Lucien Favre [Trainer]

Das könnte durchaus passieren, wenn er auf den Gedanken kommen könnte, dass mehr als diese Saison nicht drin ist. Die 2. Spielzeiten unter ihm waren meistens durchwachsener, falls es am Ende nicht zum Titel reichen sollte, wonach es immer deutlicher ausschaut, braucht es nächste Saison schon viel Energie (die Enttäuschung wird entsprechend sein), um wieder um Platz 2 mitspielen zu können.
Wir sind eher nicht wie der Fc Bayern, die nach 2 Enttäuschungen (2010-2012) gestärkt zurückkommen, wie seit 2012 zu sehen.
This contribution was last edited by timpop on Mar 2, 2019 at 11:38 AM hours

Wenn man so (schlecht) spielt wie die letzten Wochen, sollte man nicht von der Meisterschaft reden. Wir sollten jetzt erstmal gucken, dass die Mannschaft, gegen welchen Gegner auch immer, den Zugriff wieder findet. Von der ersten Minute an muss da ein Monster auf dem Rasen stehen.
This contribution was last edited by Soccer-Deejay on Mar 2, 2019 at 11:42 AM hours

Ich hoffe, dass wir am Ende wenigstens mehr Punkte auf dem Konto haben, als die Blauen letzte Saison, damit nicht gesagt werden kann, Bätschi, unser Catenaccio war genauso erfolgreich, wie der so gelobte BVB Spielstil

Ach, Scheiß doch drauf. Wichtig ist, dass wir jetzt nicht komplett einbrechen, dann passt das am Ende auch mit den Punkten. Die Blauen spielen doch seit Jahren Anti-Fusball und ist in ihrer DNA verankert. Das Problem, was ich zumindest ausgemacht habe, ist, dass wir den falschen Matchplan haben und wichtige Spieler in einem großen Formtief sind (Witsel, Delaney) und Andere, Akanji, Zagadou, Reus und Pischu lange verletzt waren. Der Winterblues, den ich statistisch nicht belegen kann, kommt mir in Dortmund auch immer länger, als anderswo vor.

Sollte den Jungs vllt mal den Kopf waschen, Beine machen und paar Emotionen mitgeben und v.a. zeigen wie man konzentriert verteidigt statt sich auf Fußhaltungen zu konzentrieren

Wir haben jetzt schon 14 Punkte mehr als die Blauen zum selben Zeitpunkt letzte Saison. Es fehlen auch nur noch 9 Punkte für den Rest. Ich weiß so ein Spiel wie gestern verleitet ja schnell dazu zu Glauben wir holen keine 9 Punkte mehr. Ist aber eher unwahrscheinlich.

Das ist falsch. Als Favre nach Gladbach ging, war die Borussia abgeschlagen letzter mit sieben Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz und einem Torverhältnis von von 32 zu 56. Das Favre da zunächst die Defensive stabilisierte und mit schnellem Umschaltspiel zum Erfolg kam, ist richtig. Er holte aus den verbliebenen 12 Spielen 20 Punkte bei 16 zu 9 Toren. DIe Borussia rettete sich auf den Relegationsplatz und blieb in der Liga.

In den Jahren danach legte Favre zwar immer noch viel Wert auf eine stabile Defensive, aber Gladbach hat das spielerische Repertoire deutlich erweitert. Sehr häufig war die Borussia die Mannschaft mit dem höheren Ballbesitz, mehr gespielten Pässen, sehr hoher Passgenauigkeit etc.

Allerdings tat die Borussia sich immer schwer gegen Mannschaften, die extrem defensiv agierten. Favre wich selten von seinem Plan ab, den Gegner geduldig zu bespielen und notfalls bis zur letzten Minute auf die Lücke zu warten. Es wurde immer wieder kritisiert, dass Favre keinen Plan B in der Tasche habe. Vielleicht entstand der Irrglaube, unter Favre hat Gladbach nur auf Konter gespielt, weil hängen geblieben ist, dass der Gladbacher Ballbesitzfussball gegen extrem defensive Mannschaften nicht immer zündete. Nach dem Motto: Gladbach kann mit dem Ballbesitz nichts anfangen, die können ja eh nur Konter. Aber wie gesagt, das ist ein Irrglaube.

http://www.spox.com/de/sport/fussball/bundesliga/1505/Artikel/lucien-favre-bei-borussia-moenchengladbach-portrait.html

Natürlich steht man in der Liga insgesamt noch immer super da und bleibt auch vorerst Tabellenführer und hat immer noch alle Chancen am Ende Meister zu werden und übermäßige Kritik mag bei der Ligaperformance bisher für mach User auch irgendwo unangebracht sein.
Trotzdem muss man klar festhalten, dass wir momentan fast schon wieder auf dem Niveau des Vorjahres angekommen sind. Wir haben von den letzten 7 Spielen nur eins gewinnen können und unser Punkteschnitt in der RR aus allen Pflichtspielen bisher liegt bei 1,3. Selbst unter Stöger letzes Jahr hatten wir einen besseren Punkteschnitt. Ja, der Zeitraum ist im Vergleich recht kurz und insgesamt stehen wir natürlich bedeutend besser da als vor 12 Monaten, aber man sollte sich schon klar machen, wohin der Trend in den letzten Wochen geht.

