Die nächste Saison ist immer die Schwerste - Mission Klassenerhalt III (DONE!)

Der Abstiegskampf der letzten Saison hat eindrucksvoll gezeigt, dass es keine allgemeingültigen Rezepte für sportlichen Erfolg bzw den Klassenerhalt gibt.
Köln hat es trotz Kontinuität in der Führung und Rückhalt aus der Fanszene erwischt. Auch Bundesligaerfahrung, Spieler der gehobenen Klasse und teure Transfers haben nichts geholfen.
Gleichzeitig war die katastrophale Hinrunde aber noch nicht das Todesurteil. Am Ende war der Klassenerhalt durchaus noch möglich und erst sehr spät wirklich klar.

Was bedeutet das für den SC?
Man darf sich auf nichts ausruhen! Ordentliche Transfers (die noch restlos integriert werden müssen) und die Geschlossenheit von der Tribüne, über die Mannschaft auf dem Platz, über die Trainerbank bis in die Führungsetage ist zwar ein positiver Aspekt, aber keine Versicherung.

Positiv ist außerdem, dass bis auf Caglar alle Leistungsträger bisher gehalten wurden. Ein später Abgang eines Stammspielers wäre untypisch für die Vereinspolitik.

Negativ ist, dass eine wichtige Planstelle (gesundheitlich stabiler Stammspieler auf den offensiven Flügeln) weiterhin nicht geschlossen wurde. Potential ist vorhanden, aber Ravet und speziell Borello sind nach wie vor Wundertüten. Gerade wenn die Verletzungshistorien weitere Einträge bekommen.
Darunter leidet letztlich die offensive Kreativität, mit derer man ein Pokalspiel in Cottbus vielleicht auch schon etwas weniger spannend hätte gestalten können.

Wenn man auf die Konkurrenz schaut, sieht es aber in dieser Saison aber recht gut aus.
Die Liga ist wirtschaftlich klar aufgeteilt. Hinter den Kandidaten für das "gesicherte" Mittelfeld wie Frankfurt, Stuttgart, Hannover hat sich mit den beiden Aufsteigern, Mainz, Augsburg und dem SC eine relativ homogene Gruppe gebildet. Der Anspruch muss sein, diese Gruppe anzuführen.
Wenn man noch zwei Krisenclubs mit höheren Ansprüchen einrechnet und dem SC eine gute Saison unterstellt, wird ein Platz 10-12 wohl das Maximum sein. Realistisch sind 13 und 14.
Der Endspurt gegen Düsseldorf(H), Hannover (A) und Nürnberg(H) wird höchstwahrscheinlich über Wohl oder Wehe entscheiden (offensichtlich, dass es sich am Ende entscheidet).

Aufgrund der letzten Eindrücke und natürlich besonders des cottbus spiels vermag man noch bevor auch nur ein einziges punktspiel gespielt wurde in große zweifel verfallen und bereits den teufel an die wand malen. am liebsten würde man noch zig neuzugänge verpflichten und stellt das system in frage. doch bei genauerem hinsehen versuche ich viele probleme anders zu beleuchten.

mal ganz davon abgesehen, dass ein auswärtsspiel in cottbus in der ersten hauptrunde so ziemlich das miestese los ist, dass du bekommen kannst und viele viele konkurrenten sich ähnlich schwer getan haben wenn nicht sogar ausgeschieden sind.

ich beziehe mich auf die richtigerweise vielseits diskutierten und auch von meiner seite als haupt "baustellen" ausgemachten probleme in unserem spiel.

Problem 1: die 8 / 10 oder auch der spielmacher

es fehlt ein spielerisch starker spieler, der die linie schließt, das vakuum ausfüllt zwischen defensiv denkenden 6ern und der offensiv reihen. jemand der auch mit wenigen kontakten klug spielt, räume erkennt und ein spiel schnell macht. natürlich ist auch er von defensiv aufgaben nicht befreit sollte aber doch vorwiegend das spiel nach vorne beleben. beim "planlosen" anrennen unseres mittelfeldes besonders gegen tief stehende gegner immer wieder während des cottbus spiels oder auch in vielen spielen der letzten saison habe ich genau diesen "baustein" vermisst.

dann ist mir aufgefallen, dass wir genau diesen spieler, diesen "baustein" bereits in unseren reihen haben: Yanik Haberer.

er hat in cottbus gefehlt und ist unglücklicherweise noch länger verletzt aber sollte doch hoffentlich spätestens nach der länderspielpause wieder eine ernste option sein. nach einer eher schwachen saison in der er oft positionsfremd eingesetzt wurde erhoffe ich mir bei ihm den großen nächsten schritt und er könnte genau der spieler sein den hier alle fordern. hartensaier bestätigen diese einschätzung in dem sie ihn nicht abgegeben haben und von seiner wichtigkeit sprachen.

