8. Spieltag: Hamburger SV - VfL Bochum

Endlich wieder Fußball…
Nach den Länderspielen, die bei mir immer weniger Beachtung erhalten und ich auch am Dienstagabend mal wieder bestätigt wurde, warum das so ist, steht nun also wieder das Wesentliche an – der Ligabetrieb.
Zwar ist es auch hier sicherlich diskutabel, warum die Profis weiterspielen und trainieren dürfen, während es Amateurclubs bis auf weiteres untersagt bleibt, aber das soll hier nicht weiter Thema sein. Stattdessen freue ich mich einfach auf das wenige an Unterhaltung und Möglichkeiten zum Zeitvertreib, was einem in den eigenen vier Wänden und der aktuellen Situation verschuldet noch so bleibt. Und das ist dieses Wochenende der 8. Spieltag der ersten und zweiten Fußball-Bundesliga.
Für unseren HSV geht es dabei vor „heimischer Kulisse“ gegen den VfL Bochum. Ein Duell, das sicher spannend werden dürfte und in dem es interessant wird, ob wir unsere Serie fortsetzen können.

Der VfL startete, nach eigener Ansicht, eher durchwachsen in die Saison und steht derzeit nach sieben Spielen mit 11 Punkten auf Platz 6 der Tabelle.
Zunächst mag das gar nicht so schlecht klingen und man fragt sich vielleicht, warum ich das als durchwachsenen Start bezeichne, aber bei Bochum scheint eben vieles zumindest nicht so zu laufen, wie man es sich vorstellt. So erhielt beispielsweise Zulj beim letzten Spiel erst gar keine Kadernominierung, was wohl disziplinarische Gründe hatte. Gewirkt hatte es jedoch nicht, denn gegen Bärenstarke Fürther verlor man zuhause absolut chancenlos und verdient mit 0:2. Nach vorne lief bei den Bochumern überhaupt nichts zusammen – viel Ballbesitz ohne Ertrag – und hinten war man komplett überfordert. Fürth hätte sogar bereits nach 15 Minuten mit zwei Toren führen können, doch der Ex-HSVer Julian Green vergab die Chance zum 2:0 vom Punkt. Am Spielverlauf änderte das jedoch nichts – Fürth drückte trotzdem weiterhin ordentlich aufs Gas und Bochum hatte so seine Probleme hinterherzukommen.
Mit diesem Spiel vergab man übrigens in erster Linie auch die Riesenchance sich oben festzusetzen, denn vor dem Spieltag stand man noch auf Platz zwei – Fürth dicht im Nacken.

Am Ende sollte man Bochum jedoch auf keinen Fall unterschätzen und beim VfL ist es eben wie überall – das Gras des Nachbarn ist immer grüner als das eigene. Zumindest erscheint es einem selbst oft so.
Meiner persönlichen Meinung nach hat der VfL aber zumindest einen akzeptablen Start hingelegt und Sonntag die Möglichkeit wieder ganz nah an die oberen Plätze ran zu rutschen. Es muss also unser Ziel sein dies zu verhindern, selbst die Führung an der Spitze auszubauen und die eventuellen internen Ungereimtheiten auf Seiten der Bochumer auszunutzen.

Das dürfte mit Sicherheit dann schon schwer genug werden, denn der VfL hat sich im Sommer mMn gut angestellt, konnte Leistungsträger der abgelaufenen Saison wie Danilo Soares, Danny Blum und sogar den internen Top-Torjäger Silver Ganvoula, der ja mit einigen Bundesligisten in Verbindung gebracht wurde, halten.
Dazu konnte man sich im Sommer mit Holtmann und Chibsah auch in der Breite nochmal verstärken, was gerade bei einem solch strammen Spielplan auf Dauer sicher hilfreich sein kann.
On Top hat man mit Thomas Reis bereits etwas länger denselben Trainer an der Seite stehen, was sicher hilfreich ist für eine eingespielte Truppe, bei der bereits einige Mechanismen greifen dürften.