Für mich persönlich gibt es neben seiner bisherigen taktischen Inflexibilität und den späten Wechseln vor allem einen zentralen Kritikpunkt an Favre:

- Sein Spielermanagement:

Für mich ist es total unverständlich wie wenig Spielzeit manche Spieler bekommen und wie wenig gezielt er rotiert und auf hohe Belastungen reagiert hat. Für mich ist es kein Zufall, dass fast sämtliche Bankspieler meist formlos über den Platz rennen wenn er sie denn doch mal bringt.

Schmelle beispielsweise bestreitet die ersten 7 Spiele als Stammspieler mit ordentlichen Leistungen, war dann verletzt raus, kam Anfang/Mitte Dezember zurück und stand seit der Winterpauser ganze 33 Minuten auf dem Platz und spielt keine wirkliche Rolle mehr und landet das ein oder andere Mal sogar auf der Tribüne.

Hakimi dagegen saß die ersten 5 Pflichtspiele ohne EInsatzminuten auf der Bank, kam dann als Schmelle sich verletzte rein und spielt seitdem eigentlich fast pausenlos durch und hat mittlerweile die 5. meisten Einsatzminuten im Kader, obwohl er wie bereits gesagt die ersten Spiele keine Minuten sammelte. Die Konsequenz daraus ist, dass er natürlich nicht mehr so frisch wie zu Beginn ist, diese hohen Belastungen nicht gewöhnt sein kann, seine Leistungen nachlassen und er grobe Fehler macht die ihm in der Form in der HR fast gar nicht unterlaufen sind. Wieso man einen fitten Schmelle solange links liegen lässt und ihn nicht wenigstens mal ein bis zweimal gebracht hat, um Hakimi und/oder Diallo wichtige Pausen zu verschaffen kann ich nur schwer nachvollziehen.

Auf der PK jetzt vor dem Spiel hat Favre gemeint, dass man bei Zagadou und Akanji aufpassen muss wegen der Belastung, weil sie jetzt erst nach und nach zurückgekommen sind. Ja, warum spielt dann Zagadou seit seiner Rückkehr gleich wieder 4 mal von Anfang an, wenn es mit Toprak eine erfahrene und gute Alternative gibt, die zuletzt gegen Tottenham ein gutes Spiel abgeliefert hat? Warum führt man Zagadou mit seinen 19 nicht langsam wieder heran? Die Alternative dazu ist doch im Kader! Und wenn nicht Toprak, dann halt Weigl, der seinen Job als IV auch solide erledigt hat.

Zu Reus sagt er auf der PK, dass er vor Augsburg erst 2 mal mit der Mannschaft trainiert hat
und nicht das gesamte Mannschaftstraining absolvieren konnte und man vorsichtig sein muss. Nichts­des­to­trotz steht der gleich wieder von Anfang an auf dem Feld, wirkt nicht wirklich zu 100% fit(wie auch?) und ist absolut kein Faktor im Spiel. Wo liegt da der Sinn?

Dahoud war zu Beginn der HR Starter, macht bockstarke Spiele gegen Leverkusen, Bayern und Atletico und kam dann danach in der Liga bis zur WP auf keine einzige Einsatzminute mehr und stand dann erst wieder gegen Hoffenheim zuletzt in der Startelf. Ja, Dahoud hat seine Schwankungen und macht Fehler , aber er ist unser einziger kreativer ZM im Kader. Und er hatte aber auch schon super Auftritte in dieser Saison und gerade gegen solche Gegner wie gestern, wo ein Delaney absolut nutzlos ist und eher ein Bremsklotz fürs eigene Spiel darstellt wäre er doch genau die richtige Alternative. Stattdessen ist er nicht einmal im Kader und Guerrero turnt gestern auf einmal wieder im ZM rum. Auch das ist für mich nicht zu verstehen.

Witsel kommt jetzt auch so langsam auf dem Zahnfleisch daher und hat die mit Abstand meisten Einsatzminuten bei uns. Klar, er ist für uns unersetzbar und man verzichtet natürlich nur ungern auf ihn. In der jetzigen Verfassung kann er uns aber eben auch nicht mehr so sehr helfen und die Mannschaft führen wie noch zu weiten Teilen der HR. Darüberhinaus wird er jetzt auch besser zugestellt und mehr gestört. Man sollte auch nicht unterschätzen, dass er bis zum Schluss bei der WM dabei war und nur eine sehr kurze Pause und Vorbereitung hatte. Da ist es völlig verständlich, dass er so langsam an seine Grenzen kommt. Diese hohe Belastung in einer so intensiven Liga war er in letzter Zeit nunmal auch nicht gewöhnt. Und so könnte man noch bei einigen anderen Spielern weiter machen...