Problem 2: die offensiven außen

die besetzung der flügel, das dauerproblem, das uns nun schon seit gefühlt jahren begleitet. mit einer besetzung ravet und waldschmidt auf den flügeln könnte ich sehr gut leben, beides spieler die dampf machen, technisch stark sind und den abschluss suchen. sie könnten während des spiels die seiten tauschen und ich halte beide für spieler, die bereit sind den nächsten schritt zu machen. das problem hier ist natürich die verletzungsanfälligkeit ravets, die meiner planung einen gehörigen strich durch die rechnung macht. frantz kann in notfall dort spielen ist aber verschenkt in meinen augen, terrazzino alleine reicht nicht als alternative. hier muss und da bin ich mir sicher wird klar noch jemand kommen. es muss kein fertiger startelf spieler sein, wenn man mit waldschmidt /ravet als sogenante 1a lösung plant. aber jemand der den anspruch hat von beginn an zu spielen und welcher entwicklungsfähig ist um bei uns den nächsten schritt zu machen oder wieder zu alter stärke zu finden (z.b. sallai, steffen -siehe transfer thread)

Problem 3 : der sturm

jetzt wird man erstmal denken warum ist der sturm ein problem, wir sind da doch so gut besetzt. ja das stimmt aber ich sehe in der zusammensetzung das problem. nicht erst seit cottbus fällt einfach immer wieder auf, dass es mit nils UND flo nicht zu klappen scheint. man wünscht es sich so sehr weil es die besten beiden stürmer sind ohne frage aber flo scheint entweder nach seiner langen verletzung noch nicht ganz wieder der alte zu sein oder aber in dieser aufstellung einfach unterzugehen. hier plädiere ich für entweder einen ein mann sturm mit petersen plus halbstürmer bzw schwimmende 9 oder aber ein sturmduo petersen / kleindienst oder petersen /höler und dann flo als erste offensive einwechseloption zu haben.

problem 4: rechter verteidiger

diese position wird hier auch von vielen usern als ausgemachte schwachstelle ausgemacht und sogar ein starker RV als transfer ins auge gefasst. das sehe ich nicht so. stenzel ist ein junger entwicklungsfähiger spieler, der zwar gerade stagniert aber trotzdem noch ein enormes entwicklungspotential hat. seine offensive wird nicht seine vorrangige stärke sein, er ist defensiv stärker, wenn er auf der rechten seite einen starken RA (ravet) und in der mitte eben eine gute anspielstation (haberer) hätte so fällt das nicht so offensichtlich ins gewicht
und es würde absolut reichen die defensive seite souverän zu beackern. dass er den einen oder anderen ausflug auch offensiv durchaus kann hat er in der vergangenheit ja auch das ein oder andere mal bewiesen (tor hoffenheim z.B.). ein kübler in der hinterhand ist zudem auch ein guter backup. die außenverteidiger position ist generell sehr vakant in vielen vereinen. ich würde mir wünschen stenzel die chance zu geben eben doch noch diesen schritt zu machen ähnlich wie der unangefochtene günter, welcher vor ca einem jahr ähnlich kritisch beäugt wurde.

problem 5: defensives mittelfeld

hier sehe ich im überangebot das hauptproblem. meine wunsch doppel 6 für die saison wäre der kampfstarke kapitän frantz plus gondorf. dass es dazu vermutlich nicht kommen wird da sind wir uns einig, da höfler "gesetzt" zu sein scheint. neben stenzel der nächste hauptkritisierte. defensiv ist chico nichts vorzuwerfen und wenn er den spielerisch stärkeren und offensiveren 8ter mit auf dem platz hat würde es ähnlich wie bei stenzel nicht so ins gewicht fallen. ein spielmacher ist chico definitiv nicht. die drei spieler chico / frantz /gondorf für zwei 6er positionen ist sehr stark, nur frage ich mich dann wer draußen bleiben soll? gondorf der er gut gemacht hat? frantz als kapitän? der eigentlich unangefochtene höfler? und warum überhaupt haben wir kammerbauer geholt, der ja auch mit dem anspruch auf mehr spielzeit zu uns kam. von stanko und nachwuchsspielern ganz zu schweigen.

