Borussia Mönchengladbach beobachtet Daichi Kamada

Finde das Gerücht jetzt garnicht so abwegig. Kamada wird selber gemerkt haben, das die Schuhe CL und/oder Rom eine gute Nummer zu groß sind. Ich möchte ihm damit garnicht die individuelle Klasse absprechen. Aber so wie ich ihn in Erinnerung habe, lebte er vom Kollektiv sowie der Harmonie im und um den Verein. Und genau das kann Gladbach liefern. Anschluß an die japanische Gemeinde in Düsseldorf und Führungsspieler einer durchaus ambitionierten, jungen Mannschaft. Kommt halt wie immer darauf an, was sein Ziel ist: Geld oder daran Teil haben, vielleicht etwas Bedeutendes mit aufbauen. Seine Fähigkeiten könnte man in Gladbach sicher sehr gut gebrauchen.

Vielleicht kommt er als Japaner ja auch mit der italienischen bzw. südländischen Kultur und Mentalität nicht so gut zurecht und möchte deswegen zurück nach Deutschland. Glaube dahingehend sind wir doch etwas näher an Japan dran als die Römer. Könnte mir vorstellen, dass in dem Zusammenhang auch fehlende Überzeugung mit dafür verantwortlich war, dass er bei Lazio nur so einen kurzen Vertrag unterschrieben hat. So nach dem Motto: "Okay, ich gebe dem Ganzen eine Chance, möchte mir aber die Option offen halten, nach einem Jahr wieder zu gehen."

Insofern könnte ich mir auf jeden Fall einen Wechsel zurück nach Deutschland vorstellen. Die Frage ist dann eben, was für Aspekte sonst noch entscheidend sind — verdient er lieber bei uns etwas weniger und spielt vorerst nicht international, ist dafür aber tendenziell gesetzt, oder geht er lieber mit mehr Geld und Aussicht aufs internationale Geschäft als Ergänzungsspieler zum BVB, so wie es ja irgendwo hier im Forum hieß.
Denke dass wir dann sportlich derzeit eher seine Kragenweite sind bzw. dass sich in der Bundesliga nicht viele vergleichbare Optionen bieten. Denke da noch an Clubs wie Wolfsburg, Hoffenheim, Freiburg oder Stuttgart, wobei ich deren Bedarf schlecht einschätzen kann. Für Leverkusen oder Leipzig geschweige denn Bayern kommt Kamada aber sicher nicht in Frage. Bei uns könnte eben noch die Nähe zur japanischen Community in Düsseldorf dafür sprechen.

Für mich ein klarer Trollversuch. Kamada passt ganz hervorragend nach Gladbach - das sage ich als völlig Unbeteiligter.

Auch die Aussage "ein paar Schubladen drüber" ist natürlich totaler Nonsens. Gladbach hat mit Itakura, Koné und mittlerweile auch Reitz schon vielversprechende Spieler, die ich vom Standing her auf einer Ebene mit Kamada einordnen würde. Kamadas großer Vorteil ggü den vorgenannten Spielern sind natürlich seine beiden Titel mit der Eintracht. Ansonsten halt ein feiner Fußballer, der über das Kollektiv kommt. Wenn es bei Gladbach läuft, dann halt auch übers Kollektiv - demzufolge erstmal ein guter fit für mich. Den Bedarf im offensiven Zentrum sehe ich bei Gladbach durchaus und Kamada vereint viele Fähigkeiten auf dieser Position. Ich persönlich würde mich freuen, wenn Kamada wieder in der Bundesliga kicken würde.

Ich weiß nicht, ob introvertiert das richtige Wort ist oder es vollumfassend beschreibt. Ich glaube Daichi ist ein wenig "eigen", so würde ich zumindest meine Eindrücke aus seinen Jahren hier beschreiben und dies passt irgendwo auch zu Aussagen wie der folgenden:

"Wer denkt, die beiden Japaner Makoto Hasebe und Daichi Kamada seien die dicksten Kumpels, nur weil sie eine landsmannschaftliche Verbindung fernab der Heimat eint, der irrt. »Wir sprechen nicht so viel miteinander, er geht seinen eigenen Weg«, erzählt der 37 Jahre alte Eintracht-Wortführer Hasebe über seinen fast 13 Jahre jüngeren Landsmann" (Quelle).

Makoto Hasebe ist ein unglaublich höflicher Mensch, sodass ich die Aussage hier als etwas milder formuliert verstehen würde. Wie andere schon geschrieben haben, ist Daichi ein genialer Spieler, der aber in einem nicht funktionierenden Team (mMn) untergeht, weil er auch einfach nicht so der Teamplayer ist. Nachweis hierfür bspw. das 0:2 in BARCELONA, wo er sich über ein fehlendes Abspiel beschwert, nachdem der Ball von Borre bereits im Tor ist, statt mit der Mannschaft zu jubeln (siehe Youtube ab 2:10).

Mir würden noch 1-2 mehr solcher Beispiele aus Interviews einfallen, aber ich glaube bei Kamada bekommt man einerseits einen sehr sehr guten Spieler, aber andererseits einen schwierigen Charakter, was aus meiner Sicht nur von einem guten Team mit einem guten Spirit aufgefangen werden kann, bei dem er in seiner Art und Weise akzeptiert ist.