Das letzte Spiel gegen den VfL konnten wir auswärts mit 3:1 für uns entscheiden, wobei die entscheidende Personalie in diesem Spiel wohl Pohjanpalo war. Bei seinem erst zweiten Einsatz für uns konnte er damals als Joker direkt drei Minuten nach Einwechslung die Partie drehen und hatte auch anschließend noch zwei gute Möglichkeiten den Deckel draufzumachen, was dann jedoch Sonny Kittel übernahm. An dieser Stelle: Gute Besserung Danger!
Für Sonntag erhoffe ich mir ein ähnliches Spiel wie das in der Rückrunde der vergangenen Saison. Denn, im Gegensatz zu den bis dahin doch sehr langweiligen Duellen in Liga zwei gegen Bochum, war dies ein mMn extrem spannendes Spiel, bei dem beide Mannschaften zunehmend mit offenem Visier spielten. Zu Beginn war der VfL mehr auf das Verteidigen konzentriert, traute sich jedoch dann immer mehr zu und konnte einige Nadelstiche setzen, bevor er in Führung ging. Unser HSV tat sich dafür lange schwer im eigenen Ballbesitz und kam dann, mit zunehmenden Lücken in der Bochumer Defensive, zu immer mehr klaren Torchancen.
Ich würde mich daher sehr freuen, wenn Reis Sonntag von Anfang an mutiger an die Sache rangeht, sodass wir auf beiden Seiten ein über volle 90 Minuten interessantes Spiel zu sehen bekommen, das am Ende dann bitte wieder das glücklichere Ende pro HSV nimmt.

Personell dürfte den Bochumern wohl nur Saulo Decarli krankheitsbedingt fehlen, wobei ich mich hier nicht gänzlich auf die Tm.de Infos verlassen möchte.



Bei uns schaut es nicht groß anders aus, denn Gjasula wird zwar nach seiner Länderspielreise für Albanien wohl zunächst in Quarantäne müssen, ansonsten sind aber alle Mann an Bord. Ausgenommen natürlich unseren Langzeitverletzten Rick van Drongelen, der jedoch mittlerweile auf den Rasen zurückgekehrt ist und offensichtlich gute Fortschritte macht, was mich enorm freut.
Bakery Jatta ist wieder voll fit, nach dem er gegen Kiel ja noch keine Beachtung, bzw. keine Kadernominierung, erhielt, obwohl er laut damaliger PK fit gewesen sein müsste. Wahrscheinlich wollte man ihn einfach noch schonen, kein Risiko eingehen.

Ich bin auf jeden Fall froh, dass er wieder eine Option ist, denn gegen Kiel fehlte mir vor allem das Tempo im Spiel nach vorne. Das war in HZ 1 schon sehr uninspiriert und in der zweiten verpasste man es dann leider den Deckel draufzumachen. Die einzigen beiden, die in diesem Spiel Tempo zeigten, waren für mich in Ansätzen Narey und nach seiner Einwechslung Wintzheimer.
Insgesamt war das jedoch aber einfach viel zu wenig von allen und auch wenn der Punktverlust in letzter Minute sicherlich besonders schmerzhaft war, so war es definitiv nicht unverdient.
Ich erwarte mir daher, dass Thioune und auch die Mannschaft hier die richtigen Schlüsse gezogen haben und das am Sonntag so auch auf dem Platz gezeigt wird. Eine Leistung wie gegen Kiel kann als Ausrutscher mal passieren, aber es sollte nicht wieder Alltag werden und es darf nicht unser Anspruch sein so auch in weiteren Partien aufzutreten.
Ich bin jedoch weiterhin optimistisch, vertraue Thioune ohne jeden Zweifel und bin einfach froh darüber, dass wir weiterhin ungeschlagen sind – lasst uns das beibehalten und aus unseren Fehlern lernen. Genau so wenig, wie nach solchen Spielen Ausreden zu suchen, sollte man nach einem solchen Spiel gleich den Teufel an die Wand malen.

Also lasst uns das Spiel wieder etwas klarer, etwas fokussierter und vor allem über volle 90+X Minuten hoch konzentriert angehen – dann ist das definitiv eine machbare Aufgabe und 20 Punkte aus acht Spielen würden sich doch sehr sehr gut lesen.

An dieser Stelle, bevor ihr euch dann wieder fleißig austoben könnt, möchte ich noch Wintzheimer und Ambrosius zum Debüt für die U21 Nationalelf gratulieren. Vor allem Manu, der direkt einen Elfmeter rausholte und diesen dann auch selbst verwandelte.
Möge ihm dieses Erfolgserlebnis weiter Aufschwung verleihen, damit er dann auch am Sonntag gegen seinen „Ex-club“ trifft.


So könnten sie spielen:
Hamburger SV: ???