ich könnte noch weitere probleme bzw baustellen aufmachen (z.b. günter backup bei verlezung gott bewahre) aber das vernachlässige ich an dieser stelle.

meine wunsch "kern" oder stammformation für diese saison wäre also:

Schwolow - Günter, Koch, Heintz, Stenzel - Frantz , Gondorf - Haberer - Waldschmidt , Ravet - Petersen

ich bin davon überzeugt, dass wir nichts mit dem abstieg zu tun haben werden und uns im mittelfeld der tabelle einnisten können und wie sich so viele wünschen eine "ruhige" saison erleben können.

vorraussetzung hierfür nach meiner analyse eben:

- die verpflichtung eines weiteren offensiven außenspieler als alternative
- das abgeben von spielern ohne scheinbare perspektive (z.b. stanko, kammerbauer, ggf. ein stürmer)
- verletzungsfreiheit von schlüsselspielern
- der "nächste schritt" von spielern, die zuletzt stagnierten (haberer, stenzel, auch koch)
- ein guter saisonstart um nicht gleich wieder unter dauerdruck zu stehen

- ruhe und geduld unsererseits, es könnte eine gute saison auf uns zu kommen

@ArneSCF: Dein Artikel, sei er noch so gut, verliert extrem durch das Auslassen der Groß- und Kleinschreibung. Sorry, aber das ist echt schwer zu lesen...

Danke für den Hinweis, beim nächsten Mal werde ich da mehr Wert drauf legen!

Nach 5 Spieltagen immerhin der beste Saisonstart in der ersten Bundesliga seit 10 Jahren (weiter zurück habe ich jetzt mal nicht geschat). Man hat 7 Punkte auf dem Konto, das ist für den SC echt schon ne Hausnummer. Da man sonst gefühlt irgendwie immer erst ab Oktober gepunktet hat. 16/17 hatte man 6 Punkte auf dem Konto, und konnte spielerisch wie ich finde nicht so überzeugen wie diese Saison. 12/13 hatte man zum selben Zeitpunkt 5 Zähler. Ich möchte nun nicht das träumen anfangen, aber ich finde dass es auch mal gewürdigt gehört, insbesondere nach der Kritik nach den ersten 2/3 Spieltagen, dass man diese Saison schon vernünftig gepunktet hat und auch in den ersten beiden Spielen in meinen Augen sehr vernünftig und gut gespielt hat. Und man hat schon immerhin 2 Siege, da gab es auch Spielzeiten, da durfte man bis zum 10ten Spieltag auf den ersten warten.
Ich träume nicht von Europa, aber gehe verhalten optimistisch in die weitere Saison.

Ich habe nach dem Spiel noch mit ein paar Tribünenbesuchern über das Spiel geredet. Man war erleichtert bis begeistert. Als die Rede darauf kam, dass die Bayern sogar Punkte gegen Augsburg gelassen haben, überkam mich folgende Reaktion: "Jetzt werden wir Meister".

So doll wird es nicht kommen, aber man kann schon sehr zuversichtlich sein. Da stimmt schon mehr als in den anderen Spielzeiten zuvor. Vor allem gibt der Kader viel mehr her.
This contribution was last edited by Direktspiel on Sep 26, 2018 at 3:36 PM hours

Nur ein Spieltag später kann man die Situation des SC Freiburg wieder komplett anders bewerten. Ein Blick auf den Spielplan und auf die nächsten 8 Spiele. Leverkusen, Hertha, Gladbach, München, Mainz, Bremen, BVB und Leipzig. Mit Ausnahme von Mainz sind das alles harte Brocken, bei denen schon ein Punktgewinn als Erfolg zu werten ist. Mit der Leistung von Augsburg wird man auch nicht allzuviele Punkte holen. Dann würde man vor den 3 Endspielen gegen Düsseldorf, Hannover und Nürnberg mit dem Rücken zur Wand stehen und 3 Siege wären quasi Pflicht. Viel einfacher als gegen Augsburg dürfte es in den 8 kommenden Spielen nicht werden.

Es gilt zwar der Satz, ohne Punktgewinne gegen höher eingeschätzte Gegner wird man den Klassenerhalt nicht schaffen, vor allem wenn es nur sehr wenige andere Mannschaften auf gleicher Augenhöhe gibt, aber es gilt auch, ohne Punkte bzw genügend Punkte gegen die direkte Konkurrenz wird es ebenso schwierig, den Abstieg zu vermeiden.

