32. Spieltag: 1.FC Magdeburg - FSV Zwickau

Samstag, 17.04.2021, 14.00 Uhr
Heinz-Krügel-Stadion

Nach dem Ostduell ist vor dem Ostduell: Am 32. Spieltag empfängt der 1. FC Magdeburg im heimischen Stadion den FSV Zwickau. Die Westsachsen waren bis zum Hinspiel dieser Saison das Kryptonit für die Elbestädter und konnten dank eines Traumtores von Andreas Müller erstmals in der dritten Liga bezwungen werden. Durch diese Niederlage wurde Zwickau seinerzeit so richtig in den Abstiegskampf hineingezogen mit nur noch einem Punkt Vorsprung vor der gefährlichen Zone, nachdem sie schon zuvor sechs Spiele in Folge nicht gewonnen hatten. Daraufhin musste die Mannschaft von Joe Enochs aufgrund von Corona-Fällen eine Spielpause einlegen, aus der sie mit einem Sieg gegen Meppen erfolgreich herauskam.

In das neue Jahr startete der FSV ebenfalls mit einem wichtigen Dreier gegen den direkten Konkurrenten aus Lübeck. Die anschließende Niederlage gegen Ingolstadt war nur ein kleiner Rückschlag, da man in den folgenden fünf Spielen ungeschlagen blieb und mit 1860 München sogar einen Aufstiegskandidaten bezwang. Dabei gelang ihnen sogar eine perfekte englische Woche mit drei Siegen am Stück. Ein weiterer Beleg dafür, dass sich die Schwäne inzwischen gefestigt hatten, war eine zweite Serie von fünf Auftritten ohne Niederlage nach den zuvor verlorenen Duellen gegen Bayern München II und Dresden. Allerdings musste man in dieser guten Phase erneut Spielabsagen hinnehmen, die man aufgrund von gegnerischen Versäumnissen (KFC Uerdingen) und den Witterungsverhältnissen (Kaiserslautern) nicht selbst zu verantworten hatte. Daher trat Zwickau auch in der Länderspielpause an und holte ein 1:1 gegen Uerdingen. Da auch das Nachholspiel in Kaiserslautern auf spektakuläre Weise mit einer Punkteteilung endete und man gegen Mannheim und Viktoria Köln mit leeren Händen vom Platz ging, wartet der FSV seit vier Spielen auf den wohl entscheidenden Dreier, mit dem der Klassenerhalt gesichert werden könnte. Mit 41 Zählern weist der Tabellenzehnte aber weiterhin einen komfortablen Vorsprung von acht Punkten vor den Abstiegsplätzen auf.

Verantwortlich für die erneut solide Saison der Westsachsen sind wieder einmal Flügelflitzer Morris Schröter und Mittelstürmer Ronny König. Während der ehemalige Magdeburger bis zum Hinspiel erst einmal traf, hat er mittlerweile 10 Saisontore erzielt und 7 Vorlagen gegeben. Damit hat er seine Torquote aus der vorherigen Spielzeit ebenso bereits übertroffen wie der 37-jährige König, bei dem 9 Tore zu Buche stehen. Auch auf Manfred Starke (5 Tore, 4 Vorlagen) ist zu achten, der Ende März erstmals seit zwei Jahren wieder für die Nationalmannschaft von Namibia in der Qualifikation zum Afrika-Cup gegen Guinea auflief. Beispielhaft für die Entwicklung von Spielern unter Trainer Enochs ist der Werdegang des 26-jährigen Marco Schikora, der vor der Saison ohne Erfahrung in der dritten Liga zunächst als Innenverteidiger auflief, dann auf die linke Abwehrseite wechselte und zuletzt im defensiven Mittelfeld eingesetzt wurde. Von allen drei Positionen aus erzielte er mindestens ein Tor und lieferte vorwiegend überzeugende Leistungen ab. Für das kommende Spiel muss Enochs lediglich auf Verteidiger Jozo Stanic verzichten, der den späten Ausgleichstreffer gegen Kaiserslautern erzielte, aber am vergangenen Spieltag gegen Köln wegen Wadenproblemen nicht einsatzfähig war.

Der 1. FC Magdeburg hat seinen Aufwärtstrend auch im Ostderby gegen den Tabellenzweiten Hansa Rostock fortgesetzt. Dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung, einem Geistesblitz von Andi Müller und Baris Atik sowie dem Schlusspunkt durch Sören Bertram, gelang den Blau-Weißen nicht nur ein historischer Erfolg an der Ostsee, sondern auch ein echter Befreiungsschlag im Abstiegskampf. Mit vier Punkten Vorsprung hat man sich ein kleines Polster erarbeitet, auf dem man sich jedoch nicht ausruhen kann. Allerdings müssen die restlichen Aufgaben ohne Sebastian Jakubiak bewältigt werden, der sich in der Schlussphase des Rostock-Spiels ohne Fremdeinwirkung einen Achillessehnen-Riss zuzog und gestern bereits operiert wurde. Somit fehlt ein fußballerisch sehr begabter Kicker, den die Mannschaft jedoch ersetzen kann, wenn sie weiterhin als geschlossene Einheit auftritt. Wenn die Spieler weiterhin so selbstbewusst und erfolgshungrig agieren, kann gegen Zwickau der nächste Schritt in Richtung Klassenerhalt vollzogen werden.