VfL Bochum: Riemann – Gamboa, Lampropoulos, Leitsch, Danilo Soares – Chibsah, Losilla, Zulj – Zoller, Ganvoula, Blum

Mal ein paar Gedanken zu unserem Gegner aus dem Ruhrpott. Auch ich hatte Bochum vor der Saison so ein klein wenig als Geheimfavorit auf dem Zettel. Die Truppe schien mir zumindest in der ersten Garnitur gut zusammengestellt, ausgewogen und mit einigen Spielern, die den Unterschied machen könnten. Ein erfahrener Torhüter, mit Soares und Gamboa zwei sehr brauchbare Außenverteidiger, eine eingespielte IV, Zulj als Unterschiedsspieler im ZM und vorne dann mit Ganvoula einen kalten Vollstrecker – das sollte doch ein guter Kern sein. Oder nicht?

Ich habe zwei Spiele der Bochumer etwas intensiver verfolgt und bin doch irgendwie enttäuscht. Das Montagspiel gegen St. Pauli hatte ich noch als verholperten Saisonstart verbucht. Die Tore in den letzten 5 Minuten haben mich an unseren Verein erinnert.
Das letzte Spiel gegen Fürth: Ohne Worte!
So richtig in Fahrt gekommen ist der VfL Bochum also bislang nicht. Ganvoula mit Ladehemmung. Er hat zuletzt sogar seinen Stammplatz verloren und steht immer noch mit einem einzigen Saisontor da. Und was ist mit Zulj los? Hat er sich mit dem Trainer überworfen? Nachdem er seinen Startelfplatz verloren hatte, ist er gegen Fürth nicht einmal mehr im Kader gewesen. Vielleicht eine Reizmaßnahme des Trainers? Zulj gilt wohl als etwas schwierig – so zumindest die Medien. Es wäre kein Wunder, wenn er dann plötzlich am Sonntag gegen den HSV mal so richtig einen raushaut. Bin gespannt.


Die Saison ist natürlich auch für Bochum noch nicht gelaufen. Der Spielplan hat es aber zu Saisonbeginn zumindest rein optisch nicht so schlecht mit ihnen gemeint. Die nächsten Spiele der Bochumer gehen gegen unseren HSV, Fortuna Düsseldorf, Holstein Kiel, Paderborn und Hannover. Da wird die Richtung auf jeden Fall festgelegt. Mal schauen wie sie am Sonntag in Hamburg auftreten.

Ich hoffe mal wir können das Ding für uns entscheiden. Ein 2:0 wäre doch ein schönes Ergebnis.

@Hope
Der Nachteil beim Kontern aus der tiefen Position ist, dass Du weitere Wege als der Gegner machst. Und wenn der Gegner das Zentrum schließt, dann kommst Du zwangsläufig über die Flügel.

Wenn ich mir vorstelle, dass wir beim Konter im Schnitt 70-75 Meter aus der tiefen Position laufen und der gut gestaffelte Gegner nur 30-35 Meter und die Innenbahn zumacht, dann sieht der Konter so aus wie der von Narey gegen Kiel.

Ich habe nicht grundsätzlich etwas gegen tiefes Stehen, das ist ein teilweise probates Mittel, den Bus vor dem 16 er zu parken (die daraus resultierende Torgefahr, abgesehen von Standards bleibt überschaubar). Ich würde mir in der Defensive mehr Flexibilität und koordiniertes situatives Pressing wünschen und da ist unser Spiel (auch in Hinblick auf einen Aufstieg) ausbaufähig oder im offiziellen HSV Sprachgebrauch noch entwicklungsfähig.

Ich setze auch nicht die Diskussion um den Hummels Gedächtnis Pass fort und wäre auch nicht traurig, wenn wir eine auf die Fähigkeiten des Teams zugeschnittene gewinnbringende Defensivleistung sehen.

@HSVlove

Ich nehme gegen die Sportsfreunde aus Bochum natürlich auch einen schmutzigen Sieg, ein erkennbarer konstanter Entwicklungsschritt erhöht aber die Erfolgswahrscheinlichkeit für die nächsten Spiele und die sind mit Heidenheim, Hannover und Darmstadt knackig .
Ich finde, dass hat der Fürther Trainer Leitl nach der verdienten Niederlage gegen uns gut erklärt
(Die Zunge gilt natürlich nicht Dir).