Die direkte Konkurrenz hat auch schon fleißig gepunktet, vor allem Nürnberg hat seine 0:7 Klatsche sehr gut verarbeitet und mit einem souveränen Heimsieg beantwortet und man kann nicht darauf hoffen, dass es wie letzte Saison wieder zwei Überraschungsabsteiger gibt.

Ich würde das aber auch aus der Warte beleuchten, dass Nürnberg mit den beiden Heimspielen gegen Hannover und Düsseldorf die beiden Partien gewonnen hat, die zwingend notwendig sind für die Franken.

Mit dem Spiel gegen Schalke hat der SC bewiesen, dass man auch gegen besser eingeschätzte Teams punkten kann und es ist völlig abwegig zu glauben, dass Punkte gegen die kommenden acht Gegner totale Überraschungen wären. Jeder Konkurrent, der vermeitnlich ganz unten mit dabei sein wird, hatte schon das schwache Spiel in dieser Saison und daher sollte man den Kick gestern ebenso wenig überbewerten wie den Sieg in Wolfsburg.

Den Teufel an die Wand zu malen macht auch keinen Sinn... gestern kamen einige Umstände zusammen. Eine englische Woche hat für den SC in den seltensten Fällen ein positives Ende gehabt, weil auch einfach die Gewohnheit fehlt bei einigen Spielern auch 3x die Woche an das Maximum zu kommen. Mit der Spielweise des SC ist es in dieser Liga auch gar nicht anders möglich als dauerhaft am Leitungsoptimum zu spielen, um Chancen zu haben.

Man ist absolut wettbewerbsfähig und wird das auch weiterhin zeigen. Mit dem gewissen Spielglück gibt es da sicher einige Punkte abzugreifen.

Vor dem Spiel gegen Gladbach kann man einen Blick auf den Spielplan werfen und erkennen, dass der SC noch vier "Blöcke" bis zur Winterpause abzuarbeiten hat.

Zunächst die englische Woche mit Heimspiel Gladbach, Auswärts im Pokal gegen Kiel und das Auswärtsspiel gegen die Bayern. Prognostisch schwer vorherzusagen, ob, und wenn ja, wie viel für den SC da zu holen ist. Statistisch gesehen spricht nichts gegen drei Punkte gegen die Fohlen, auch die Bayern haben ihre Formkrise noch nicht vollends überwunden. Prognose: 1-3 Punkte (Pokal ausgeklammert)

Der zweite Block wird der erste sein, der richtungsweisend sein wird. Zwei Heimspiele hintereinander gegen Mainz und Bremen (mit zugegebenermaßen einer Länderspielpause dazwischen, meine Einteilung ist also etwas willkürlich). Die Mainzer suchen noch nach ihrer offensiven Durchschlagskraft, bekamen zuletzt gegen formstarke Dortmunder auf die Mütze. Bremen hingegen spielt bisher eine vielversprechene Runde bisher und man darf gespannt sein, ob sie ihre Form halten können, oder ob bald ein Absturz folgt. Das ist bisher nicht abzusehen. Man wird zuhause punkten müssen, um sich in Gefilden zu halten, die Sicherheit geben. Ich prognostiziere 4-6 Punkte.

Der dritte Block behinhaltet die beiden schweren Spiele gegen Dortmund und Leipzig. Der geballten Offensivwucht beider Teams dürfte selbst bei einer anständigen Leistung wenig entgegenzusetzen sein, im Heimspiel gegen Leipzig vielleicht noch eher als auswärts in Dortmund. Prognose: 0-1 Punkt

Der vierte Block dürfte der ebenfalls sehr entscheidende sein. Düsseldorf (A), Hannover (H), Nürnberg (A). Drei Clubs, die wohl als größte Konkurrenten, um den Abstieg gelten dürften. Gegen die potentiell, individuell schwächeren Clubs auswärts, gegen Hannover dann zuhause. Sollte man sich weiter wie zuletzt auswärts respektabel präsentieren, sollte etwas zu holen sein, die Hannoveraner waren zuletzt formverbessert. Da die Spiele so weit weg sind, ist eine Prognose schwierig, ich fasse sie weit: 4-7 Punkte

So hätte man 9-17 Punkte mehr auf dem Konto als momentan, also 18-26 Punkte. Das wäre sicherlich akzeptabel bis komfortabel, gerade dass man in der Rückrunde dann zum Schluss noch die Heimspiele gegen Nürnberg und Düsseldorf hat. Trotzdem wird man aus allen Tabellenregionen Punkte abschöpfen müssen, auswärts und zuhause, um diese Saison bestehen zu können.