Der Punkt ist:
Man hat in der HR eine unglaublichen läuferischen Aufwand betrieben:
https://www.bundesliga.com/de/statistiken/bundesliga/aktuelle-saison/alle-spieltage/club-statistiken

In Sachen "Laufleistung", "Sprints" und bei den "intensiven Läufen" ist man jeweils ganz vorne mit dabei. Man war den Gegnern seltenst spielerisch vom Ballbesitzspiel her oder der Raumaufteilung überlegen, sondern man hat sie teilweise mit der irren Dynamik und der individuellen Klasse von Reus, Sancho und Hakimi überrant, zudem machte Paco aus fast jeder Chance ein Tor. Es war klar, dass diese irre Effektivität vorm Tor mit der Zeit nachlassen würde und man diese hohe Intensität nicht über die gesamte Saison bei 3 Wettbewerben aufrecht erhalten konnte. Vor allem nicht bei so wenig gezielter Rotation um die Keyspieler zu entlassen und bei den offensichtlichen Problemem im eigenen Ballbesitzspiel. Denn wir waren seltenst dazu in der Lage mal ein Spiel über weite Strecken zu kontrollieren und den Gegner mit sicheren Ballbesitzspiel laufen zu lassen um selbst mal durchzuschnaufen. Eine positive Entwicklung im Spiel mit Ball fehlt bisher völlig. Momentan treten da nämlich ähnliche Probleme auf wie schon in den letzten 2 Jahren. Man hat viel "toten" Ballbesitz in der eigenen Hälfte oder um den Mittelkreis herum, schafft es daher nicht den Gegner über weite Strecken hinten einzuschüren und unsere Offensivspieler möglichst nahe an den gegn. 16er zu bringen damit sie ihre Aktionen starten können. Ein Sancho muss sich zigmal im Spiel ins ZM fallen lassen und unser Aufbauspiel unterstützen, weil unser ZM strategisch nicht stark genug dafür ist.
Warum probiert man gegen solche Teams wie gestern halt nicht mal was anderes? Packt ein 4-1-4-1 aus, spielt im Zentrum mit 3 Spielern, oder reagiert auf die AV-Ausfälle mit einer 3er Kette mit Guerrero/Wolf/Larsen etc als Schienenspieler. Der Kader gibt's doch her.
This contribution was last edited by Clinter on Mar 2, 2019 at 12:13 PM hours

Wobei man sich von der guten Passquote und recht hohen Ballbesitzzahlen bei Gladbach unter Favre nicht täuschen lassen sollte. Die guten Werte wurden vor allem dadurch erreicht, weil man viel Ballbesitz in der eigenen Hälfe hatte. In der Saison 2014/15 hatten Bayern und Dortmund mit Abstand die meisten Ballaktionen in der gegn. Hälfte. Gladbach lag da eher im Mittelfeld der Liga.

Favre und Gladbach ist Geschichte, nur soviel: solange er mit Hanke und Reus spielte, sprich in seiner ersten kompletten Saison, spielte Gladbach mit schnellem Umschaltspiel und one-touch-Pässen, wobei Hanke und Reus, später auch Herrmann, toll harmonierten.
Der Ballbesitzfußball wurde erst nach dem Abgang von Reus ein Thema - es wurde handballähnlich immer hinten herum gespielt, bis man den Ball tief bringen konnte, es galt das Credo "solane wir den Ball haben schiesst der Gegner kein Tor".
Das sieht man so ausgeprägt beim BVB noch nicht, hat allerdings auch individuell bessere Spieler und mit Reus den Spieler, der das one-touch-Spiel perfekt spielt.
Ansonsten ist sich Favre treu geblieben, kein Flanken, kein Kopfballspiel, den Ball möglichst flach und kurz zirkulieren lassen, keine langen Bälle, das Zentrum suchen und dort abschliessen.
Sieht toll aus, wenn es gelingt.
Ist allerdings auch nicht gar so schwer zu verteidigen, wenn man das Zentrum dicht machen kann ist die Messe gelesen.
Dies gelingt schwächeren Teams besser, weil sie wenig für die Offensive tun und so mehr Spieler hinter dem Ball haben. Teams die mitspielen wollen werden von der Favreschen Idee und dem Tempo der BVB-Individualisten gerne mal überrollt.
Das ist das Problem mit Favre und sein Beharren auf diesem Stil.
This contribution was last edited by filigran60 on Mar 2, 2019 at 2:31 PM hours