2-0 hört sich auch nicht nach weghauen an, sondern nach Halbzeit Ergebnis
This contribution was last edited by HSVGary on Nov 20, 2020 at 6:41 PM hours

Ich persönlich bin kein Fan des bisher des Öfteren praktizierten 3-4-3, vor allem weil wir uns in dieser Formation in der Regel in der Mittelfeldzentrale in Unterzahl wiederfinden. Das bewirkt, dass wir sowohl bei eigenem als auch bei gegnerischen Ballbesitz die Spielkontrolle verlieren (Ähnliches formulierte Hunt nun vor kurzem - allerdings ohne den Kontext der Formation). Zum Einen werden wir in Spielaufbau aufgrund der zugedeckten Optionen im Mittelfeld zu früh an die weniger aussichtsreichen Seitenlinien gedrängt. Zum Anderen wird unsere Zentrale vom Gegner vergleichsweise simpel überspielt.

Ein weiteres Argument ist die meiner Meinung unpassende Besetzung der offensiven (halb-)Außenpositionen. Ich habe das Gefühl, dass bis auf Narey all unsere Optionen mit der Position fremdeln. Auf dem Papier klingt sie eigentlich sehr passend für bspw. Kittel und Wintzheimer, auf dem Feld wirken die beiden allerdings regelmäßig verloren. Vielleicht liegt es an den im ersten Absatz beschriebenen Problematiken im Spielaufbau.

Mit dem 3-5-2 könnte wir durch Auflösung der beschriebenen Positionen zugunsten eines weiteren zentralen Mittelfeldspielers die Zentrale stärken, während wir mit der Position um Terrode herum sehr gut in die Stärken eines mMn für uns überaus wichtigen Wintzheimers in die Karten spielen. Fraglich wäre dabei aber die fehlende Breite in der Offensive, die bewirken könnte, dass wir vorne leichter zu verteidigen wären. Ich zähle hierbei allerdings auf die unheimliche Offensivstärke unserer Außenverteidiger. Mit vor- oder nachstoßenden Bewegungen könnten so Spielräume geöffnet oder genutzt werden. Ich persönlich empfinde eben, dass je später die Außen im Spielaufbau eingebunden werden, desto gefährlicher sind wir.

Hieraus ergeben sich für den Gegner naturgemäß Konterräume auf den Außen. Da wir in der letzten Reihe nicht die allergrößte Geschwindigkeit und in der hier aufgeführten Zentrale nicht die besten Konterabwürger haben, liegt hier mMn die Krux dieser Aufstellung. Schaffen es Leistner und Ambrosius dank ihrer Zweikampfstärke diese Konter zu unterbinden, halte ich sie für die momentan beste Option. Kommen sie allerdings nicht in die Zweikämpfe rein, kann das Ding dick in die Hose gehen (evtl. wären Gjasula oder Jung im DM eine Option).
This contribution was last edited by Marek on Nov 21, 2020 at 3:35 PM hours

Niemand macht ihn hier lächerlich.
Aber: vor JEDEM Spiel tippt er auf Niederlage (mehrheitlich) oder wenn es hoch kommt auf ein Remis.
In der Marvin-Tabelle stünde der HSV mit 2-3 Punkten auf einem Abstiegsplatz.

Man kann seine "Tipps" als liebenswerten Spleen sehen. Mich nerven sie massiv.

Um das klarzustellen: der gute Marvin ist a) kein Troll und b) ist es sein gutes Recht, hier zu tippen oder schwarzzumalen wie er will.

Aber er muss dann damit leben, dass man bei ihm dann mal um eine Begründung für seine Antizipationen ersucht. Nichts anderes haben @Hope und @Marek hier getan.

Der Trend der letzten Wochen setzt sich gnadenlos fort. Seit dem 3:1 gegen Würzburg hätten wir eigentlich gar keinen Punkt mehr verdient gehabt.

Auch heute zeigt sich mal wieder, dass die Mannschaft absolut nichts im Aufstiegskampf zu tun hat, wenn sie so weiterspielt.

Nur Eintracht Braunschweig, Erzgebirge Aue, Holstein Kiel, Fortuna Düsseldorf und der SV Sandhausen schießen seltener aufs Tor als wir.

Da sieht doch jeder blinde, dass wir sobald uns das Glück verlässt nichts mehr gewinnen können.

Also bitte...
Ulreich stellt sich blöd an und schmeißt seinen Körper nun einmal da rein. Lässt er den Laufweg von Tesche frei und lässt die Hände lang, ist es eine Schwalbe. Aber so wusste er ja auch selber, dass er Mist gebaut hat.
Ist auch nicht schlimm, die Zweikampfführung vorher war der Grund dafür.

