerdings gab es auch andere Situationen, gerade in der 1. Hz., rund um den Strafraum, die zu unnötigen Freistößen (z.B. Ben Balla) und damit zu gefährlichen Situationen führten. Dies kennen wir auch aus der Liga, ist nicht immer zu verhindern, aber sicher in einigen Fällen. Da muss man cleverer sein.

Insgesamt kann man dem Team keinen Vorwurf machen. Ich hatte allerdings den Eindruck, dass die Spieler in der einen oder anderen Situation etwas mutiger nach vorne hätten spielen können, so hatte es Meyer ja auch angekündigt. So wie es in der Aktion mit Abdullahi und Bär erfolgte als Abdullahi eben mal konsequent in die Spitze ging und nicht zurückspielte. Vielleicht wäre da noch etwas mehr drin gewesen, nicht nur, wenn das 1:1 gefallen wäre, in dieser Situation fehlte auch einfach das notwendige Glück.

Alle Spieler haben wirklich ihr bestes gegeben, Lauf- und Kampfbereitschaft war da, sogar der von mir häufig kritisierte Schlüter hat ein ordentlichen Auftritt gehabt. Enttäuscht hat mich lediglich Kobylanski, der sich fast nur versteckt hat, seine Pässe waren auch nur Alibipässe.

Mit diesem respektablen Auftritt, für den man sich aber nichts kaufen kann, kann man sich erhobenen Hauptes in die verdiente kurze Winterpause verabschieden, die hoffentlich die notwendige Frische zurückbringt.

P.S.: ich wundere mich wie unterschiedlich dieses Spiel gewertet wird.

P.S. 2: der schon häufiger als möglicher Neuzugang gewünschte Tigges hat mich heute eher nicht überzeugt.

Und Effe hatte nur beim ersten mal Recht. Nämlich als Tigges vor Wydra hochspringt. Da habe ich mich auch gewundert. Die anderen Fouls bei denen Effe gemeckert hat, waren auch Fouls. Ist auch eine interessante Art der Art der Doppelmoral, aus dem Spiel so gut wie nichts hinzubekommen, in Folge einen absolut unberechtigten Freistoß in Führung zu gehen und dann noch anmerken, dass die Spieler der Eintracht schnell fallen.

Ohne den Freistoß wäre das Spiel vermutlich in die Verlängerung gegangen.