2. Spieltag: Karlsruher SC - VfL Bochum

„Du bist keine Weltstadt, auf deiner Königsallee finden keine Modenschaue statt. Hier, wo das Herz noch zählt, nicht das große Geld. Wer wohnt schon in Düsseldorf? Bochum, du bist das Himmelbett für Tauben, und ständig auf Koks. Hast im Schrebergarten deine Laube, machts mit nem Doppelpass, jeden Gegner nass, du und dein VfL.“

So singt es jedenfalls der Grönemeyer. Und wenn es einer wissen muss, dann ja der, oder? Dabei ist es ja schon so, dass der KSC und unser kommender Gegner, der VfL Bochum 1848, gerade ein gemeinsames Liedchen singen können: Auf beiden Seiten spielt ein von Union Berlin umworbener Schrank, den der jeweilige Verein nicht für die niedrigen Angebote aus der Hauptstadt ziehen lassen möchte. Der einzige Unterschied ist: Der Bochumer Schrank steht noch nicht im Umzugswagen

Wer das Spiel des VfL gegen St. Pauli (2:2) gestern verfolgte, der hat einen VfL Bochum gesehen, der mit einer Menge physischer Power sein Offensivspiel aufzieht und dabei klare und tiefe Pässe spielt, bevorzugt über die Flügel. Vor allem die Offensivakteure sind der große Trumpf: Ganvuola, Zoller und ein Holtmann, der den vergangene Saison noch so starken Danny Blum erstmal auf die Ersatzbank zwang.

Dahinter arbeiten gleich zwei erfahrene Taktgeber: Losilla, mit über 250 Spielen in der zweiten Bundesliga und Tesche, der sogar 125 Mal in Liga 1 kickte.

Und auch die Viererkette hat viel Qualität und Erfahrung – Danilo Soares, der linke Verteidiger, galt lange Zeit gar als Kandidat für einen Wechsel in die Bundesliga. Trainer des VfL ist übrigens Thomas Reis.

Was also kann der KSC gegen diesen Gegner ausrichten?

1) Immer wieder KSC
Auch wenn die Corona-Krise die Gesellschaft weiterhin einschränkt, so werden wohl einige Karlsruher Fans den Weg ins Stadion finden dürfen – 450 wurde bisher vom KSC kommuniziert. Das könnte zusätzliche Kräfte freisetzen.

2) St. Pauli macht es vor
Auch wenn der VfL Bochum die überlegene Mannschaft war, endete das Spiel nur Unentschieden. Gegen schnelle, zielstrebige Angriffe und vor allem bei Flankenwechseln zeigte sich der VfL immer wieder anfällig. In nur zwei Minuten konnte St. Pauli die 2:0-Führung der Bochumer egalisieren

3) Hannover spielerisch bekämpft
Ergebnistechnisch war das Auftaktspiel gegen H96 für KSC-Fans eine Ernüchterung. Aber die spielerische Komponente, die Spielidee des KSC, war klar erkennbar. Einen der Aufstiegsfavoriten über fast 90 Minuten konsequent so zu bespielen, das macht Hoffnung.

4) Der stärkste Baum ist die Eiche
Christian Eichner und der KSC, das hat schon als Spieler gut funktioniert. Und auch als Trainer bringt er frischen Wind, gute und klare Ideen, und kann mit dem Klassenerhalt schon auf einen wichtigen Erfolg zurückbringen. Vielleicht weiß er auch, mit welchen besonderen Tricks der VfL zu knacken ist.

Und damit zu euch, liebe Foren-Leser: Welche Punkte findet ihr noch, die dem VfL den Schneid abkaufen können?

Voraussichtliche Aufstellungen:

Karlsruher SC: Gersbeck – Heise, Kobald, Bormuth, Thiede – Fröde – Goller, Wanitzek, Gondorf, Djuricin (Kother) – Guyes (PH?)

VfL Bochum: Riemann – Gamboa, Lampropoulos, Leitsch, Danilo Soares – Losilla, Tesche – Zoller, Zulj, Holtmann - Ganvuola
This contribution was last edited by soulKSC on Sep 22, 2020 at 9:46 AM hours