Ich will Hunt jetzt nicht für das Foul vor dem Elfmeter kritisieren, das war denke ich sogar sinnvoll, aber wie viele Fehlpässe spielt er heute bitte? Gut, Onana, Heyer oder Gyamerah haben auch schon Bälle in der Vorwärtsbewegung dämlich verloren, aber Hunt ist für mich bisher am schwächsten.

Ok waren für mich bisher eigentlich nur Leistner, Wintzheimer und Leibold. Die Bank gibt leider nicht so viel her, was helfen würde. So einen lustlosen Kinsombi braucht es in der Zentrale auch nicht. Vielleicht irgendwann mal Narey für Jatta, der bisher zwar nicht so viel falsch gemacht hat, aber vielleicht sorgt das nochmal für Impulse, aber eher zur 60. Minute. Vielleicht kann man Kittel für Hunt bringen, aber so sehr hat mich Kittel auch zuletzt nicht überzeugt.

wie schon im letzten Spiel klar schlechter als unser Gegner. Die Lobeshymnen auf Thioune waren erwartungsgemäß völlig irrational, bewertet wird das Potenzial eines Trainers in der Bundesliga scheinbar nur mehr noch an seiner Eloquenz in Interviews oder PKs. Der Eindruck dieser Mannschaft ist aber ein ganz anderer: schläfrig, unkonzentriert, ungenau und unmotiviert. Hunt trabt hier noch immer als eine Art pseudo Leader, er springt lieber über Bälle, die einen Zweikampf nach sich ziehen könnten, Offensivzweikämpfe werden ohnehin vermieden und den letzten Sprint gab es vermutlich vor ein paar Jahren. Dabei - und das wird immer extremer - setzt er seinen rechten Fuß überhaupt nicht mehr ein.

Ebenso eklatant finde ich, dass man mit Leistner Papa eigentlich 1 zu 1 ersetzt hat. Die wirken im Zweikampf nahezu ident, Papa hatte wohl sogar noch Geschwindigkeitsvorteile. DAss man sich von Papa trennt war mir von Anfang an klar und war ich einverstanden, da er verletzungsanfällig und teuer ist. Aber warum man Papa in den letzten beiden Saisonen konsequent unberücksichtigt ließ, während Leistner zum absoluten Führungsspieler instrumentalisiert wird, das ist reine Willkür.

Heyer (zwar mit 2-3 ganz schwachen Pässen), Wintzheimer, Onana, Leistner und Ulreich fand ich noch relativ ok. Der Rest sehr, sehr schwach. Noch zu Jatta: Ja, der Pass vor dem Abseitstor war klasse. Aber jetzt, 2 Minuten vor Schluss hat er im eigenen 16er fast den Ball verloren, weil er den locker ins Out traben wollte - wieso? Da hatte er unglaublich viel Glück, dass der Stürmer den Ball nicht kontrollierter in die Mitte spitzeln konnte, viel "Foul" war das nicht. Worauf ich hinauswill (und puhh dazu hatte ich einige Beiträge im Sommer) wir wollen zwar aufsteigen, haben aber keine Flügelspieler - wieso nicht? Kein Spieler, der mit Tempo ins Dribbling gehen kann, keiner der wirklich für einen Überraschungsmoment sorgen kann (obwohl ich über den Pass tatsächlich überrascht war von Jatta, aber ben auch von seinen 3-4 schwachen Aktionen).

Und zu guter Letzt: Warum spielen wir über den TW und den IVs immer die Bälle kurz raus? Damit der Verteidiger den BAll dann unter Druck viel unkontrollierter nach vorne jagen muss? Anstatt, dass sich der TW ganz kontrolliert Terodde aussucht, der vielleicht mal einen Zweikampf in der Offensive gewinnen kann? Kann mir jemand den "Vorteil" dieses kurzen Rausspielens verraten, den Thioune zu erkennen vermag?

Sehe meine Befürchtung von vor dem Spiel bestätigt. Jatta rechts in der Fünferkette funktioniert nicht. Pässe im Spielaufbau bei Pressing des Gegners sind nicht seine Stärke. Und dann die weiten Wege, bis er vorne gefährlich werden kann.

Leistner klärt hinten praktisch alles weg, das ist schon stark.

Hunt hat zu viele Fehlpässe. Einer davon entscheidend für Freistoß und den folgenden Elfmeter.

Insgesamt zu viel Ungenauigkeit, zu wenig Bewegung, zu wenig direkte Aktionen Richtung Tor. Bochums Kombinationen lässt man geschehen, die eigenen SPielzüge enden nach wenigen Pässen. Weil die Bochumer halt mehr investieren.